- Der Oberste Gerichtshof der USA beendete das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibungen und übertrug die Regulierung an die Bundesstaaten. Einige Staaten integrierten reproduktive Rechte in ihre Landesverfassungen und stimmten über Initiativen zum Schutz oder zur Erweiterung des Zugangs zu Abtreibungen ab. In Nevada erweitert ein Referendum den Zugang zu Abtreibungen bis zur Lebensfähigkeit des Fötus, bedarf jedoch einer Bestätigung im Jahr 2026. In Arizona wurde ein striktes Abtreibungsverbot aufgehoben, nachdem die Wähler eine Verfassungsänderung unterstützten. In Florida erhielt ein Abgestimmtes Amendment zur Abtreibungsfreiheit nicht die nötige Unterstützung, um restriktive Gesetze zu verhindern.
Als der Oberste Gerichtshof der USA ein dominantes Urteil fällte, endete das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibungen und die Befugnis, diese zu regulieren, wurde an die einzelnen Bundesstaaten zurückübertragen. Inmitten eines aufgeladenen Präsidentschaftswahlkampfs entschieden sich einige Staaten dafür, reproduktive Rechte in ihre Landesverfassungen aufzunehmen. Kürzlich stimmten Bürger in zehn Bundesstaaten über Initiativen ab, die den Zugang zu Abtreibungen schützen oder erweitern sollten. Sieben dieser Staaten verabschiedeten Vorschläge zum Schutz der Abtreibungsrechte, was die ablehnende Haltung gegenüber restriktiven Abtreibungspolitiken deutlich macht.
Reaktionen der Bundesstaaten
Arizona, Colorado, Maryland, Missouri, Montana, Nevada und New York setzten sich für Referenden ein, die Abtreibungsrechte unterstützten, während entsprechende Maßnahmen in Florida, Nebraska und South Dakota scheiterten. In Maryland, Montana und New York ist Abtreibung bereits bis zur Lebensfähigkeit des Fötus legal, während Colorado keine Einschränkungen während der gesamten Schwangerschaft kennt. Daher wird die Annahme dieser Maßnahmen den Zugang dort nicht verändern. In Nevada erlauben die derzeitigen Gesetze Abtreibungen bis zur 24. Woche, doch ein kürzlich verabschiedetes Referendum verlängert dies bis zur Lebensfähigkeit des Fötus. Allerdings bedarf diese Gesetzesänderung einer erneuten Bestätigung durch Wähler im Jahr 2026, um offiziell Teil der Staatsverfassung zu werden.
Weiterentwicklungen in Arizona und Missouri
In Arizona und Missouri wurden, nach der Aufhebung von Roe v. Wade, Bestimmungen eingeführt, die den Zugang zu Abtreibungen stark einschränkten. Arizona verbot Abtreibungen nach der 15. Schwangerschaftswoche, doch dieses Gesetz würde durch das neu verabschiedete Amendment als verfassungswidrig gelten. Missouri hingegen hatte ein Trigger-Gesetz, welches Abtreibungen in allen Phasen verbot, es sei denn, es ging um das Leben der Schwangeren. Diese strikten Gesetze beinhalteten keine Ausnahmen für Vergewaltigung oder Inzest. Am letzten Wahltag unterstützten die Wähler jedoch eine Verfassungsänderung, die das Verbot aufheben und Abtreibungsrechte schützen würde.
Uneinigkeit in anderen Bundesstaaten
In Florida wurde ein Amendment, das Gesetze zur Einschränkung von Abtreibungen verhindern sollte, von 57 Prozent der Wähler unterstützt, verfehlte jedoch die notwendige 60-Prozent-Hürde. Der Staat untersagt derzeit Abtreibungen ab der sechsten Schwangerschaftswoche und setzt zusätzliche Restriktionen durch. In Nebraska setzten sich rivalisierende Abstimmungsinitiativen auf gegensätzliche Abtreibungsrechte durch, schlussendlich wurde jedoch eine Maßnahme verabschiedet, die ein Verbot nach der 12. Schwangerschaftswoche bekräftigt. Wähler in South Dakota lehnten einen Vorschlag zum Schutz der Abtreibungsrechte ab und bewahrten somit ein nahezu völliges Verbot.
Die Entwicklungen rund um das Thema Abtreibung in den USA verdeutlichen ein geteiltes Land, das sich seiner konservativen sowie progressiven Ansichten zu reproduktiven Rechten gegenüber sieht. Regelungen ändern sich rasant und beeinflussen das Leben vieler Menschen.