Ein Wechsel in der Technologieindustrie ist im deutschen Osten im Gange, da mehr als 40 Milliarden Euro in neue Chipfabriken investiert werden. Die Grundlagen für die geplante Industrieregion Silicon Saxony wurden von innovativen Denkern in der DDR gelegt.
Der Ort, an dem diese Zukunftsträume Realität werden sollen, ist jedoch noch ein schlammiger Bauplatz. Lkw fahren von der Königsbrücker Straße im Norden Dresdens ab, vorbei an einem kleinen Waldstück zu den Baukränen. Hier wird eine Fabrik entstehen, in die nur nach einer strengen Säuberungsprozedur betreten werden darf. Roboter werden viele Aufgaben in den Hallen erledigen, wo Leistungshalbleiter hergestellt werden sollen. Diese Chips haben vielfältige Anwendungen, von der Steuerung von Windkraftanlagen, Regulierung von Solaranlagen bis hin zum Einbau in Autos. Die Fertigstellung wird voraussichtlich im Herbst 2026 erfolgen und jährlich fünf Milliarden Euro Umsatz sowie rund 1000 Arbeitsplätze generieren.
Im Mai fand der offizielle Spatenstich statt, bei dem die EU-Kommissionspräsidentin und der deutsche Bundeskanzler ihre Anwesenheit zeigten. Beide hoben die Bedeutung von Dresden als digitalen Vorreiter in Europa hervor und betonten die Bedeutung der entstehenden Fabrik für die Zukunft Deutschlands.
Dieser Schritt markiert nicht nur eine technologische Entwicklung in der Industrie, sondern hat auch geopolitische Auswirkungen und zeigt die wachsende Bedeutung des deutschen Ostens als Innovationsstandort für die Zukunft.