- Anfang April verbreiteten sich personalisierte Actionfiguren auf sozialen Medien, unterstützt durch OpenAI-Technologie. OpenAI’s ChatGPT ermöglicht das Bearbeiten von Bildern und Erstellen von Figuren im Stil von Studio Ghibli. Die Preisgabe persönlicher Daten an OpenAI ist ein wesentlicher Bestandteil der Nutzung dieser Technologien. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Sammlung und Nutzung von Metadaten und persönlichen Informationen. Datenschutzpraktiken sind weltweit unterschiedlich und besonders in Bezug auf stilisierte Abbildungen umstritten.
Zu Beginn des Aprils begannen auf verschiedenen sozialen Medienplattformen detailreiche Actionfiguren, die von ihren Erschaffern gestaltet wurden, ihre Runden zu machen. Diese Figuren wurden mit einer erstaunlich genauen Abbildung der Schöpfer versehen, komplett mit personalisierten Accessoires wie wiederverwendbaren Kaffeebechern, Yogamatten und Kopfhörern. Der Grund für diesen Trend liegt in der neuesten Technologie von OpenAI, die ChatGPT dazu befähigt, Bilder zu bearbeiten und Texte eindrucksvoll zu rendern. Besonders beliebt ist die Möglichkeit, Bilder im Stil des berühmten japanischen Animationsfilmstudios Studio Ghibli zu kreieren, eine Richtung, in die sich der Trend ebenfalls entwickelt hat.
Innovationen und Bedenken
Die Erstellung solcher Bilder ist amüsant und unkompliziert—alles, was benötigt wird, ist ein kostenloses ChatGPT-Konto und ein Foto. Entscheidet man sich jedoch, eine Actionfigur oder ein Ghibli-Style Bild anzufertigen, steht die Preisgabe zahlreicher persönlicher Daten an OpenAI an, die für die Modellschulung genutzt werden könnten. Daten, die bei der Nutzung eines AI-Bildbearbeitungsprogramms preisgegeben werden, sind oft versteckt. Jedes Mal, wenn ein Bild hochgeladen wird, überreicht man OpenAI ein „Paket voller Metadaten“, erklärt Tom Vazdar, Bereichsleiter für Cybersicherheit am Open Institute of Technology. Dazu gehören das EXIF-Datenmaterial, welches Informationen wie die Aufnahmezeit und GPS-Daten umfasst. Auch Daten über das benutzte Gerät werden gesammelt, darunter Gerätetyp, Betriebssystem und Browser-Version.
Camden Woollven von der GRC International Group betont, dass durch das Hochladen eines hochauflösenden Fotos nicht nur das Gesicht, sondern auch der Hintergrund und eventuell abgebildete Personen mit übermittelt werden. Diese datenintensive Praxis bietet eine wahre Fundgrube für die Schulung generativer Modelle, insbesondere multimodaler Varianten, so Vazdar.
Rechtliche und ethische Implikationen
OpenAI weist Vorwürfe zurück, virale Fototrends gezielt zu orchestrieren, um Nutzerdaten zu sammeln. Dennoch erweist sich die Strategie als Vorteil. Nutzende geben ihr Abbild freiwillig preis, ohne dass OpenAI auf Suchmaschinen zurückgreifen muss. Diverse Gesichtsdaten in hoher Qualität, ob bewusst nutzbar oder nicht, fließen aus aller Welt zusammen. Trotz der Beteuerungen von OpenAI über die Minimierung der Sammlung privater Daten, bleibt diese Praxis umstritten. Die Möglichkeit der algorithmischen Nutzung von eingereichten Bildern bleibt bestehen, auch wenn OpenAI behauptet, keine Profile zu erstellen oder Daten zu verkaufen.
Datenschutzzonen variieren weltweit. Während in der EU und im UK die DSGVO starken Schutz bieten, sind die Bestimmungen in den USA uneinheitlicher. Annalisa Checchi, Partnerin bei Ionic Legal, sieht hierin Grauzonen, vor allem wenn es um stilisierte Abbildungen geht. Es besteht das Risiko, dass solche Bilder für zukünftige Modellentwicklungen genutzt werden, ohne dass die langfristigen Auswirkungen vollständig abzusehen sind. Das Bewusstsein der Nutzenden ist dabei essenziell, um ihre Datenschutzrechte zu wahren.
Maßnahmen zum Schutz der Persönlichkeit
Letztlich bleibt das Abwägen eines Privatsphärenhandels unabdingbar, wenn man neue Trends mit ChatGPT verfolgen möchte. Die Prüfung der Datenschutzerklärung von AI-Tools ist ebenso wichtig, wie das Kontrollieren der OpenAI-Kontoeinstellungen. Der Ausschluss von Metadaten, das Nutzen von Filtern zur Bildveränderung oder das Erstellen digitaler Avatare können zusätzliche Sicherheit bieten. Eine erhöhte Vorsicht ist ebenso geboten, wenn Gruppenfotos oder identifizierbare Bildhintergründe ins Spiel kommen.
Während OpenAI den Schutz der Nutzerdaten propagiert und entsprechende Werkzeuge zur Verfügung stellt, bleibt es entscheidend, die Verantwortung für die hochgeladenen Inhalte zu tragen. Checchi empfiehlt, Modelleinstellungen zu deaktivieren und keine standortbezogenen Eingabeaufforderungen zu nutzen, um sich vor ungewollter Datenverarbeitung zu schützen. Kreativität kann durchaus mit einem wachsamen Auge für Datenschutz koexistieren.