- Die „Hot-Chip-Challenge“ verursachte ernsthafte Gesundheitsrisiken und führte zu Verboten und einem Verkaufsstopp der Chips in Deutschland. Scharfe Instant-Nudeln, insbesondere „Buldak Ramen“ von Samyang, geraten nun ebenfalls ins Visier der Gesundheitsbehörden wegen möglicher Gefahren. Capsaicin in scharfen Lebensmitteln kann ab einer bestimmten Menge gesundheitsschädlich sein und wird in Scoville gemessen. Der Verzehr extrem scharfer Lebensmittel kann zu Symptomen wie Schweißausbrüchen, Bauchschmerzen, Erbrechen und erhöhtem Blutdruck führen. Dänemark hat bereits besonders scharfe Sorten von „Buldak Hot Chicken Ramen“ verboten, und deutsche Behörden prüfen derzeit die Produkte auf mögliche Gesundheitsgefahren.
Im vergangenen Jahr sorgte die „Hot-Chip-Challenge“ für Aufsehen, als Jugendliche auf Tiktok Videos posteten, in denen sie extrem scharfe Tortilla-Chips aßen. Diese Challenge brachte nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken mit sich. Einige Teilnehmer litten nach dem Verzehr unter Atemnot und anderen Beschwerden, was dazu führte, dass die besonders scharfen Chips in mehreren Bundesländern verboten wurden. Schließlich stoppte der Hersteller den Verkauf der Chips in Deutschland.
Gefahr durch scharfe Instant-Nudeln
Nun geraten scharfe Instant-Nudeln ins Visier der Gesundheitsbehörden. Auf Tiktok sammeln Videos Millionen von Klicks, in denen Influencer die extrem scharfen „Buldak Ramen-Nudeln“ der südkoreanischen Firma Samyang essen. Doch wie gefährlich ist dieser Trend wirklich und was passiert im Körper, wenn Speisen zu scharf sind? Capsaicin, der für die Schärfe von Chilischoten verantwortliche Stoff, kann ab einer Menge von fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gefährlich werden. Chilipulver kann sogar bis zu 3000 Milligramm Capsaicin pro Kilogramm enthalten.
Die Schärfe von Lebensmitteln wird in Scoville gemessen. Ein Milligramm Capsaicin pro Kilogramm entspricht 16,1 Scoville. Zum Vergleich: Tabasco-Soße kann Werte von bis zu 5000 Scoville erreichen. Die ursprünglichen Buldak-Ramen sollen laut Geschmackstestern einen Wert von etwa 4000 Scoville haben, vergleichbar mit Jalapeños. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass einige Sorten darüber hinausgehen. Bisher gibt es keine Pflicht, den genauen Capsaicingehalt auf den Produkten anzugeben.
Mögliche Gesundheitsrisiken
Der Verzehr extrem scharfer Lebensmittel kann ein Gefühl von Hitze und Schweißausbrüche hervorrufen. Neben Bauchschmerzen und Durchfall kann es in extremen Fällen zu Erbrechen kommen. Auch die Schleimhäute im Mund und die Atemwege können gereizt werden. Große Mengen Capsaicin können den Blutdruck erhöhen, was besonders für Menschen mit ohnehin hohem Blutdruck problematisch sein kann. Gerät Capsaicin in die Augen, sorgt es für starkes Brennen und Reizungen.
Dänemark zieht die Notbremse
Die dänische Lebensmittelbehörde hat drei besonders scharfe Sorten von „Buldak Hot Chicken Ramen“ bereits verboten. Der Grund: Bei Kindern könnte der hohe Capsaicingehalt zu Vergiftungen führen. Die dänischen Behörden befürchten speziell bei den Sorten „Buldak Hot Chicken Ramen 3x Spicy“, „Buldak Hot Chicken Ramen 2x Spicy“ und „Hot Chicken Stew“ Gesundheitsgefahren. In Deutschland untersucht aktuell das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Produkte genauer. Zudem hat es die amtlichen Untersuchungsergebnisse der dänischen Behörden angefordert. Diese Untersuchung wurde durch das hessische Landwirtschaftsministerium angeregt, während auch die niedersächsischen Behörden alarmiert sind.
Das Thema scharfe Lebensmittel und ihre gesundheitlichen Risiken bleibt weiterhin aktuell. Verbraucher sollten sich der möglichen Gefahren bewusst sein, insbesondere wenn es um Produkte mit einem hohen Capsaicingehalt geht.