- Überprüfung der URL von Sportnachrichtenseiten ist wichtig, um Fälschungen zu vermeiden. DoubleVerify entdeckte über 200 gefälschte Webseiten, die KI-generierte Inhalte und kopierte Nachrichten nutzen. KI-Click-Farmen treiben betrügerische Anzeigeneinnahmen durch gefälschte Seitenaufrufe an. Das Phänomen der „Synthetischen Echos“ beschreibt manipulierte Inhalte und kopierte Webdesigns. Anstieg von KI-betriebenen „Schlampigkeits-Websites“ seit 2023 birgt Risiken für die Unterscheidung von echten und gefälschten Nachrichten.
Bei Ihrem nächsten Besuch von Sportnachrichten im Internet sollten Sie zweimal die URL überprüfen. Eine Schlagzeile wie „Red Sox sollen Übernahme von Alex Bregman zugunsten eines 427-Millionen-Dollar-Superstars riskieren“ mag auf den ersten Blick harmlos erscheinen – und scheint von BBC Sports zu stammen. Doch bei genauerem Hinsehen könnte es sich um eine Fälschung namens „BBCSportss“ handeln, deren Inhalt aus Sports Illustrated kopiert wurde. Auf dieser Website finden Sie zudem Geschichten, die nicht direkt gestohlen, sondern eher wie ein unverständliches Remix dessen sind, was andere Sportblogger geschrieben haben.
Veränderung in der Medienlandschaft
DoubleVerify, eine Softwareplattform zur Überwachung von Online-Anzeigen und Medienanalysen, hat kürzlich eine Analyse von über 200 Websites durchgeführt, die mit einer Mischung aus scheinbar KI-generierten Inhalten und Schnipseln von Nachrichtenartikeln gefüllt sind, die von echten Medien kopiert wurden. Laut dieser Analyse wählen diese Seiten oft Domainnamen und gestalten ihre Websites so, dass sie denen bekannter Medienmarken wie ESPN, NBC, Fox, CBS und BBC ähneln. Viele dieser nachgemachten Seiten sehen wie legitime Sportnachrichtenangebote aus. „Wir haben den Inhalt der ‚BBC Sportss‘ nicht freigegeben und er ist in der Tat plagiiert“, sagt die Sports Illustrated-Sprecherin Paige Graham.
DoubleVerify hat ebenfalls beobachtet, dass sich der Betrug oft auf Bots konzentriert, die Inhalte konsumieren, um die Seitenaufrufe hochzutreiben und somit unerlaubt Anzeigeneinnahmen zu generieren, indem es so aussieht, als ob die Anzahl der menschlichen Leser gestiegen wäre. Doch DoubleVerify registrierte auch einen Anstieg an Betrugsfällen, bei denen KI-Click-Farmen zum Einsatz kamen. Diese Netzwerke von Websites sind mit KI-generierten Inhalten gespickt, um sowohl echte Leser als auch Anzeigenerlöse von echten Kanälen abzuziehen.
Synthetische Echos
DoubleVerify bezeichnete dieses Netzwerk als „Synthetische Echos“ und stellte fest, dass es entweder Inhalte von anderen Webseiten kopierte oder KI-generierte Geschichten einsetzte. Gilit Saporta, Leiterin des Betrugslabors bei DoubleVerify, beschreibt den Inhalt nicht einmal als Fake News, sondern als zufälliges Durcheinander. Während dies nicht der einzige Fall eines solchen „Schlampigkeitsbetrugs“ ist, fällt dieser besonders auf, weil viele seiner Angebote offensichtlich vernetzt schienen und oft das gleiche Webdesign von einer Seite zur nächsten übernahmen.
Ein globales Phänomen
Die Verbreitung dieser Art von minderwertigem Inhalt ist kein neues Phänomen, sagt Saporta. Jedoch ist es mit den heutigen Werkzeugen erheblich leichter, diese Inhalte zu replizieren und auszuweiten. Die Anzahl der KI-betriebenen „Schlampigkeits-Websites“ sei seit dem Aufkommen generativer KI-Tools im Jahr 2023 sprunghaft angestiegen. Medienüberwachungsfirmen wie NewsGuard identifizierten innerhalb eines Jahres einen Anstieg ähnlicher Websites und das schon bevor der Boom ausbrach.
Neben dem Unsinn, der zu Missverständnissen führt, beeinflusst dies auch die Realwirtschaft – wie zum Beispiel die falsche Ankündigung eines Halloween-Umzugs in Dublin. Selbst bei den Lesern renommierter Medien kann dies Verwirrung stiften, da viele dieser Portale vermehrt auf KI-generierte Inhalte setzen. Die drohenden Gefahren liegen darin, dass die Leser nicht mehr zwischen echter und gefälschter Berichterstattung unterscheiden können.


