- Amazon dominiert den österreichischen Onlinehandel mit fast 40 Prozent Marktanteil. Zalando und Shop Apotheke sind die zweit- und drittgrößten Onlinehändler in Österreich. Der österreichische Onlinehandel soll im Jahr 2024 einen Gesamtumsatz von 10,5 Milliarden Euro erreichen. Kein österreichisches Unternehmen befindet sich unter den Top 10 der Onlinehändler in Österreich. Chinesische Plattformen wie Shein und Temu gewinnen zunehmend Einfluss und generieren erhebliche Umsätze.
Der österreichische Onlinehandel wird derzeit von einem unangefochtenen Giganten dominiert: Amazon. Mit einem Eigenumsatz von 1,2 Milliarden Euro und einem geschätzten Gesamtumsatz von 4,3 Milliarden Euro, wenn man die Verkäufe externer Händler über den Amazon-Marktplatz einbezieht, gestaltet Amazon nahezu 40 Prozent der gesamten Online-Konsumausgaben der Österreicher. Diese Zahlen stammen aus dem neuesten „E-Commerce Report 2025“, den der Handelsverband in Zusammenarbeit mit der ECDB veröffentlicht hat.
Amazon dominiert den Markt
Hinter Amazon folgt Zalando als zweitgrößter Onlinehändler in Österreich. Mit einem Umsatz von 387 Millionen Euro und einem Gesamtumsatz von 606 Millionen Euro, wenn man den Zalando-Marktplatz berücksichtigt, ist die deutsche Plattform ein starker Mitbewerber. Shop Apotheke schließt das Trio der größten Anbieter mit einem Umsatz von 199 Millionen Euro ab, der inklusive Marktplatzverkäufen auf 277 Millionen Euro steigt. Der Marktplatz als Verkaufsfläche wird nicht nur von diesen großen Namen genutzt; zahlreiche kleinere Händler und Hersteller vermarkten ihre Produkte über Plattformen wie Amazon, Zalando oder andere internationale Player. Dabei erhalten die Betreiber der Marktplätze eine Provision für jeden Verkaufsabschluss.
Einschätzung des Marktes
Im Jahr 2024 prognostiziert der Datenanbieter EBCD einen Gesamtumsatz des österreichischen Onlinehandels von beeindruckenden 10,5 Milliarden Euro. Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, hebt die fortschreitende Konzentration im E-Commerce-Markt hervor. Die drei führenden Plattformen – Amazon, Zalando und Ebay – vereinten bereits die Hälfte aller Umsätze im Bereich des elektronischen Handels. Auffällig ist, dass unter den Top Ten der Onlinehändler kein österreichisches Unternehmen zu finden ist. Erst auf den weiteren Plätzen erscheinen lokale Größen wie XXXLutz, Billa und Interspar sowie die Elektrohändler electronic4you und 0815.
Internationale Konkurrenzdruck
Besorgniserregend ist jedoch der wachsende Einfluss chinesischer Plattformen wie Shein und Temu, die zusammen in Österreich bereits 550 Millionen Euro umsetzen. Aufgrund mangelnder EU-Regulationen, so Will, entstehen Arbeits- und Steuerverluste in erheblichem Umfang. Der Vorschlag einer europaweiten Paketgebühr von 2 Euro auf Sendungen aus Drittstaaten könnte diesen Effekt abschwächen, sollte aber schnell umgesetzt werden. Auch die in der Zukunft geplante Senkung der Zollfreigrenze auf 0 Euro sollte laut Will früher erfolgen, um den Binnenmarkt zu schützen und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Der globale Onlinehandel, angeführt von China, ist gigantisch und übertrifft selbst den US-Markt. In Europa, besonders in Österreich und Deutschland, verzeichnen vor allem Lebensmittelzustellungen und Heimwerkerprodukte signifikantes Wachstum, während die Modebranche eine Verlangsamung erfährt.