- Drew Afualo ist bekannt für ihre scharfzüngigen Kommentare gegen frauenfeindliches Verhalten online. Sie hat 8 Millionen Follower auf TikTok und 1 Million auf Instagram und nutzt ihren Humor als stärkste Waffe gegen ihre Kritiker. Ihr Buch „Loud“ behandelt Themen wie das patriarchale System und die Schwierigkeiten von Frauen in Machtpositionen. Der Markt für Podcasts ist für sie nicht übersättigt, sie legt Wert auf Intersektionalität und vielfältige Gäste. Trotz möglichem TikTok-Verbot ist sie zuversichtlich, in der Unterhaltungsbranche aktiv zu bleiben.
Drew Afualo ist nie um Worte verlegen. Insbesondere nicht, wenn es um ignorante Männer geht, die online Frauen wegen ihres Gewichts, ihres Kleidungsstils oder ihrer Anzahl sexueller Partner schikanieren. Ihre Fans, wie auch ihre Kritiker, kehren immer wieder zu ihr zurück. Seit sie 2020 damit begann, Männer für ihr frauenfeindliches Verhalten öffentlich zu rügen, hat sie sich dank ihrer präzisen, scharfzüngigen Kommentare einen Namen gemacht. Als Moderatorin eines Podcasts auf ist Afualo eindeutig, wo sie steht. Auf ihrer Plattform haben Männer keinen Platz. Sie betont in ihrem neuen Memoir-Manifest, dass sie als jemand, der das Internet von „menschlichen Kakerlaken“ befreit, die sicherste Form der Arbeitsplatzsicherheit hat: „Männer werden nie aufhören, schrecklich zu sein, und ich werde nie aufhören, sie darauf hinzuweisen. Ich schlafe gut auf einer Matratze, die diese Idioten bezahlt haben.“
Afualos Werdegang und Einfluss
Afualos Erfolgsrezept scheint aufzugehen. Mit 8 Millionen Followern auf TikTok und 1 Million auf Instagram ist sie allgegenwärtig und lebt wohlverdient „mietfrei“ in den Köpfen jener, die weibliche Ermächtigung als Bedrohung empfinden. Über das Telefon aus Los Angeles berichtet sie von ihrem familiären Einfluss, wie Humor funktioniert und warum sie sich nicht allzu viele Sorgen macht.
Afualo erklärt, dass jede Frau in einer Machtposition einen Sieg für alle Frauen bedeute. Oft hört sie, dass Frauen angeblich nicht für hohe Ämter bereit seien, was sie auf das patriarchale System zurückführe, das Frauen immer wieder kleinhalte. Dieses System habe zudem fast alle Probleme der Welt geschaffen, und doch zweifle man ständig an der Fähigkeit von Frauen. Solche Themen behandelt sie auch in ihrem Buch „Loud“. Es sei ein Phänomen, dass soziale Medien ein Minenfeld für alle seien, die keine cisgender-heterosexuellen weißen Männer sind.
Humor als Waffe
Humor ist Afualos stärkste Waffe. Sie selbst habe erst lachen lernen müssen, als sie jung und sensibel war. Ihre Familie, insbesondere ihre samoanischen Wurzeln, habe sie gelehrt, dass man auch über sich selbst lachen müsse. Diese Erkenntnis habe ihr geholfen, den Schmerz und Ärger durch beleidigende Kommentare zu lindern. Humor gebe ihr die Macht zurück und entkräfte die Respektlosigkeit derer, die sie angreifen.
Ihre Beleidigungstechniken haben sich über die Jahre verfeinert. Dabei greift sie oft zu tiefen, spezifischen Kommentaren, die ihre Gegner nicht so schnell vergessen. Allgemeine Beleidigungen über Größe oder Haaransatz sind einfach, aber effektiv. Am liebsten sind ihr jedoch solche, die aus dem Kontext heraus stechen, wie das Aussehen eines Verkäufers von Solaranlagen. Solche Bemerkungen bleiben besonders lange im Gedächtnis.
Einfluss durch andere Komiker
Afualo lässt sich gerne von anderen Komikern inspirieren. Eine ihrer besten Freundinnen und die legendäre Wanda Sykes zählen zu ihren Vorbildern. Den besten Ratschlag erhielt sie von Jonathan Van Ness: Bei der Veröffentlichung eines Buches sollte man immer einen eigenen Anwalt hinzuziehen, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Der Markt für Podcasts scheint übersättigt zu sein, findet sie allerdings nicht. Für sie bleibt es wichtig, dass ihre Show Intersektionalität in den Vordergrund stellt. Unterschiedlichste Gäste aus diversen gesellschaftlichen Gruppen geben jedem Zuhörer die Möglichkeit, sich repräsentiert zu fühlen. Es sei großartig, dass jeder einen Podcast starten möchte, außer natürlich Misogynisten.
Persönliche Vorlieben und Social Media
Afualo hat eine klare Meinung zur Serie „House of the Dragon“. Sie unterstützt das Team Black und wünscht sich, dass die Königinnen zusammenarbeiten, statt zu kämpfen. Ihre ersten Online-Erfahrungen machte sie mit Myspace. Dabei war ihre Mutter immer wachsam, um sicherzustellen, dass sie sicher online war.
Ihre Sozialen Medien verwendet sie hauptsächlich für humorvolle Inhalte. Ihre TikTok-Seite hält sie frei von Negativität, andere Plattformen verfolgt sie eher passiv, wenn sie nicht arbeiten muss. Eine „finsta“ (Fake-Instagram) hat sie nicht, sie möchte ihre Privatsphäre bewahren und nicht enttarnt werden.
Es besteht die Sorge, dass TikTok in den USA verboten werden könnte. Für Afualo, die 8 Millionen Anhänger auf der Plattform hat, wäre das natürlich ein Verlust, aber keine Katastrophe. Sie hat so viele andere Eisen im Feuer, dass sie sich sicher ist, in der Unterhaltungsbranche weiterhin aktiv bleiben zu können, sollte TikTok verschwinden.