- Die Masernausbrüche in den USA und Mexiko sind miteinander verbunden, wobei der Ausbruch in den USA zur Ausbreitung in den mexikanischen Grenzstaat Chihuahua beigetragen hat. In Mexiko wurden in diesem Jahr 713 bestätigte Masernfälle im Grenzstaat Chihuahua gemeldet. Das mexikanische Gesundheitsministerium hat Reiseempfehlungen für die USA und Kanada herausgegeben und betont die Bedeutung von Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung. Die Impfraten in Mexiko sind gesunken, was eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt und die Möglichkeit einer endemischen Ausbreitung in Nordamerika erhöht. Eine nationale Impfwoche wurde in Mexiko organisiert, um die Impfraten zu erhöhen und 1,8 Millionen Kinder zu immunisieren.
Während die USA mit dem schlimmsten Masernausbruch ihrer jüngeren Geschichte kämpfen, sind die Fälle nach Mexiko übergeschwappt. Mexikos Gesundheitsministerium berichtete von 583 bestätigten Fällen in diesem Jahr, davon 560 im Grenzstaat Chihuahua. Am 27. April erhöhte das Gesundheitssekretariat von Chihuahua die Zahl der bestätigten Fälle auf 713. Im Vergleich dazu meldete die Panamerikanische Gesundheitsorganisation im Jahr 2024 für ganz Mexiko eine erheblich geringere Zahl. Die Nähe zu Texas, wo ebenfalls eine erhebliche Anzahl von Fällen verzeichnet wurde, hat zur Ausbreitung des Ausbruchs beigetragen.
Vorsichtsmaßnahmen und Empfehlungen
Um die Verbreitung des Masernvirus in Mexiko zu verhindern, hat das Gesundheitsministerium eine Reiseempfehlung für die USA und Kanada herausgegeben, wo ebenfalls ein starker Anstieg der Fälle zu verzeichnen ist. Reisenden wird geraten, sicherzustellen, dass ihre Impfungen auf dem neuesten Stand sind, soziale Distanzierung zu üben, Masken zu tragen und häufig die Hände zu waschen. Der Rückgang der Impfraten hat auch zur Zunahme der Fälle in Mexiko beigetragen. In 98 Prozent der Fälle in den USA in diesem Jahr hatten die Patienten, ob Erwachsene oder Kinder, keine Impfung gegen Masern erhalten.
Impfkampagnen gegen Masern
Da Masern äußerst ansteckend sind, müssen hohe Impfquoten erreicht werden: 95 Prozent der Bevölkerung müssen vor dem Virus geschützt sein, um seine Ausbreitung zu verhindern. In Mexiko sind jedoch die Impfraten gesunken. Kinder sollten zwei Dosen des Masernimpfstoffs erhalten, die erste normalerweise zwischen 12 und 15 Monaten und die zweite innerhalb der nächsten Jahre. Laut der WHO hatten 2023 in Mexiko nur noch wenige Kinder unter zwei Jahren eine Masernimpfung erhalten. Wenn die Impfraten nicht steigen, könnte die Krankheit wieder endemisch in Nordamerika werden.
Neue nationale Kampagne
Als Antwort auf den dringenden Bedarf, die sinkenden Impfabdeckungsraten umzukehren, hat das mexikanische Gesundheitsministerium die Nationale Impfwoche ins Leben gerufen, die erste landesweite Impfkampagne seit der Covid-19-Pandemie. Vom 26. April bis zum 3. Mai soll der Impfschutz insbesondere bei Kindern im Alter von 1 bis 9 Jahren verbessert werden. Ziel ist es, 1,8 Millionen Kinder mit kostenfreien Impfungen in Krankenhäusern, Kliniken, Schulen und Gesundheitszentren zu immunisieren. Neben Masern wird auch gegen andere Krankheiten vorgegangen: Kinder über 4 Jahren erhalten DPT-Impfungen, und ein Pneumokokken-Booster wird für 12 Monate alte Kinder angeboten.