- – Amazon ändert Rücksende-Bedingungen ab dem 25. April
- – Kunden haben künftig nur noch 14 Tage Zeit für Rücksendungen
- – Neue Regelung gilt für Elektronik, Kamera, Bürobedarf, Musik, Filme und Videospiele
- – Retourenquoten in der Branche liegen zwischen sechs und zehn Prozent
- – Amazon führt Größenempfehlungen und Rücknahme von Überbeständen zur Reduzierung von Retouren ein
Ab heute, Donnerstag 25. April, ändert Amazon seine Rücksende-Bedingungen. Was bislang sehr nutzerfreundlich war und vor allem auch eine ausführliche Bewertung des gekauften Produkts ermöglichte, ist damit zu Ende. Statt 30 Tagen haben Amazon-Kunden künftig nur noch 14 Tage Zeit, etwas zurückzusenden. Doch das ist nicht die einzige Änderung. Die neue Regelung tritt ab dem 25. April in Kraft und gilt für folgende Warengruppen: Elektronik, Kamera, Bürobedarf, Musik, Filme und Videospiele. Angleichung an andere Händler
Neue Regeln für Rücksendungen
Ausgenommen von der kürzeren Rückgabefrist sind demnach unter anderem Amazon-Geräte und erneuerte Produkte. Auch die meisten Artikel aus anderen Produktgruppen sollen weiter innerhalb von 30 Tagen zurückgeschickt werden können. „Das Rückgaberecht und Rückgabedatum werden weiterhin deutlich gekennzeichnet unter dem Produktpreis zu finden sein“, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen gewährt damit nur noch die gesetzlich vorgeschriebene Rückgabefrist von zwei Wochen. Aus Unternehmenskreisen verlautete, mit der Änderung gleiche man sich dem an, was bei vielen Händlern üblich sei.
Folgen für Verbraucher und Händler
Für Kunden ist es von Vorteil, Produkte einfach und kostenlos zurücksenden zu können. Für Online-Händler ist dies mit hohen Kosten verbunden. Laut einer im Dezember veröffentlichten Studie des Handelsforschungsinstituts EHI müssen Händler für jeden zurückgesendeten Artikel im Schnitt zwischen fünf und zehn Euro aufwenden. Größter Kostentreiber ist es dabei, die retournierten Artikel zu überprüfen und auf ihre Qualität zu kontrollieren.
Strategien zur Reduzierung von Retouren
In der Branche gibt es große Bemühungen, die Retourenquoten zu senken, um Kosten zu sparen – jedoch mit mäßigem Erfolg. Die Retourenquoten stagnieren. Laut EHI liegen sie im Schnitt zwischen sechs und zehn Prozent, bei Modeprodukten sogar bei 26 bis 50 Prozent. 14 Prozent der Händler überlassen den Käufern die Versandkosten für Retouren. Das ändern auch Amazons Schritte, die Rücksendungen auf ein Minimum zu reduzieren, nicht. Dennoch, es sind Verbesserungen spürbar, meldet der Online-Riese. Vor allem bei Kleidung.
Möglichkeiten zur Reduzierung von Retouren
Hier hat Amazon Größenempfehlungen anhand früherer Käufe und Rücksendungen eingeführt, die ständig adaptiert werden. Seit der Einführung wurden in diesem Bereich eigenen Angaben zufolge seit 2020 25 Prozent weniger Modeartikel aufgrund der falschen Passform zurückgeschickt. Viele Lieferanten nehmen zudem zurückgeschickte Ware wieder zurück: „In Europa haben wir im Jahr 2022 79 Prozent der Überbestände zurückgeben können“, schreibt das Unternehmen auf seiner Unternehmenswebseite.