- Amazon Prime Day bietet Rabatte bis zu 40 Prozent, doch echte Schnäppchen erfordern Wissen über Preisentwicklungen. Amazon testet den KI-gestützten Einkaufsassistenten Rufus, der Preisverläufe für US-Nutzer sichtbar macht. Rufus zeigt Preishistorien direkt auf Produktseiten und kann als vertrauensvoller Einkaufsbegleiter dienen. Erste Kritiken halten Rufus für bedingt nützlich, doch das Transparenz-Feature findet Anklang. Amazon zielt darauf ab, Kunden informierte Kaufentscheidungen zu ermöglichen.
Amazon Prime Day hat sich zu einem heiß begehrten Event für Schnäppchenjäger entwickelt. Die Preisreduzierungen sind oft beträchtlich – mit Rabatten, die bis zu 40 Prozent eines Produkts ausmachen können. Ohne ein fundiertes Wissen über die Preisentwicklung eines Artikels bleibt jedoch unklar, ob es sich um ein echtes Schnäppchen handelt. Lange Zeit nutzten Verbraucher externe Tools, um diese Wissenslücke zu schließen, doch inzwischen erlaubt Amazon einigen Nutzern, über einen kurzen Chat mit dem KI-gestützten Einkaufsassistenten Rufus Einblicke in die Preisgeschichte zu bekommen.
Einblick in die Preishistorie
Rufus, der seit Juli für alle Nutzer in den USA zugänglich ist, ist Amazons Antwort auf ChatGPT, speziell ausgerichtet auf Einkaufserlebnisse. Er ist sowohl in der App als auch auf der Website über ein Sprechblasen-Symbol erreichbar. Erste Kritiken bezeichneten ihn als nur bedingt nützlich. Doch ein Feature sticht besonders hervor: die Preishistorie. Man navigiert zu einer Produktseite, aktiviert Rufus und fragt nach der “Preisgeschichte”. So zeigte Rufus beispielsweise bei einem Lifestraw-Filter während der Verkaufswoche, dass dies der niedrigste Preis der letzten 30 Tage sei.
Mit einem Diagramm wurde auf der App zudem der Preisverlauf des Filters über den Monat hinweg präsentiert. Dieses enthüllte, dass der Preis in diesem Zeitraum beständig unter 20 Dollar lag und sogar zeitweise auf etwa 14 Dollar fiel. Somit stellte der Angebotspreis tatsächlich ein Schnäppchen dar, war jedoch nicht ganz so drastisch, wie es die Prime Big Deal Days vermuten ließen.
Verborgene Daten sichtbar machen
Amazon testet diese Offenlegung der Preise als Experiment für eine begrenzte Zahl von US-Nutzern. Das Ziel: Kunden zu helfen, informierte Kaufentscheidungen zu treffen. Ob sich diese Transparenz für Händler, die sich inmitten dieses Systems befinden, positiv oder negativ auswirken wird, bleibt abzuwarten. Einige Händler äußerten, dass ihre Preise konstant bleiben und daher wenig neue Informationen durch Rufus geteilt werden können.
Amazon wird für mangelnde Transparenz in anderen Bereichen kritisiert, doch bei der Preisgestaltung ist es verhältnismäßig offen. So informiert Amazon beispielsweise Nutzer, wenn sich der Preis eines im Warenkorb gespeicherten Artikels verändert hat. Das Experiment, Preisverläufe direkt zugänglich zu machen, könnte für viele Käufer ein bedeutender Grund werden, Rufus zu nutzen. Damit könnte Amazon seinem Anspruch näher kommen, Rufus zu einem vertrauensvollen Einkaufsbegleiter zu machen, der mehr bietet, als nur aufdringliche Kaufanreize.