- Apple hat eine Mac-Version mit Chips unterschiedlicher Generationen vorgestellt, was im Marketing für Verwirrung sorgt. Die Einführung eines eigenständigen M4 Ultra Chips wäre kostspielig und wenig rentabel, da der Absatz solcher Komponenten schwierig ist. Der Mac Studio und der Mac Pro bieten aktuell ähnliche Leistungen, wobei der Mac Studio ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Überraschenderweise ist der Mac Studio in maximaler Ausstattung teurer als der Mac Pro, trotz seiner Positionierung als weniger hochklassiges Produkt. Apples zukünftige Chipstrategie bleibt unklar, was die Differenzierung der Pro-Modelle betrifft.
Apple hat kürzlich eine Mac-Version mit Chips unterschiedlicher Generationen präsentiert, wobei der weniger leistungsfähige Chip der neueren Iteration entstammt. Dieser Schachzug stellt ein Schlupfloch im Hinblick auf das Marketing dar, welches bei Apple sicherlich für Kopfschmerzen sorgt. Anfangs deuteten Überlegungen darauf hin, dass Apple den lang ersehnten Unterschied zwischen einzelnen Mac-Modellen wiederherstellen möchte, indem es die leistungsstärkeren Projekte für den Mac Pro aufbewahrt. Der Mac Pro könnte so endlich die nötige Leistungssteigerung erhalten, um professionelle Anwender anzusprechen. Doch die jüngsten Entwicklungen lassen diese Theorie wanken.
Apples Chipstrategie
Mark Gurman von Bloomberg beschreibt in seinem jüngsten Bericht, dass der M4 Ultra mit einer neueren Architektur, einer schnelleren Grafik und überlegener KI-Leistung ausgestattet wäre – genau das, wonach der Mac Pro lechzt. Allerdings scheint dieser Traum in weite Ferne zu rücken. Apple plant nicht, Ultra-Chips regelmäßig in jeder Generation anzubieten. Insbesondere wird der M4 Ultra nicht mit der UltraFusion-Technologie gebaut, was bedeutet, dass die einfache Kombination von M4 Max Chips zu einem Ultra-Chip nicht mehr möglich ist. Dies stellt einen deutlichen Rückschritt dar, verglichen mit der Vorgehensweise bei den M2 Max Chips.
Die Schaffung eines eigenständigen M4 Ultra Chips würde nicht nur erhebliche Ressourcen verschlingen, sondern auch eine bemerkbar geringe Rentabilität mit sich bringen. Zumal der Absatz solcher High-End-Komponenten sich als schwierig erweisen könnte.
Der Mac Pro im Vergleich
Was bedeutet das nun für die Zukunft der Mac-Reihe? Aktuell scheinen wir uns in einer Pattsituation zu befinden. Der Mac Studio und der Mac Pro bieten bei der M2 Generation dieselbe Spitzenleistung, doch der Preis des Mac Studios lässt den des Mac Pro verblassen. Der Mac Pro besitzt mehr PCIe-Erweiterungsmöglichkeiten und zusätzliche Ports, doch rechtfertigt dies wirklich den deutlichen Preisunterschied? In den meisten Fällen nicht. Gurman vermutete, dass der M4 Ultra den Pro von der Studio Version unterscheiden könnte. Nun stehen beide Modelle doch wieder gemeinsam auf einer Leistungsstufe.
Überraschenderweise machen die aktuellen Konfigurationen den Mac Studio bei maximaler Ausstattung teurer als den Mac Pro, obwohl er als weniger hochklassiges Produkt positioniert ist. Solange die grösser ausgestatteten Modelle des Mac Studio keine vernünftigen Alternativen bieten und ein Upgrade des Mac Pro noch auf sich warten lässt, bleibt die Kluft für professionelle Anwender spürbar. Der Mac Studio bietet weiterhin eine mächtige Maschine zu einem Bruchteil der Pro-Kosten. Daher gibt es wenig Anreiz, sich für den teureren Mac Pro zu entscheiden.
Zukunftsperspektiven
Während Apple in der Chipentwicklung einen Gang zurückzuschalten scheint, bleibt abzuwarten, wie sie die Pro-Modelle in Zukunft differenzieren wollen. Die Strategie, auf neue Technologien zu warten, könnte Dividenden zahlen, wenn die nächste Produktoffensive startet. Dabei bleibt aber zu bedenken, dass die Verzögerungen weitere Erwartungen schüren, die durchaus auch enttäuscht werden könnten. Für den informierten Konsumenten bleibt die Wahl zwischen den Modellen eine Frage der Bedürfnisse und der finanziellen Strategie.