- In den USA wird die Vision Pro, die erste VR-Brille von Apple, ausprobiert und auseinandergenommen
- Die Brille ist schwer zu reparieren, und der Tausch der Glasfront kostet bis zu 800 Dollar
- Die Batterie der Brille kann einfach ausgetauscht werden, aber das Zerlegen der Brille ist ein “wahnsinniger” Prozess
- Apple legt nicht viel Wert darauf, dass die Brille von Privatpersonen auseinandergenommen werden kann
- Das Zurücksetzen des Passworts erfordert ein spezielles Werkzeug, das 300 Dollar kostet
In den USA probieren Besitzer von Apples erster VR-Brille Vision-Pro gerade alles aus. Von legal bis illegal. Vom Friseur bis zum Autofahren. Das Team von iFixit hat sich auf das konzentriert, was es am besten kann: auseinandernehmen.
„Die Vision Pro ist das komplexeste Stück Hardware, das von je auf den Markt gebracht wurde“, sagt die Expertin von iFixit gleich zu Beginn des Videos. Das Team ist spezialisiert darauf, in die Tiefen und verschiedenen Schichten eines Geräts einzutauchen. Mit der Vision Pro tauchen sie in ganz neue Gefilde ab. Während sie dabei herausfinden wollen, wie leicht, bzw. schwer die Brille zu reparieren ist, entdecken sie ein paar technische Finessen. Fest steht: die Brille ist nicht dazu gedacht, schnell repariert zu werden. Das liegt aber auch daran, dass in dieser Brille verdammt viel Technologie verbaut ist. „Wer hier keine Assoziationen zu ‚Ready Player One‘ bekommt“, sagt die iFixit-Expertin und bezieht sich dabei vor allem auf die äußerlichen Merkmale der Brille, die mit dem futuristischen Skibrillen-Design, die Blicke auf sich zieht. Dass Apple und autorisierte Einzelhändler bis zu 800 Dollar für den Tausch der Glasfront verlangen, wird schnell ersichtlich. Trotz besten Werkzeugs und viel Fachverständnis war es dem Team nicht möglich, das Glas ohne Bruch und Schäden zu entfernen. Apropos Reparatur: Die Apple Care Versicherung für die Brille kostet gesalzene 499 Dollar. Zum Vergleich: für das MacBook Air (15 Zoll) verlangt Apple die Hälfte. Dann kostet die Glas-Reparatur aber 500 Dollar weniger als ohne Versicherung. Während vielerorts kritisiert wird, dass die Batterie extern ist, hebt das iFixit-Team die positiven Seiten hervor: Gibt der Akku auf, kann dieser problemlos ausgetauscht werden. In der Metallhülle verbergen sich drei iPhone-Akkus, die insgesamt 35,9 Wh liefern (das Doppelte eines iPhone 15 Pro). Aber auch hier macht Apple es einem nicht leicht, um an das Innenleben zu kommen. Einiges an Kleber, Schrauben und Metallclips. Schwächen ortet iFixit (wie auch so manche Tester vor ihnen) die ungleiche Gewichtsverteilung. Die Brille wirkt nicht austariert und zieht den Träger nach vorne. Dafür verantwortlich ist die Eysight-Funktion: Hierbei können auf dem semitransparenten Display Augen angezeigt werden. Entweder die eigenen (etwas gruselig) oder Katzen- bzw. Comic-Augen (lustig). Was Apple damit wirklich bezweckt bleibt noch offen.
Die Herausforderung des Zerlegens
Und dann geht es an das Zerlegen: hier zieht die Expertin Vergleiche zu einer Mount-Everest-Besteigung. Was sie damit meint? Seit elf Jahren zerlege sie Hardware, aber noch nie habe das so einen „wahnsinnigen“ Prozess nach sich gezogen. Kleber, Schrauben, Clips, Schutzfolien, Klebeband und viele, viele Schichten, ehe sie tatsächlich alles vor sich liegen hat. Und weil sie so komplex ist, will iFixit in den kommenden Tagen noch weitere Berichte veröffentlichen. Lustiges Detail: Während Apple nun tatsächlich das gesamte Line-up mit USB-C ausstattet, wird die Visio Pro per Kabel mit dem Akku verbinden und zwar mit Lightning.
Die wahre Haltung zu Reparaturen
Fest steht: So komplex das Gadget ist, so komplex ist es auch, sie auseinanderzunehmen. Und einmal mehr legt Apple nicht sonderlich viel Wert darauf, dass sie von Privatpersonen auseinandergenommen werden kann. Auch wenn man im Vorjahr nach jahrelanger Blockade beim Recht auf Reparatur eingelenkt hat, zeigt sich nun vielleicht mit der Vision Pro die wahre Haltung zu dem Thema. Wobei das Gerät deutlich länger in der Entwicklung war als das Gesetz. Zudem wurde beim Gerät – das räumt auch iFixit ein – viel auf Ergonomie geachtet. Hier musste wohl Funktion dem Aussehen folgen, bzw. sich unterordnen. Immerhin trägt man die Vision Pro auch nicht in der Hosentasche, sondern am Kopf und im Gesicht. Da muss es auch bequem sein; über mehrere Stunden.
Vorsicht bei der Passwortsicherheit
Vorsicht mit dem Passwort: Wie immer sollte ein gutes und sicheres Passwort gewählt werden. Erst recht, wenn es um die Vision Pro geht, mit der man Zugriff auf die gesamte private Apple-Welt bekommt. Das Reset wird einem aber nicht leicht gemacht, sollte es doch einmal passieren. Wie nun bekannt wurde, lässt sich dieses nur mit Hilfe eines speziellen Werkzeugs zurücksetzen. Und dieses kostet 300 Dollar und ist nicht im Lieferumfang enthalten. Die Vision Pro im Praxistest Am 2. Februar war es so weit: auf der 5th Avenue, der Einkaufsmeile in New York City öffnete Apple seine Pforten, um offiziell den Verkaufsstart der Vision Pro zu feiern. Seitdem wird das Internet geflutet mit Videos von stolzen Besitzern, die nahezu alles mit der Vision Pro ausprobieren. Vom Friseur bis hin zum Training im Fitnessstudio. Nicht alles davon ist auch wirklich sinnvoll, manches davon aber einfach nur unterhaltsam mit der Prise Dystopie. Hups, falsches Video!
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