- Apple entwickelt Technologie zur einfacheren Batteriewechsel im iPhone durch elektrisch induziertes Haftlösungsverfahren.
- Technologie verwendet Metallummantelung der Batterie und einen Stromstoß zur Lösung, um mechanische Risiken zu minimieren.
- EU-Batterie-Verordnung fordert ab 2027 leicht entnehmbare Batterien, um Nachhaltigkeit und Recycling zu fördern.
- Elektrisch leitfähige Klebstoffe könnten den Austausch ohne hohen Temperaturen ermöglichen, was Schadensrisiken reduziert.
- Erwartete Anwendungen umfassen Elektronik und Luft- und Raumfahrt, mit iPhones als mögliche Vorreiter.
In naher Zukunft wird der Austausch der Batterie eines iPhones nicht länger eine risikoreiche, komplexe und klebrige Angelegenheit sein. Apple arbeitet an einer innovativen Technologie, die es ermöglicht, die Batterie im iPhone einfacher zu entfernen und somit den Austausch und die Reparatur zu erleichtern.
Die neue Technologie, bekannt als “elektrisch induziertes Haftlösungsverfahren”, beinhaltet das Einhüllen der Batterie in Metall, anstelle von Folie. Das ermöglicht es, die Batterie durch einen kleinen Stromstoß aus dem Gehäuse zu lösen.
Nachhaltigkeitsziel
Der Wechsel zu dieser Technologie ist ein Zeichen für Apples Bewusstsein in Bezug auf Nachhaltigkeit. Die EU hat letztes Jahr die Batterie-Verordnung veröffentlicht, die darauf abzielt, den Umgang mit Elektroschrott verantwortungsvoller zu gestalten. Ein zentraler Punkt dieser Verordnung sind Effizienz- und Recyclingziele, die ab 2025 in Kraft treten sollen. Ab 2027 sollen Verbraucher die Möglichkeit haben, Batterien in ihren elektronischen Geräten jederzeit während der gesamten Lebensdauer des Produkts eigenständig zu wechseln.
Diese Regelung besagt, dass ab 2027 tragbare Batterien in Geräten leicht entnehmbar und ersetzbar sein müssen, sei es durch den Endnutzer selbst oder durch unabhängige Serviceanbieter. Dies stellt sicher, dass die Lebensdauer des Geräts mit der Nutzbarkeit seiner Batterie übereinstimmt.
Technologische Innovation
Die “elektrisch induzierte Haftlösung” basiert auf der Nutzung von elektrisch leitfähigen Klebstoffen, die auf der Zugabe ionischer Bestandteile wie gelöster Salze oder ionischer Flüssigkeiten beruhen. Diese Zusatzstoffe verleihen dem Klebstoff eine ionische Leitfähigkeit, womit er auf elektrische Reize reagiert. Aktuelle Verklebungen in Smartphones brauchen hohe Temperaturen zur Lösung, wohingegen die neue Methode elektrische Stimulation verwendet.
Diese Methode ermöglicht eine Reduktion des Risikos mechanischer, thermischer oder chemischer Schäden an den internen Komponenten eines Telefons. Wichtig für ihren Einsatz ist die Verwendung leitfähiger Substrate wie Metalle oder beschichtbare Materialien, um den Prozess zu aktivieren. Dabei wird eine Spannung zwischen den beiden verklebten Oberflächen angelegt, um den Haftverbund zu lösen.
Einsatzgebiete und Anwendungen
Momentan finden solche elektrisch ablösbaren Klebstoffe besonderes Interesse in der Luft- und Raumfahrt sowie im Elektroniksektor. Ihr Vorteil liegt in der Anwendung an schwer zugänglichen oder empfindlichen Bauteilen, die häufig getrennt und wieder verbunden werden müssen. So könnten iPhones zu den ersten großskaligen Nutzern dieser Technologie gehören, was die Reparaturfreundlichkeit und Nachhaltigkeitsbilanz der Geräte erheblich verbessern kann.
Diese Fortschritte spiegeln wider, wie technische Innovationen und regulatorische Anforderungen Hand in Hand gehen können, um sowohl die Produktlebensdauer als auch die Ressourceneffizienz zu steigern. In der näheren Zukunft könnten wir Zeugen einer neuen Ära des umweltbewussten und benutzerfreundlichen Produktdesigns werden, das den Anforderungen unserer Zeit ebenso gerecht wird wie den Bedürfnissen der Konsumenten.