- Apple ermöglicht konkurrierenden Unternehmen, Wallet-Technologie auf iPhones für ein Jahrzehnt gebührenfrei zu nutzen.
- Diese Maßnahme wurde durch EU-Vorschriften angeregt und beendet einen zweijährigen Streit mit der Europäischen Kommission.
- Apples Zugeständnis öffnet den Wettbewerb und bietet Verbrauchern mehr Auswahl an mobilen Wallets.
- Die Änderungen gelten für Nutzer in der EU, Island, Liechtenstein und Norwegen.
- Apple muss nun auch alternative App-Stores und Drittanbieter-Apps auf seinen Geräten zulassen.
Apple wird es konkurrierenden Unternehmen nun ermöglichen, Wallet-Technologie auf seinen iPhones ohne Gebühren für ein Jahrzehnt zu betreiben, wie die Europäische Union (EU) am Donnerstag bekanntgab. Diese Maßnahme ist Teil der jüngsten Überarbeitungen, die durch lokale Vorschriften angeregt wurden. Bislang hat Apple die NFC-Technologie (Near Field Communication), die es ermöglicht, dass Telefone mit Zahlungsterminals kommunizieren, nicht für konkurrierende Entwickler zugänglich gemacht. Dieses Verhalten wurde von der EU als Missbrauch von Marktmacht betrachtet.
Ein Schritt Richtung Marktöffnung
Apples Zugeständnis beendet einen zweijährigen Streit zwischen dem Big-Tech-Riesen und der Europäischen Kommission über die Zahlungstechnologie des Unternehmens. Diese Änderung, die erstmalig angekündigt wurde, ermöglicht es dem Smartphone-Hersteller, Milliardenstrafen und eine formelle Erklärung seitens Brüssel zu vermeiden, dass er gegen EU-Vorschriften verstoßen hat. „[Apples Zusage] öffnet den Wettbewerb in diesem entscheidenden Sektor, indem sie verhindert, dass Apple andere mobile Wallets aus dem Ökosystem des iPhones ausschließt“, sagte die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager in einer Erklärung. „Von nun an können Konkurrenten effektiv mit Apple Pay um mobile Zahlungen mit dem iPhone in Geschäften konkurrieren. Verbraucher werden eine größere Auswahl an sicheren und innovativen Mobilen Wallets haben.“
Die Änderungen werden für mindestens zehn Jahre gültig sein und gelten für Nutzer in der Europäischen Union sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen.
Erweiterter Zugang zu NFC-Technologie
Apples Entscheidung, den Zugang zu NFC zu erweitern, bedeutet, dass Entwickler in Europa die Technologie innerhalb von iOS-Apps für verschiedene Anwendungen einsetzen können, einschließlich Autoschlüssel, Unternehmensausweise, Hotelschlüssel und Veranstaltungstickets, wie Apple-Sprecher Julien Trosdorf gegenüber WIRED erklärte. „Apple Pay und Apple Wallet werden weiterhin im EWR für Nutzer und Entwickler verfügbar sein“, fügte er hinzu.
Seit Jahren hält Apple die Kontrolle über die Technologie, die Millionen von Menschen mit seinen Geräten nutzen. Doch die intensive Prüfung durch die EU und neue Vorschriften haben das Unternehmen gezwungen, einige signifikante Änderungen an seiner Arbeitsweise vorzunehmen. Als Reaktion auf Beschwerden der EU muss das Unternehmen nun alternative App-Stores auf iPhones und iPads zulassen und so erstmals Konkurrenz für den eignen App-Store schaffen. Apple muss auch „Optionsbildschirme“ anbieten, wenn Nutzer ein neues Gerät kaufen, und ihnen die Wahl lassen, ob sie Apples eigene Apps oder Drittanbieter-Alternativen installieren möchten.
Strengerer Blick der EU
Zusätzlich sieht sich das Unternehmen mit einer fast 2 Milliarden Dollar schweren Geldstrafe konfrontiert, die sich auf die Regeln und Beschränkungen bezieht, denen Drittentwickler beim Erstellen von iOS-Apps unterliegen. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie die EU versucht, Big-Tech-Unternehmen strenger zu regulieren und einen fairen Wettbewerb im digitalen Marktplatz zu gewährleisten.