- Klären Sie zuerst, ob Sie eine einfache Aufnahme oder ein ästhetisch ansprechendes Foto wünschen. Der beste Zeitraum für Sternschnuppen-Fotografie ist im August während der Perseiden, speziell zwischen dem 9. und 13. August. Ein dunkler, von künstlichen Lichtquellen entfernter Standort ist essenziell. Ein Stativ ist notwendig, auch bei Smartphone-Aufnahmen. Kameras mit Wechselobjektiven bieten mehr Möglichkeiten; ideal sind Objektive mit weniger als 30 mm Brennweite und hohen ISO-Werten.
Wer Sternschnuppen wie die der Perseiden oder Geminidenströme fotografieren möchte, sollte zunächst die Frage klären: Soll einfach nur eine Sternschnuppe eingefangen werden, oder soll es ein technisch einwandfreies und ästhetisch ansprechendes Foto werden? Was machbar ist, hängt natürlich auch von der Ausrüstung ab. Aber selbst mit Smartphones kann man mit etwas Glück die schnellen Leuchtspuren am Himmel festhalten.
Wichtigkeit des Zeitpunktes
Der beste Zeitraum für Sternschnuppen-Fotografie ist im August, wenn der Strom der Perseiden eine große Menge an Schnuppen hervorbringt. Das Maximum liegt zwischen dem 9. und 13. August. Besonders helle Objekte, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln, sind dabei keine Seltenheit. Die meisten Meteore sind in den frühen Morgenstunden des 12. August zu erwarten. Als reichster Strom des Jahres bieten die Perseiden bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 23 Uhr und 4 Uhr morgens.
Ganz entscheidend für gute Aufnahmen ist der Standort. Ein dunkler Himmel fern von künstlichen Lichtquellen ist dabei essenziell, da viele der schwächeren Sternschnuppen sonst im Lichtdunst verschwinden. Es empfiehlt sich, die helle Stadt zu verlassen und sich einige Kilometer in ländliche Gebiete zu begeben.
Hilfsmittel für die Sternschnuppenfotografie
Ein Stativ ist trotzdem unbedingt notwendig, auch wenn man mit einem Smartphone arbeitet. Ein kleines Tischstativ reicht aus, sofern es so platziert werden kann, dass man freie Sicht auf den nordöstlichen Himmel hat. Beim Fotografieren mit dem Smartphone sollte man eine manuelle Einstellung längerer Belichtungszeiten wählen. Viele Sternschnuppen sind so hell, dass der Sensor des Smartphones sie erfassen kann. Problematisch ist allerdings die enorme Geschwindigkeit der Schnuppen. Beim Aufleuchten bewegen sie sich mit bis zu 250.000 Stundenkilometern und sind oft nach weniger als einer Sekunde verschwunden.
Die Chancen steigen erheblich, wenn man die Kamera 10, 20 oder 30 Sekunden lang belichten lässt. Manche Smartphones haben dafür einen Nachtmodus. Dabei wird über längere Zeit belichtet, bis man eine oder mehrere Schnuppen erwischt hat. Um Verwacklungen zu vermeiden, sollte man den Selbstauslöser benutzen und eine kurze Verzögerung einstellen. Alternativ können manche Smartphones die Kamera über Kopfhörer oder eine Smartwatch berührungsfrei auslösen. Das Blitzlicht des Smartphones sollte man unbedingt ausschalten, um unerwünschte Lichtverschmutzung zu vermeiden.
Fotografieren mit einer Kamera
Kameras mit Wechselobjektiven bieten noch mehr Möglichkeiten. Ideal ist ein Objektiv mit weniger als 30 Millimetern Brennweite, um einen besonders großen Himmelsbereich zu erfassen. Die Blende sollte möglichst weit offen sein, Blende 2,8 oder weniger ist optimal. Die Belichtungszeit hängt von der Erdrotation ab, die bei langen Belichtungen zu Bewegungsunschärfe führt. Für jede Brennweite kann die maximal mögliche Belichtungszeit errechnet werden. Hier hilft eine Faustformel: Bei einer Vollformatkamera dividiert man 300 durch die Brennweite, bei APS-C-Kameras 200.
Die ISO-Zahl sollte hoch angesetzt werden. Bei einem sehr dunklen Himmel wären ISO 3200 ideal, in stadtnahen Gebieten eher ISO 1600 oder ISO 800. Auch wenn das Bild bei hohen ISO-Werten rauscht, wird dies durch die Sichtbarkeit einer schönen Sternschnuppe wieder wettgemacht. Wichtig ist, im RAW-Format zu fotografieren, um die Nachbearbeitung zu erleichtern. Der Autofokus ist bei Nachtaufnahmen praktisch unbrauchbar, daher sollte manuell fokussiert werden. Dies gelingt gut, wenn man helle Sterne oder weit entfernte belichtete Objekte anpeilt und vergrößert als Fokuspunkt nutzt.
Bildgestaltung und Tipp
Für ein außergewöhnliches Foto ist die Bildgestaltung entscheidend: Interessante Vordergründe wie Bäume, Seen, Berge oder Silhouetten von Gebäuden bereichern das Bild. Es lohnt sich, den Standort schon vorab zu erkunden und erste Einstellungen auszuprobieren.
Ein letzter Ratschlag: Sternschnuppennächte sind faszinierend. Lassen Sie sich nicht zu sehr von der Technik ablenken und genießen Sie den Anblick dieser Himmelsphänomene.