- Die Erde erhält regelmäßig Signale aus dem All, darunter hochenergetische Radiowellenimpulse, bekannt als Fast Radio Bursts (FRBs). Eine bedeutende Entdeckung von FRBs, geleitet von der Northwestern University, konnte den Ursprung eines der hellsten jemals aufgezeichneten FRBs bestimmen. Mithilfe von CHIME und kleineren Stationen gelang es, den Ursprung des nicht-wiederkehrenden Impulses RBFLOAT auf 13 Parsec genau zu lokalisieren. Wissenschaftler vermuten, dass RBFLOAT von extremen kosmischen Ereignissen wie Magnetaren oder Neutronenstern-Kollisionen ausgelöst wurde. Die neue Technik könnte jährlich bis zu 200 exakte FRB-Detektionen ermöglichen und hilft, diese Phänomene spezifischen Galaxien zuzuordnen.
Die Erde empfängt kontinuierlich Signale aus dem All, die wesentliche Informationen über extrem energiereiche Phänomene enthalten. Zu den kuriosesten zählen kurze Impulse hochenergetischer Radiowellen, bekannt als Fast Radio Bursts (FRBs). Astronomen vergleichen sie gerne mit einem mächtigen Leuchtturm, der für Millisekunden mitten in einem stürmischen, entfernten Meer aufblitzt. Die Erkennung eines solchen Signals ist bereits ein Erfolg an sich. Doch die Bestimmung seines Ursprungs sowie das Verständnis der Natur ihrer Quelle sind nach wie vor große wissenschaftliche Herausforderungen.
Herausragende Entdeckung in der Astronomie
Jüngste Forschungsergebnisse, geleitet von der Northwestern University in den USA, haben die astronomische Gemeinschaft in Aufruhr versetzt. Das Team entdeckte nicht nur einen der hellsten jemals aufgezeichneten FRBs, sondern konnte auch seinen Ursprung mit bisher unerreichter Genauigkeit zurückverfolgen. Der Impuls, benannt als RBFLOAT, traf im März 2025 ein, dauerte nur wenige Millisekunden und setzte so viel Energie frei, wie die Sonne in vier Tagen produziert. Mithilfe einer neuen Analysemethode identifizierten die Forscher seinen Ursprung in einem Arm einer Spiralgalaxie, rund 130 Millionen Lichtjahre entfernt, Richtung Sternbild Großer Bär gelegen. Veröffentlicht wurde diese Forschung in einer renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift.
Das Radioteleskop CHIME in Kanada war an der Entdeckung des anomalen Ausbruchs beteiligt, zusammen mit einem Subnetzwerk kleinerer Stationen, den sogenannten Outriggers. CHIME charakterisierte das Signal, während die Outriggers es auf eine kleine Region im Weltraum eingrenzten. Optische und Röntgenteleskope lieferten ergänzende Daten. Das Team erreichte eine Präzision von 13 Parsec, was 42 Lichtjahren entspricht, innerhalb der Galaxie NGC 4141. Zwar hatten Astronomen zuvor bereits andere FRBs lokalisiert, doch handelte es sich dabei um wiederkehrende Signale, die die Analyse erleichterten. Der RBFLOAT jedoch war die erste nicht-wiederkehrende Quelle, die so präzise lokalisiert wurde.
Einblick in kosmische Phänomene
Unklar bleibt weiterhin, was genau RBFLOATs Weckruf auslöste. Wissenschaftler vermuten, dass die enormen Energiemengen und die Kürze des Phänomens auf extreme kosmische Ereignisse wie Kollisionen von Neutronensternen, Magnetare oder Pulsare hindeuten. Daten suggerieren, dass sich RBFLOAT in einer Region befindet, in der neue Sterne entstehen. Dies lässt vermuten, dass es sich um einen Magnetar handeln könnte – eine besondere Art von Neutronensternen, deren Magnetfeld Milliarden Mal stärker ist als das der Erde.
Die Erfahrung mit RBFLOAT ermöglicht es dem Team, die gleiche Triangulationstechnik auf zukünftige Signale anzuwenden. Die Forschenden schätzen, dass sie pro Jahr etwa 200 exakte RBF-Detektionen allein mit den von CHIME empfangenen Signalen realisieren können. Laut einem Teammitglied haben wir zwar seit Jahren gewusst, dass FRBs über den gesamten Himmel verteilt auftreten, doch war die Eingrenzung mühsam und langsam. Nun können wir sie routinemäßig spezifischen Galaxien, ja sogar bestimmten Regionen innerhalb dieser Galaxien zuordnen.