- Bargeld ist in Deutschland nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel, doch die Nutzung nimmt ab. . Bargeld schützt die Privatsphäre, ist schnell, sicher und hilft, Ausgaben im Blick zu behalten. . Bargeldloses Zahlen bietet Vorteile wie keine Notwendigkeit zum Geldautomaten zu gehen und begrenzte Haftung bei Missbrauch. . Bargeldloses Zahlen kann zu Spontankäufen verleiten und versetzte Abrechnungen erschweren den Überblick. . Verbraucher sollten die Gebührenpolitik der eigenen Bank prüfen und Sicherheitsvorkehrungen beim mobilen Zahlen beachten.
Haben Sie jetzt gerade Bargeld im Portmonee? Wenn die Antwort „Ja“ lautet, dann sind Sie damit nicht alleine. Bargeld ist in Deutschland nach wie vor das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel. Dennoch wird immer weniger bar bezahlt – viele Menschen nutzen mittlerweile das bargeldlose Zahlen. Die Deutsche Bundesbank analysiert das Zahlungsverhalten der Deutschen alle drei Jahre. Die aktuellste Studie aus dem Jahr 2021 zeigt, dass. Das hört sich viel an, aber im Jahr 2017, nur vier Jahre zuvor, setzten noch 74 Prozent auf Bargeld. Nun einige wichtige Fragen und Antworten rund um das bargeldlose Zahlen.
Wie lange wird es noch Bargeld geben?
Auch wenn bargeldloses Zahlen in Deutschland immer populärer wird, von einer Abschaffung des Bargelds dürfte noch lange keine Rede sein. Auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat sich dieser Frage gestellt und schätzt die Lage als stabil ein. Tatsächlich beschäftigt sich auch die EU-Kommission mit der Rolle von Bargeld und diskutiert mögliche Szenarien.
Warum bezahlen Kunden immer noch mit Bargeld? Viele Menschen setzen darauf, weil es zahlreiche Vorteile bietet. Der Europäischen Zentralbank (EZB) zufolge, wird Bargeld in Geschäften oder Restaurants nicht abgelehnt, da es als gesetzliches Zahlungsmittel gilt – außer es wurden vorab andere Zahlungsmethoden vereinbart. Bargeld schützt die Privatsphäre der Kundinnen und Kunden und kann von jedem genutzt werden. Es ist schnell, sicher und dient der Wertaufbewahrung – ein Vorteil, der hilft, die eigenen Ausgaben im Blick zu behalten.
Vor- und Nachteile des bargeldlosen Zahlens
Für viele Menschen hat sich das bargeldlose Bezahlen in den Alltag eingeschlichen. Denken Sie einmal über die Vor- und Nachteile nach: Das Vergleichsportal Verivox führt an, dass zum Zahlen kein Gang mehr zum Geldautomaten nötig ist und das Risiko von Diebstahl verringert wird. Auch praktisch: Im Ausland ist es oft günstiger, weil der Umtauschkurs besser ist. Zusätzlicher Vorteil: Bei Missbrauch der Karte ist die Haftung auf 50 Euro begrenzt, sofern keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Das Vergleichsportal weist darauf hin, dass bargeldloses Zahlen zu Spontankäufen verleiten kann und versetzte Abrechnungen den Überblick erschweren. Besondere Vorsicht ist mit Geheimzahl und Passwort geboten, da unbegrenzte Haftung bei grober Fahrlässigkeit möglich ist. Auch beim mobilen Zahlen mit dem Smartphone ist Vorsicht angesagt. Sicherheitssoftware und regelmäßige Updates der NFC-App sowie des Betriebssystems sind essenziell.
Wie läuft eine bargeldlose Zahlung ab?
Eine bargeldlose Zahlung funktioniert in Deutschland in vielfältiger Weise. Zahlungen sind per Kreditkarte, Girocard und mit dem Smartphone oder der Smartwatch möglich. Dank der „Kontaktlos-Funktion“ muss die Karte oder das Smartphone nur in die Nähe des Kartenlesegerätes gebracht werden. Bei Beträgen über 50 Euro ist zusätzlich der PIN-Code nötig – gelegentlich auch bei niedrigeren Beträgen.
Der Zahlungsempfänger liest die Kontodaten automatisch ein, und je nach Zahlungsart wird der Betrag direkt abgebucht oder ein Kreditkartenkonto belastet. Gebühren dürfen Händler laut der Industrie- und Handelskammer München und Oberbayern jedoch nicht erheben, außer bei weniger gängigen Kreditkarten. Das Verbraucherportal Biallo zeigte in einer Analyse, dass einige Banken für bargeldlose Transaktionen Gebühren erheben.
Es empfiehlt sich also, die Jahresabrechnung im Auge zu behalten und die Gebührenpolitik der eigenen Bank zu prüfen. Auch beim mobilen Zahlen können Kosten entstehen. Einige Geldinstitute berechnen bis zu 80 Cent pro Vorgang. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten im Zweifel bei ihrer Bank nachfragen.
Limite für Kartenzahlungen
Wer hohe Beträge bargeldlos zahlen möchte, sollte das Limit seiner Bank kennen. Oft liegt es bei 1000 Euro pro Tag, kann jedoch abhängig von Bonität und Bankrichtlinien variieren. Informationen dazu finden sich in den Vertragsunterlagen oder können online, über eine App oder vor Ort bei der Bank geändert werden.
Wer kontaktlos zahlt, muss nach maximal fünf Vorgängen oder einer Summe von 150 Euro den PIN-Code eingeben. Dies dient als Schutzmechanismus und fällt generell bei Zahlungen über 50 Euro an.
Was bedeutet Code 51 bei Kartenzahlung? Dieser Hinweis signalisiert entweder ein unzureichendes Guthaben auf dem Konto oder ein überschrittenes Kartenlimit. Apps für mobiles Zahlen werden zunehmend beliebter und von Banken, Techfirmen sowie Zahlungsdienstleistern angeboten. Einige Kunden-Apps ermöglichen mobiles Bezahlen mittels eines Codes beim Kassenterminal.
Die Nutzung von bargeldlosen Zahlungsmethoden bietet viele Vorteile, jedoch sollten Verbraucher sich ebenfalls der möglichen Nachteile bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.