- Black Mirror kehrt mit einem neuen interaktiven Videospiel namens Thronglets zurück, das mit psychologischem Twist Tamagotchi ähnelt. Sean Krankel von Night School Studios arbeitet eng mit Serien-Schöpfer Charlie Brooker zusammen, um die Erzählwelt der Serie zu erweitern. Night School Studios wurde 2021 von Netflix übernommen und hat zuvor an einem Mr. Robot-Ablegerspiel gearbeitet. Die neue Staffel nimmt interaktive Elemente auf, inspiriert von Brookers Hintergrund im Videospieljournalismus. Thronglets bietet ein simulierendes Spielerlebnis, bei dem das Gleichgewicht zwischen Niedlichkeit und Bedrohung entscheidend ist.
Als die Serie Black Mirror, bekannt für ihre düsteren Szenarien über Technik und Zukunft, zurückkehren wird, geschieht dies mit einer überraschenden Wendung: ein mobiles Videospiel namens Thronglets. Man stelle sich Tamagotchi vor, jedoch mit einem beunruhigenden psychologischen Twist. Dieser Lebenssimulator, der während einer privaten Vorführung von Netflix im März vorgestellt wurde, erweitert die Erzählwelt der Serie um eine interaktive Dimension. Sean Krankel, Mitbegründer von Night School Studios und frisch ernannter Leiter für narrative Inhalte bei Netflix, erläutert, dass Thronglets in enger Zusammenarbeit mit Charlie Brooker, dem Schöpfer der Serie, entwickelt wurde. Ziel war es, ein Artefakt zu schaffen, das die Zuschauer als Erweiterung der Serienwelt erleben können.
Die Verbindung von Serie und Spiel
Night School Studios, bekannt für seine Arbeiten an Spieleadaptionen von TV-Universen, wurde 2021 von Netflix übernommen und arbeitete zuvor an einem Ableger zur Serie Mr. Robot. Eine angedachte Entwicklung für Stranger Things scheiterte jedoch an der Insolvenz von Telltale Games. Das kreative Zusammenspiel mit Brooker erfüllte für Krankel einen lang gehegten Traum, der seinen Ursprung im 2018 veröffentlichten Black Mirror-Film Bandersnatch findet. Im Gegensatz zur Episodenstruktur der Serie, die verschiedentlich Technologien und dystopische Zukünfte ausleuchtet, war Bandersnatch ein eigenständiger interaktiver Film, in dem Zuschauer Entscheidungen treffen, die den Verlauf der Geschichte bestimmen.
Mit der neuen Staffel kehrt Brooker zu diesen interaktiven Elementen zurück. In der Folge “Plaything” keimt eine Hommage an Brookers frühe Karriere im Bereich Videospieljournalismus auf. Diese Episode zieht Parallelen zu Brookers Arbeit bei einem Computerspielemagazin und verwebt autobiografische Elemente mit düsteren Wendungen. Die Verkörperung des Spieles als “Tamagotchi gone horribly wrong” greift diese retrospektive Hommage spielerisch auf.
Das interaktive Erlebnis von Thronglets
Thronglets, sowohl im Spiel als auch in der Serie benannt, ähnelt bekannten Simulationsspielen wie Stardew Valley oder Zoo Tycoon: Der Spieler hütet kleine, gelbe Kreaturen – die Thronglets – die sich vermehren. Die Verantwortung liegt beim Spieler, sie zu füttern, zu pflegen und zu unterhalten. Doch das Gleichgewicht kippt schnell, und die kleinen Wesen zahlen die Nachlässigkeit mit raschen Verfehlungen heim. Krankel betont, dass die Balance zwischen der Niedlichkeit der Thronglets und ihrer unterschwelligen Bedrohung die Spieler vor die Herausforderung stellt, ihre Pflegekompetenz und ihre Geduld zu erproben. Die Doppelbödigkeit von Lieblichkeit und Schrecken ist das stilistische Grundkonzept hinter Thronglets.
Die Premiere der neuen Staffel von Black Mirror erfolgt heute, am 10. April, auf Netflix. Krankel äußert sich zwar zurückhaltend über spezifische Verknüpfungen von Thronglets mit der “Plaything”-Episode, deutet jedoch auf eine dialogische Beziehung zwischen Spiel und Serie hin. Beide Medienformate sollen sich wechselseitig kommentieren und erweitern, indem sie den Zuschauern und Spielern ein tiefes Eintauchen in die dystopische Welt von Black Mirror ermöglichen.