- Bluesky hat nach den US-Wahlen ein starkes Wachstum auf 24 Millionen Nutzer verzeichnet. Bluesky plant, Einnahmen durch kostenpflichtige Abonnements zu generieren, um das explosive Wachstum zu finanzieren. Die Plattform verfolgt eine dezentrale Struktur, die Nutzern Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten bietet. Bluesky hat die Anzahl der Inhaltsmoderatoren erhöht, um die Nutzererfahrung zu verbessern. Trotz Konkurrenz durch Threads bleibt Bluesky eine attraktive Alternative ohne Werbung.
In den Wochen nach den US-Wahlen hat Bluesky ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Bis Dienstag nutzen 24 Millionen Menschen die Social-Media-Plattform. Mit der großen Nutzerschaft kommt auch die Verantwortung, diese zu behalten, während gleichzeitig das explosive Wachstum finanziert werden muss. Bluesky-CEO Jay Graber betonte bei WIREDs Big Interview in San Francisco, dass man weiterhin darauf fokussiert sei, ein angenehmes Erlebnis für die Nutzer zu bieten. Bluesky plant, keine Werbung zu schalten – ein Ansatz, der oft als ‘Enshittifizierung’ bekannt ist, wenn Plattformen Expansionsdruck und finanziellen Zwängen nachgeben. Kate Knibbs von WIRED fragte daher, wie Bluesky Einnahmen generieren will.
Blueskys Einnahmequelle: Abonnements
Die Lösung liegt in kostenpflichtigen Abonnements, bei denen Nutzer beispielsweise für den Upload von Videos höherer Qualität oder zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten zahlen. Graber gab zu, dass das rasche Nutzerwachstum die Einführung solcher Premium-Abonnements verzögert hat. Auf die Frage, wann die Funktion verfügbar sei, antwortete sie: „Das war der Plan, aber das Wachstum hat uns überrascht.“ Ursprünglich als Experiment innerhalb von Twitter gestartet, wurde Bluesky vollständig unabhängig, bevor Elon Musk die ehemalige Muttergesellschaft übernahm und in X umwandelte. Nach der Übernahme von X verzeichnete Bluesky einen Anstieg neuer Nutzer als soziale Medienalternative, vor allem nach der US-Wahl im November, bei der Musk Donald Trump unterstützte.
Die Herausforderung des Wachstums
Während dieser Zeit hatte Blueskys Team von 20 Vollzeitangestellten gelegentlich Mühe, den Nutzeransturm zu bewältigen, was zu zeitweiligen Ausfällen der Plattform führte. Inzwischen ist Bluesky besser aufgestellt, um die wachsende Nutzerbasis zuverlässig zu bedienen. In einer jüngsten Ankündigung des Unternehmens wurde bekanntgegeben, dass die Anzahl der Inhaltsmoderatoren von 25 auf 100 Vertragsarbeiter erhöht wurde. Ein Markenzeichen von Bluesky ist die dezentrale Plattformstruktur, die den Nutzern Kontrolle über ihre Inhalte bietet. Über Nutzerlisten, Starter-Pakete und stummgeschaltete Wörter lässt sich das Erlebnis individuell anpassen. Erfahrene Nutzer haben sogar die Möglichkeit, eigene Webhosting-Anbieter einzurichten, falls sie diesen Weg einschlagen möchten.
Trotz Konkurrenz im Aufwind
Obwohl Bluesky aktuell im Trend liegt, bleibt Threads, eine ähnliche Alternative von Meta, in Bezug auf die Nutzerzahlen deutlich größer. Laut Alec Booker, ein Sprecher von Meta, haben sich im November über 35 Millionen neue Nutzer bei Threads angemeldet. Der Wettbewerb übt Druck aus, und Meta hat Pläne angekündigt, Threads weiter zu entwickeln. Trotz dieser Konkurrenz bleibt Bluesky eine interessante Alternative im Bereich der sozialen Medien und setzt auf eine benutzerfreundliche Erfahrung, die ohne den Druck von Werbung auskommt.