- Thaddeus “Thunderbolt” Ross äußert Skepsis gegenüber Sam Wilson als neuen Captain America. Sam Wilson zeigt in “Brave New World” Selbstbewusstsein bei der Übernahme von Steve Rogers’ Rolle. Das Marvel Cinematic Universe thematisiert erneut den Verlust bedeutender Charaktere wie Steve Rogers. Der Übergang von Chris Evans zu Anthony Mackie als Captain America bringt kulturelle und politische Themen ins Zentrum. Marvel entwickelt sich in neue thematische Richtungen, reflektiert durch den afroamerikanischen Superhelden Sam Wilson.
Thaddeus “Thunderbolt” Ross blickt mit seiner charakteristischen, von Harrison Ford verkörperten Brummigkeit auf den Mann vor ihm und knurrt: „Du bist nicht Steve Rogers.“ In der kommenden Marvel-Produktion, die nächste Woche in den Kinos anläuft, wird die Figur von Sam Wilson diese Feststellung selbstbewusst akzeptieren. Anthony Mackie, der Wilson spielt, verbrachte einen Großteil seiner Zeit in der Disney+ Serie damit, an seiner Eignung zu zweifeln, das Schild von Rogers, dem Original-Captain America, zu übernehmen. Doch in “Brave New World” tritt Sam selbstbewusst in die Fußstapfen seines Mentors, um die Bürde des nationalen Superhelden auf seine eigene, individuelle Art und Weise zu tragen.
Ein neuer Captain America tritt ins Rampenlicht
Die Herausforderung, Steve Rogers‘ Kampfstiefel zu ersetzen, ist zweifellos groß. Der Rückzug dieser Schlüsselfigur überschattete bereits die Serie “The Falcon and the Winter Soldier” und wird vermutlich auch in “Brave New World” weiterhin präsent sein. Wie viele Marvel-Filme zuvor, die den Verlust von Tony Stark und T’Challa thematisierten, muss sich auch diese Fortsetzung mit dem Fehlen von Steve Rogers auseinandersetzen. Für das Marvel Cinematic Universe, das sich sowohl textlich als auch extratextuell mit dem Verlust bedeutender Charaktere beschäftigt, ist dies ein zentrales Thema. Steve Rogers bildete das moralische und dramatische Zentrum dieser 17 Jahre währenden Reihe von Filmen.
Das MCU hat seine Wurzeln in charismatischen Figuren mit einer starken Persönlichkeitspräsenz, von denen Robert Downey Jr. als Tony Stark eines der prägendsten Beispiele liefert. Erst als Chris Evans als Captain America eingeführt wurde, entwickelte sich das MC-Universum in Richtung zeitloser Superheldenideale. Captain America verkörpert in seiner Tugend und traditionellen Courage eine klassische Form des Heldentums, die an das historische Bild des Superhelden anknüpft.
Sam Wilson: Der neue Beschützer
Wie verleiht man einem aufrechten Boy Scout Komplexität? Edelmütigkeit ist nicht unbedingt der aufregendste Charakterzug. Trotzdem traf Marvel mit Chris Evans die richtige Wahl. Mit seinem blonden Haar und einer klassischen Ästhetik passte er perfekt in die Rolle des Steve Rogers. Doch es war Evans Fähigkeit, Verständnis und Empathie zu verkörpern, die Rogers zu mehr machte als nur einem patriotischen Symbol. Seine Darstellung fand eine Balance zwischen dem komischen und tragischen Dasein eines Mannes, der nicht in seine Zeit passt.
Der Übergang von Evans zu Mackie markiert eine erneute Veränderung für das Marvel-Universum, das nun mehr denn je bereit ist, seine kulturellen und politischen Inhalte zu hinterfragen. Mit Sam Wilson als Captain America verschiebt sich der Fokus auf die Herausforderungen und Chancen, die sich einem afroamerikanischen Superhelden in einer komplexen Gesellschaft bieten. Dies reflektiert Marvels kluge Entscheidung, sich in neue thematische Richtungen zu entwickeln, anstatt lediglich die alten Wege zu beschreiten und sich im Schatten früherer Helden zu bewegen.