- BYD expandiert mit seiner Premiummarke Denza trotz politischer Hürden in den europäischen Markt. BYD will Verluste in Asien ausgleichen und seinen globalen Fußabdruck vergrößern. Denza setzt in Europa auf technologische Innovation mit dem Z9GT und weiteren Modellen. Die e3-Plattform von Denza bietet innovative Funktionen wie eine Krabbengang-Funktion. BYDs Expansion wird als klare Konkurrenz für etablierte Premium-Autohersteller angesehen.
Trotz der offenkundigen Hürden durch die US-Politik zeigt der chinesische Elektromobilitätsriese BYD keine Anzeichen von Zurückhaltung bei seinen Expansionsplänen in Europa. In einer strategischen Entscheidung verkündete BYD kürzlich, die Einführung seiner Premiummarke Denza auf dem europäischen Markt. Denza positioniert sich geschickt zwischen der Hauptmarke BYD und deren hochpreisigen Luxusmarke und zielt darauf ab, im Premiumsegment Fuß zu fassen. Dabei schielt die Marke durchaus auf anspruchsvolle Kunden von etablierten Premiumherstellern wie Audi, BMW und Mercedes-Benz, auch wenn Stella Li, stellvertretende Präsidentin von Denza, bei einer Präsentation in Mailand zurückhaltend bzgl. diesbezüglichen Details war.
Strategische Expansion im europäischen Markt
Die Entscheidung, Denza in der EU einzuführen, könnte kaum zu einem günstigeren Zeitpunkt kommen. Angesichts der aufgeschobenen, aber potenziell belastenden US-Zölle, die insbesondere starke Auswirkungen auf die Ausfuhren in südostasiatische Länder haben könnten, bietet der europäische Markt eine verlockende Verlagerungsmöglichkeit. BYD plant, durch diese strategische Ausdehnung mögliche Verluste in Asien zu kompensieren und seinen globalen Fußabdruck weiter zu festigen. Am Monatsende verkündete BYD beeindruckende Jahresumsätze in Höhe von 107 Milliarden Dollar für 2024. Zum Vergleich: Auch wenn Tesla im selben Zeitraum 97,7 Milliarden Dollar Umsatz erzielte, verbuchten sie einen seltenen Rückgang der Auslieferungen um 1,1 Prozent. BYD hingegen steigerte den Großteil seiner Lieferungen auf dem heimischen Markt, wobei nur ein geringer Anteil von 10 Prozent ins Ausland ging. Analysten und Investoren sind optimistisch, und die Europaexpansion durch Denza gilt als weiteres klares Zeichen für BYDs wachsendes Potenzial.
Innovativer Technologiesprung
Zum Start in Europa setzt Denza auf zwei Modelle. Den Anfang macht das Z9GT, gefolgt von einem weiteren Fahrzeug. In der Zukunft plant Denza ein vollständig diversifiziertes Angebot, das sich am erfolgreichen Modell China orientiert. Ursprünglich im Jahr 2010 als Joint Venture mit Mercedes-Benz gegründet, gehört Denza heute vollständig zu BYD und durchlief 2021 eine umfassende Neugestaltung. Unter der Leitung von Chefdesigner Wolfgang Egger, ehemals bei Audi und Lamborghini, besticht das Z9GT durch technologische Spitzenleistungen. Herzstück ist die e3-Plattform, die innovative Merkmale wie die unabhängig lenkenden Hinterräder bietet. Diese ermöglichen dem Fahrzeug eine einzigartige Krabbengang-Funktion, die das Auto seitwärts gleiten lässt – bis zu einem Winkel von 15 Grad.
Die Technologieplattform bietet zudem eine Zell-zu-Karosserie-Struktur, mit einer integrierten Blade-Batterie, die nicht nur die Steifigkeit erhöht, sondern auch zusätzlichen Innenraum schafft. Der Fahrkomfort wird durch luxuriöse Lederbestuhlung, Holzelemente und variable Innenbeleuchtung unterstrichen. Ein großes Infotainment-Display und ein Soundsystem der Spitzenklasse runden das Angebot ab. Diese Features zielen darauf ab, den Innenraum zu einem Erlebnis für Fahrer und Passagiere gleichermaßen zu machen.
Die Einführung von Denza in Europa markiert nicht nur eine aggressive Expansion von BYD, sondern stellt auch einen signifikanten Technologiesprung dar, der eine ernsthafte Herausforderung für etablierte Marken im Premiumsegment darstellt. Die kommenden Monate bis zum geplanten Start werden zweifellos intensiv beobachtet werden, insbesondere hinsichtlich der Preispolitik, die letztlich entscheidend für den Erfolg des Marktstarts sein wird.