- Um 11 Uhr starteten bundesweit Probewarnungen ĂŒber das Warnsystem Cell Broadcast.
- Nur moderne Smartphones mit aktuellen Betriebssystemen können Cell Broadcast empfangen.
- iPhones ab iOS 15.6.1 und Android-GerÀte ab Version 11 haben automatische Warnfunktionen.
- Warnungen der höchsten PrioritÀtsstufe können weder bei iPhones noch bei Android-GerÀten deaktiviert werden.
- Der Empfang hÀngt auch von der Netzabdeckung und der FunktionalitÀt des Providers ab.
Am heutigen Donnerstag ertönt der Warntag: PĂŒnktlich um 11 Uhr wurden bundesweit auf sĂ€mtlichen KanĂ€len Probewarnungen fĂŒr Krisen, Katastrophen und NotfĂ€lle ausgesendet. Zum Einsatz kam hierbei das Warnsystem Cell Broadcast, welches ĂŒber die Mobilfunknetze betrieben wird. Betroffene erhalten dabei eine Textmeldung zusammen mit einem Alarmton.
Herausforderungen bei der Implementierung
Doch bereits in der Vergangenheit erwies sich die FunktionalitĂ€t nicht als zuverlĂ€ssig auf allen GerĂ€ten. Albrecht Broemme, ehemaliger PrĂ€sident des Technischen Hilfswerks (THW), erlĂ€uterte, dass die KompatibilitĂ€t stark von der AktualitĂ€t des GerĂ€ts und den unterstĂŒtzten Updates des Providers abhĂ€ngt. Demnach lassen sich Ă€ltere Handymodelle nicht fĂŒr diese Warnungen nutzen; nur moderne Smartphones sind in der Lage, Cell Broadcast zu empfangen.
In Deutschland besitzen etwa 68,5 Millionen Menschen ein Smartphone. Das Bundesamt fĂŒr Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat Informationen herausgegeben, welche GerĂ€te kompatibel sind: iPhones ab dem Modell 6s, Google-Smartphones ab dem Pixel 2 sowie diverse Modelle von Samsung und Sony.
Technische Voraussetzungen fĂŒr Warnmeldungen
Entscheidend ist jedoch, dass das Betriebssystem auf dem neuesten Stand ist. Das BBK empfiehlt, regelmĂ€Ăig die Einstellungen des Smartphones zu ĂŒberprĂŒfen und aktuelle Updates zu installieren. iPhones mit mindestens iOS 15.6.1 haben die Warnmeldungen automatisch aktiviert. Android-GerĂ€te sind ab der Betriebssystem-Version 11 fĂŒr Cell Broadcast tauglich, ebenfalls mit voreingestellten Warnfunktionen. Jedoch laufen schĂ€tzungsweise ein Drittel der Android-Smartphones mit Ă€lteren Versionen, die Cell Broadcast nicht unterstĂŒtzen.
In den Einstellungen der Smartphones können die Benutzer Warnungen aktivieren oder deaktivieren. Beim iPhone ist dies unter Einstellungen/Mitteilungen möglich, bei vielen Android-GerĂ€ten unter “Sicherheit und Notfall”. Hier hilft es, “Notfallbenachrichtigungen” in das Suchfeld einzugeben.
Warnungen deaktiviert sein – Ausnahmen beachten
Eine Ausnahme gibt es: Warnmeldungen mit der höchsten PrioritÀtsstufe, Warnstufe 1, können weder bei iPhones noch bei Android-Smartphones deaktiviert werden. Diese werden automatisch angezeigt. Die heutige Probewarnung wurde ebenfalls mit der höchsten PrioritÀtsstufe versendet.
FĂŒr einige GerĂ€te muss der Cell-Broadcast-Empfang manuell aktiviert werden. Bei iPhones findet man die Einstellungen unter “Mitteilungen” am unteren Rand der Optionen. Bei Android-Smartphones variiert die genaue Bezeichnung je nach Hersteller, meistens jedoch unter “Sicherheit und Notfall” oder “Drahtlose Notfallwarnungen”. Es kann sinnvoll sein, sich beim jeweiligen Hersteller zu informieren, ob eine manuelle Aktivierung möglich ist.
Funktion des Providers ist entscheidend
Die deutschen Mobilfunkanbieter haben bereits das Warnsystem in ihre Netze integriert. Eine gute Faustregel: Wer im Vorfeld eine SMS mit Informationen zum Warntag von seinem Anbieter erhalten hat, kann sicher sein, dass sein Provider Cell Broadcast unterstĂŒtzt.
FĂŒr den Erhalt der Warnmeldung muss das Smartphone eingeschaltet und empfangsbereit sein. In einem Funkloch oder mit aktiviertem Flugmodus wird die Warnung nicht empfangen. Sollte trotz korrekter Einstellung keine Probewarnung empfangen werden, wird das BBK RĂŒckmeldungen und Probleme einsammeln, um Verbesserungen vorzunehmen.