- Charli XCX kündigt mit einem Tweet den Übergang zu einer neuen Saison an. Der bevorstehende Herbst verstärkt den Wunsch, Halloween früher zu feiern. TikTok-Nutzer zelebrieren den Herbst im Zeichen des Albums von Magdalena Bay. Kulturelle Phänomene sind eng mit zeitlichen Zyklen verknüpft. Die digitale Kultur erfordert von Akteuren ein hohes Maß an Flexibilität und Kreativität.
Am 2. September ließ Charli XCX mit einem bemerkenswerten Tweet aufhorchen, der die Musikwelt in Aufregung versetzte. In diesem Moment, 87 Tage nach der Veröffentlichung ihres Albums „Brat“ und 43 Tage nachdem sie Vizepräsidentin Kamala Harris erwähnt hatte, kündigte sie den Übergang zu einer neuen Season an. Der herannahende Herbst bringt nicht nur das vertraute, gruselige Gefühl des Endes des Sommers mit sich, sondern offenbar auch den Wunsch, Halloween früher zu zelebrieren. Tatsächlich scheint das Internet in diesem Jahr das Bedürfnis zu haben, den Spuk schnellstmöglich zu beginnen. Das meiste davon könnte aus der Sehnsucht stammen, festliche Stimmung auf social media Plattformen auszuleben, während sich die Vorbereitungen auf die Weihnachtszeit ab dem 1. Oktober anbahnen.
Frühzeitige Gruselsaison
Eine Vielzahl von TikTok-Nutzern hat begonnen, sich auf eine Herbstsaison zu konzentrieren, die ganz im Zeichen des Albums von Magdalena Bay steht. Diese Vorliebe für den Herbst könnte im Rückblick auf den Sommer auch als Abwehrmechanismus dienen. Gala-Anlässe, die inzwischen als inoffizielle Feiertage gelten, wie etwa der Galentine’s Day oder Beyoncé’s Geburtstag, zeugen von einem ungeschriebenen Kalender des Internets, der im Spannungsfeld zwischen individuellem und gesellschaftlichem Zeitgefühl agiert. Vielleicht geht eben jetzt die neue „Pumpkin Spice Latte“-Saison los, die Starbucks und Co. stets mit umfangreichen Marketingkampagnen begleiten. Der daraus entstehende Rummel ist ein Paradebeispiel für die dynamische und oft flüchtige Beziehung zwischen Online-Trends und kommerzieller Nutzung.
Der Einfluss von Trends
Das Zusammenspiel von kulturellen Momenten und der Kluft zwischen Popkultur und politischen Entwicklungen könnte der Grund dafür sein, dass der Brat Green Farbton schon wieder verschwunden ist. Mit der Annäherung an den Wahltermin im November wird sich auch das popkulturelle Echo um Kamala Harris wahrscheinlich wieder stärker in politische Gefilde bewegen. Diese Verschiebungen zeigen, wie eng kulturelle Phänomene mit zeitlichen Zyklen verknüpft sind, und wie sehr Akteure aus der Medienlandschaft darauf reagieren müssen, um relevant zu bleiben. Der Puls der digitalen Kultur schlägt schnell und fordert von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität und kreativen Umgang mit dem, was im Trend ist.
In einem schöpferischen Versuch könnte man hypothetisieren, dass es bessere Perspektiven für eine „Scary Brat Season“ gibt, anstatt die traditionelle Brat Herbstzeit zu akzeptieren. Warum nicht mit beständigen Figuren der gruseligen Unterhaltung, wie Elvira oder gar slasher-Villains, die eigene Interpretation der Saison finden? Diese Verbindung zwischen den Kulturen könnte den Herbst zu einer bunten Ausdrucksform der eigenen Kreativität machen. Die kontinuierliche Kommunikation und das ständige Streben nach dem nächsten viralen Moment erfordern eine Neuinterpretation der alltäglichen Feiertage und lassen den persönlichen Kalender stets lebendig bleiben.