ChatGPT: Der Textgenerator im Interview
ChatGPT ist seit geraumer Zeit in aller Munde. Dieser Textgenerator liefert in Sekundenschnelle Informationen zu verschiedensten Anfragen. Doch woher kommen diese Informationen und wie vertrauenswürdig sind die Antworten? Um Licht ins Dunkel zu bringen, hat die Verbraucherzentrale ChatGPT im August 2023 detaillierte Fragen gestellt. Die darauf erhaltenen Antworten, die zum Teil sehr lang waren, wurden von der Verbraucherzentrale auf ein überschaubares Maß zurechtgestutzt.
Dialog in 13 Fragen
Das Interview mit ChatGPT umfasste insgesamt 13 Fragen. Dabei stellt sich ChatGPT als künstlich Intelligenz-gesteuertes Textmodell dar, das in Echtzeit Texte erzeugen kann. Es kann auf eine Vielzahl von Anfragen reagieren, von alltäglichen Fragen und Anweisungen bis hin zu komplexeren Aufgaben wie dem Schreiben von Artikeln, Geschichten oder sogar dem Helfen bei wissenschaftlichen Recherchen. Es betont jedoch, dass es weder Bewusstsein noch Emotionen besitzt und alle Antworten basieren auf Mustern in den Daten, mit denen es trainiert wurde.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Frage nach der Herkunft der Informationen und der Überprüfung ihrer Korrektheit. ChatGPT erklärte, dass die Informationen aus großen Mengen an Textdaten stammen, mit denen es während seiner Trainingsphase gefüttert wurde. Dabei können sowohl objektive Informationen als auch subjektive Meinungen enthalten sein. Außerdem betont GPT, dass es nicht in der Lage ist, spezifische Datenquellen zu kennen oder auf diese zuzugreifen.
Ebenso wurde die Aktualität der Antworten thematisiert. ChatGPT gibt an, dass es mit Daten bis September 2021 trainiert wurde und daher keine Kenntnisse über Ereignisse oder Entwicklungen hat, die nach diesem Datum stattgefunden haben.
Auch Fragen bezüglich der Kosten, des Datenschutzes, des Schutzes von Benutzerdaten sowie des Mindestalters für die Nutzung des Dienstes wurden im Interview behandelt.
ChatGPT und Datenschutz
In Bezug auf den Datenschutz verweist ChatGPT darauf, dass OpenAI Datenschutzrichtlinien und -verfahren hat, die bestimmen, wie und wann Daten gespeichert werden und darauf zugegriffen wird. Die Benutzerinteraktionen werden für einen bestimmten Zeitraum gespeichert und dann gelöscht. Weiterhin werden die Daten aus der Trainingsphase anonymisiert, um sicherzustellen, dass sie keine persönlich identifizierbaren Informationen enthalten.
Trotzdem gibt ChatGPT keine klare Antwort darauf, was mit den Daten passiert, die die Benutzer eingeben. Darüber hinaus weist OpenAI darauf hin, dass die Daten in den Vereinigten Staaten gespeichert und verarbeitet werden könnten.
Fazit
Die Verbraucherzentrale rät allen Benutzern, immer kritisch mit den Antworten von ChatGPT umzugehen und diese auf ihre Glaubwürdigkeit und Qualität hin zu überprüfen. Auffällig ist, dass der Textgenerator bislang ohne Quellenhinweise oder den Hinweis zum Stand der Veröffentlichungen zusammenfasst. Außerdem konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden, inwieweit die europäischen Datenschutzstandards eingehalten werden. Daher wird empfohlen, keine persönlichen Daten in ChatGPT oder andere KI-Tools einzugeben.