- Chinas Strategiepapier zur Förderung der BCI-Technologie zielt auf signifikante Durchbrüche bis 2027 ab und den Aufbau einer international wettbewerbsfähigen Industrie bis 2030. China verfolgt einen umfassenden Ansatz, um BCIs von der Forschung in den Mainstream zu integrieren, mit 17 Maßnahmen zur Beschleunigung der Entwicklung, darunter die Verbesserung von Gehirnsignal-Chips. Chinesische Unternehmen führen erfolgreich Testimplantate durch, die Menschen mit Lähmungen ermöglichen, digitale Geräte zu steuern. BCIs bieten Potenziale für medizinische und kommerzielle Anwendungen, inklusive Traffic-Sicherheit durch Überwachung der Fahreraufmerksamkeit. Internationale Kooperation wird als Chance gesehen, um technologische Fortschritte zum Nutzen der Patienten weltweit zu erzielen.
Chinas Streben nach globaler Führungsposition im Bereich der Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCI) hat mit einem kürzlich veröffentlichten Strategiepapier neue Impulse erhalten. In dieser Veröffentlichung, die im Juli von sieben bedeutenden Regierungsinstitutionen wie dem Ministerium für Industrie und Informationstechnologie und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften gemeinschaftlich verfasst wurde, wird ein strategischer Fahrplan zur Förderung der BCI-Technologie vorgestellt. Ziel ist es, signifikante Durchbrüche in der BCI-Technologie bis 2027 zu erzielen und eine international wettbewerbsfähige Industrie bis 2030 aufzubauen. Diese ambitionierte Vision spiegelt Chinas Fähigkeit wider, grundlegende Forschung effizient in praktische Anwendungen zu überführen, wie es bereits in anderen Industriebranchen wie der Photovoltaik und der Elektromobilität der Fall war.
Der Plan zur globalen Führerschaft
Unter dem Motto “Von der Forschung zur Praxis” verfolgt China einen umfassenden Ansatz, um BCIs nicht nur in der Forschung, sondern auch im Mainstream zu etablieren. Während in den USA Firmen wie Neuralink in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt haben, hat China schnell aufgeholt. Verschiedene chinesische Unternehmen und Forschungseinrichtungen führen bereits erfolgreich Testimplantate durch, die Personen mit Lähmungen ermöglichen, einen Computercursor zu bewegen oder einen Roboterarm zu steuern. Das Strategiepapier der chinesischen Regierung stellt 17 konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung der BCI-Entwicklung vor, darunter die Verbesserung von Chips zur Erfassung von Gehirnsignalen und die Entwicklung fortschrittlicher Software zur Entschlüsselung dieser Signale.
Schwerpunkt auf assistive Technologien
BCIs bieten nicht nur Menschen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen neue Möglichkeiten, sondern eröffnen auch Potenziale für medizinische und kommerzielle Anwendungen. In China plant man, BCIs zur Überwachung und Analyse von Gehirnaktivitäten in Echtzeit einzusetzen, um das Risiko bestimmter Hirnerkrankungen zu verringern. Darüber hinaus könnten Tragesysteme wie Stirn- oder Ohrbügel, Helme und Kopfhörer zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen, indem sie Aufmerksamkeit und Wachsamkeit der Fahrer überwachen. Phoenix Peng, CEO von NeuroXess, einem führenden BCI-Unternehmen in Shanghai, ist überzeugt, dass die neue Politik der chinesischen Regierung die BCIs von einem konzeptionellen Level auf die Produktebene gebracht hat. In jüngster Zeit hat NeuroXess sechs Patienten erfolgreich mit BCI-Geräten ausgestattet, um die Steuerung digitaler Geräte per Gedanken und die Dekodierung chinesischer Sprache zu ermöglichen.
Internationale Kooperation
Trotz des potenziellen technologischen Wettstreits sieht Peng große Chancen in der internationale Zusammenarbeit . Dabei könnten globale Anstrengungen vereint werden, um sinnvolle technologische Fortschritte zu erzielen, zum Nutzen der Patienten weltweit. Chinas Ansatz im Bereich Gehirn-Computer-Schnittstellen illustriert, dass disruptive Technologien, wenn sie strategisch gefördert werden, zu bedeutenden Schritten in Richtung Verbesserung menschlicher Lebensqualität führen können.