- Chinesische Satelliten Shijian-21 und Shijian-25 haben möglicherweise den ersten orbitalen Betankungsvorgang in über 36.000 km Höhe durchgeführt. Zivile Satellitentracker bestätigten das Verschmelzen der beiden Satelliten zu einem untrennbaren Objekt. Shijian-25 erprobt Technologien zur Verlängerung der Satellitenlebensdauer und zur Betankung, während Shijian-21 bereits 2021 gestartet wurde. Die geosynchrone Umlaufbahn ist strategisch wichtig für militärische und kommerzielle Satelliten, da sie eine kontinuierliche Erdüberwachung ermöglicht. Technologische Fortschritte in der Satellitenbetankung könnten Chinas strategische Fähigkeiten und Einfluss im Weltraum erweitern.
In den Weiten des Alls haben zwei chinesische Satelliten, Shijian-21 und Shijian-25, in über 36.000 Kilometern Entfernung von der Erdoberfläche vermutlich den ersten hochgelegenen Versuch eines orbitalen Betankungsvorgangs eingeleitet. Diese Annahmen stützen sich auf die Beobachtungen ziviler Satellitentracker, die mittels offener Quellen die Verschmelzung der Satelliten zu einem untrennbaren Objekt nachweisen konnten. Während die chinesischen Offiziellen in den letzten Tagen keine neuen Informationen veröffentlicht haben, gaben frühere Erklärungen Hinweise auf die Missionen der beiden Satelliten.
Shijian-25, Anfang Januar in den Orbit gebracht, soll laut der Shanghai Academy of Spaceflight Technology die Technologien zur Verlängerung der Satellitenlebensdauer und zur Betankung erproben. Shijian-21 hingegen, das im Jahr 2021 startete, demonstrierte seine Fähigkeiten bereits durch das Bewegen eines inaktiven chinesischen Beidou-Navigationssatelliten zu einer höheren Umlaufbahn zur Vermeidung von Weltraumschrott. Diese Missionen verdeutlichen duale Nutzungsmöglichkeiten: zivile sowie militärische Anwendungen.
Die Technologischen Möglichkeiten
Das Docking-Manöver zwischen zwei Satelliten, die sich in der geosynchronen Umlaufbahn befinden, könnte auf eine neue Fähigkeit hinweisen: das Annähern, Einfangen und möglicherweise Deaktivieren fremder Satelliten. Auch die US Space Force hat Interesse an ähnlichen Betankungstechnologien zur Verlängerung der Betriebsdauer militärischer Satelliten gezeigt, da deren Einsatz oft durch begrenzte Treibstoffvorräte eingeschränkt wird. John Shaw, ehemals stellvertretender Kommandeur von US Space Command, sprach von den Herausforderungen der dynamischen Weltraumoperationen, da feste Treibstoffmengen die Flexibilität einschränken.
Während sich China im Wettlauf um diese Technologien scheinbar einen Vorsprung gegenüber den USA verschafft, beobachten auch zwei Inspektionssatelliten der Space Force aufmerksam die Entwicklungen zwischen SJ-21 und SJ-25. Diese Satelliten, bekannt als GSSAP, sind darauf spezialisiert, in der geosynchronen Umlaufbahn zu manövrieren und andere Objekte zu inspizieren.
Strategische Bedeutung der geostationären Umlaufbahn
Die geosynchrone Erdumlaufbahn, eine der bevorzugten Positionen für militärische und kommerzielle Satelliten, gewinnt an Bedeutung. Hier bewegen sich Satelliten synchron zur Erdrotation, was ihnen erlaubt, stündlich dieselbe Region der Erde zu überwachen. Spannend wird es durch technologische Fortschritte, die es erlauben, andere Satelliten näher zu inspizieren oder gar anzugreifen, ohne sie zu zerstören und gefährlichen Weltraumschrott zu erzeugen. GSSAP-Satelliten wurden seit 2014 in den Orbit gebracht, um solche Beobachtungen durchzuführen, sind jedoch in ihrer Manövrierfähigkeit begrenzt.
China seinerseits scheint bemerkt zu haben, wenn GSSAP-Satelliten sich ihren Raumfahrzeugen nähern. Sie reagieren oft durch schnelle Kursänderungen. Solche Manöver könnten mit einer vorteilhaften Neubetankung durch SJ-25 kostengünstiger durchgeführt und damit für GSSAP schwerer nachzuverfolgen werden.
Entwicklung und Wettbewerb
Das chinesische Vorhaben zur Satellitenbetankung droht den technologischen Vorsprung der USA herauszufordern und birgt das Potenzial für erheblichen Einfluss auf zukünftige Weltraumoperationen. Während konkrete Details über Abläufe und Erfolge des SJ-21 und SJ-25 noch ungewiss sind, wird deutlich, dass die Entwicklungen das Potenzial strategischer Fähigkeiten Chinas erweitern könnten. Derzeit bleibt es eine Frage der Zeit, bis verlässliche Berichte über den vollständigen Erfolg dieser Missionen veröffentlicht werden. Die internationale Gemeinschaft wird wachsam beobachten, wie sich die Dynamik dieser technologischen Fortschritte in der umlaufbahnweiten Galaxis entwickeln werden.