- Verbraucherbeschwerden gegen chinesischen Onlinehändler Temu
- Verbraucherschützer reichen Beschwerde gegen Temu ein, wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und katastrophaler Umweltbilanz.
- Temu handelt manipulativ, um Verbraucherinnen und Verbraucher dazu zu verleiten, mehr Geld auf der Plattform auszugeben.
- Temu erschwert Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihr Konto zu löschen und macht es oft nicht nachvollziehbar, ob Produkte den EU-Sicherheitsvorschriften entsprechen.
- Pinduoduo, das hinter Temu steht, meldet nahezu Verdopplung seines Gewinns, obwohl die App immer wieder wegen schlechter Qualität und Umweltbilanz in der Kritik steht.
- EU-Behörden prüfen rechtliche Schritte gegen Temu, da das Unternehmen möglicherweise gegen das Gesetz für digitale Dienste verstößt.
Verbraucherbeschwerden gegen chinesischen Onlinehändler Temu
Verbraucherschützer in mehreren europäischen Ländern haben Beschwerde gegen den chinesischen Onlinehändler Temu eingereicht. Temu steht in der Kritik wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und der katastrophalen Umweltbilanz seiner Produkte. Die Chefin der europäischen Verbraucherorganisation BEUC, Monique Goyens, erklärte, dass Temu den Gesetzen für digitale Dienste zuwiderhandele, indem manipulative Techniken angewandt würden, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu verleiten, mehr Geld auf der Plattform auszugeben. Beispielsweise würden teurere Versionen eines Produkts angezeigt, sobald ein bestimmtes Produkt angeklickt werde.
Temu stellt Verbraucherinnen und Verbraucher zudem vor Hürden, wenn sie ihr Konto löschen möchten, und lässt sie im Unklaren darüber, von wem sie die Produkte kaufen. Dadurch ist es oft nicht nachvollziehbar, ob ein Produkt den EU-Sicherheitsvorschriften entspricht. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Temu bereits wegen manipulativer Designs und falscher Umweltversprechen abgemahnt. Das Unternehmen hat daraufhin eine Unterlassungserklärung für Deutschland unterzeichnet.
Pinduoduo: Verdopplung des Gewinns trotz Kritik
Das Unternehmen Pinduoduo, das hinter Temu steht, meldet eine nahezu Verdopplung seines Gewinns im vergangenen Jahr. Die App lockt mit extremen Schnäppchen, steht aber immer wieder wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und der katastrophalen Klima- und Umweltbilanz seiner Produkte in der Kritik.
EU-Behörden prüfen rechtliche Schritte
Die zuständigen Behörden in den EU-Staaten werden nun klären, ob Temu gegen das Gesetz für digitale Dienste (DSA) verstößt. Dieses Gesetz verpflichtet Onlinehändler unter anderem, Informationen über Anbieter und personalisierte Werbung auf ihren Plattformen offenzulegen. Bei Verstößen drohen den Unternehmen Strafen in Höhe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.