- Clair Obscur hat einen beeindruckenden Nutzerwert von 9,7 auf Metacritic. Forbes berichtete von der enormen Begeisterung der Spieler mit einem Wert von 9,6. Das Spiel wird als Anwärter auf das Spiel des Jahres angesehen. Die Unabhängigkeit von Sandfall Interactive als kleines Studio trug maßgeblich zum Erfolg bei. Der Preis von 50 Euro macht es zu einem preissensiblen Meisterwerk.
Besucht man die Website Metacritic und sucht nach Bewertungen für das kürzlich erschienene Spiel, sticht sofort der beeindruckende Nutzerwert von 9,7 ins Auge. Erst gestern berichtete Forbes über die enorme Begeisterung der Spieler und führte einen Wert von 9,6 an. Seit der Veröffentlichung des Artikels vor etwa 24 Stunden ist der Score sogar noch gestiegen, da über 2000 zusätzliche Nutzer ihre Meinung kundgetan haben.
Der Erfolg von Clair Obscur
Warum ist dieser Score so eindrucksvoll? Es handelt sich nicht nur um eine hohe Bewertung; er zählt zu den höchsten Nutzerbewertungen auf ganz Metacritic. Zum Vergleich: Das Remaster von The Elder Scrolls IV: Oblivion verzeichnet lediglich eine 8,1 und selbst Metacritics insgesamt am höchsten bewertetes Spiel, The Legend of Zelda: Ocarina of Time, liegt bei 9,1. Unter den hunderten gelisteten Spielen ist Heroes of Might and Magic III mit einer 9,3 zu finden. Es ist möglich, dass Clair Obscur sämtliche Rekorde gebrochen hat.
Fans bezeichnen Clair Obscur bereits als Anwärter auf das Spiel des Jahres und sehen es als geistigen Nachfolger zu Final Fantasy VII. Das ist hohes Lob, besonders wenn man bedenkt, dass es sich um den ersten Titel von Sandfall Interactive handelt, einem kleinen französischen Studio mit gerade über 30 Mitarbeitenden (einschließlich Monoco, einem niedlichen Spaniel, der den Titel “Happiness Manager” innehat).
Das Erfolgsgeheimnis von Sandfall Interactive
Vielleicht liegt der Erfolg eben genau in dieser Unabhängigkeit begründet. Das Studio ist klein, unabhängig und kann seiner eigenen Richtung folgen, ohne Aktionären Rechenschaft ablegen zu müssen. Clair Obscur: Expedition 33 ist ein sogenanntes AA-Spiel, kein AAA, aber das würde man nicht an der herrlichen Grafik und dem fesselnden, atmosphärischen Soundtrack erkennen.
Die Unabhängigkeit erlaubte Sandfall Interactive, Risiken einzugehen und Dinge auszuprobieren, die ein “erfahrenes” Studio vielleicht nicht gewagt hätte. Doch das ist nicht der einzige Grund für den kometenhaften Aufstieg des Spiels. Die Handlung ist nachvollziehbar und konzentriert sich auf eine Gruppe, die versucht, eine bessere Welt zu schaffen, während Herrscher sie bei jedem Schritt behindern. Der Rezensent beschreibt die Story als eindrucksvoll und in Bezug zu aktuellen Ereignissen, wobei alle Themen um das Leitmotiv “Zusammenhalt” zentriert sind. Ohne andere Menschen ist Wandel unmöglich. Niemand ist eine Insel.
Ich möchte nicht zu viel von der Story vorwegnehmen. Clair Obscur ist ein Spiel, das am besten ohne Vorwissen genossen wird, doch es bleibt sicherlich im Gedächtnis. Die Hauptgeschichte erfordert etwa 30 Stunden Spielzeit, doch für Entdecker gibt es gute 60 Stunden Inhalt zu erkunden.
Preissensibles Meisterwerk
Ein weiterer Grund, warum das Spiel auf einem überfüllten Markt hervorsticht, ist der Preis. Clair Obscure: Expedition 33 kostet lediglich 50 Euro für eine gewaltige Menge an Inhalt. In einer Zeit, in der die meisten neuen Spiele mindestens 70 Euro kosten und im Fall von Mario Kart World gar 80 Euro, erscheint das wie ein absolutes Schnäppchen.
Mehr Menschen sind bereit, das Spiel auszuprobieren, wenn es nicht die Welt kostet. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit überlegt es sich jeder gut, was er kauft, und ein Preis von 50 Euro ist leichter zu rechtfertigen als 80 Euro.
Natürlich muss ein Spiel auch liefern, nachdem sich jemand dazu entschieden hat, es auszuprobieren, und Clair Obscur: Expedition 33 schafft das mit Bravour dank seiner Hommage an klassische JRPGs im Kampf- und Erkundungssystem. Das rundenbasierte Kampfsystem fühlt sich vertraut an für all jene, die Spiele wie Final Fantasy X gespielt haben.