- Apple hat den Ein-/Aus-Knopf des neuen Mac mini auf die Unterseite des Geräts verlegt, was Kritik hervorrief. Die Änderung erinnert an den umstrittenen Ladeanschluss der Magic Mouse. Apple strebt eine Symbiose von Form und Funktion an. Der versteckte Schalter soll ein nahtloses Produkterlebnis bieten. Apples Designentscheidungen zielen darauf ab, das Gesamterlebnis zu verbessern, nicht nur die Optik.
Gestern hat Apple der Welt sein neuestes Produkt enthüllt, und es ist wohl zu sagen, dass das Unauffälligste daran die Form des Geräts ist. Die neu inspirierte Gestalt des kleinen Computers ist dermaßen beeindruckend, dass ernsthaft darüber nachzudenken ist, die eigene Einstellung gegenüber dem Mac mini zu überdenken. Doch während das Online-Gespräch die neugestaltete Silhouette des Mac mini lobt, erntet insbesondere der neue Standort des Ein-/Aus-Knopfes Kritik. Apple hat den Schalter von der Rückseite, seinem ehemaligen Platz, auf die Unterseite des Geräts verlegt. Dies führt dazu, dass man den Mac mini möglicherweise kippen muss, um ihn einzuschalten. Der Vergleich zu Apples mittlerweile berüchtigtem Magic Mouse-Ladeanschluss, der kopfüber geladen wird, liegt nahe und zeugt selten von Begeisterung.
Dennoch glaube ich, dass diese lautstarken Kritiker Apples Vision hinter der Platzierung des Schalters missverstehen. Es ist nicht so, dass Apple zwingend richtig liegt, den Schalter dort zu positionieren, doch ein Blick auf die möglichen Beweggründe entwirrt das Rätsel ein wenig.
Form und Funktion vereint
Apple ist bekannt für seine ästhetisch ansprechenden Produkte, die oft dem Vorwurf begegnen, dass „Form über Funktion“ gehe. Tatsächlich sucht das Unternehmen nach der Symbiose von „Form und Funktion“. Letztlich sind diese für Apple unzertrennlich, wie es in Steve Jobs’ berüchtigtem Leitsatz „Design ist, wie es funktioniert“ zum Ausdruck kommt. Apple-Produkte sollen schön sein, selbstverständlich, jedoch mit einem tieferen Zweck versehen. Außergewöhnliche Designs sehen nicht bloß fantastisch aus, sie wären weniger funktional, wären sie anders gestaltet. Apples Entschluss, den Mac-mini-Schalter zu verbergen, ist weniger eine Frage ästhetischer Verbesserung als vielmehr das Streben nach einer allumfassend besseren Erfahrung.
Für Apple ist das gesamte Produkterlebnis unglaublich wichtig. Betrachten Sie nur die Verpackung des iPhones, die bewusst so gestaltet ist, dass sie sich langsam öffnet und Vorfreude schürt. Oder die Art und Weise, wie Apple Hardware und Software kombiniert, um Merkmale zu schaffen, die Mitbewerber ins Abseits drängen. Ziel ist, nicht nur Geräte zu erzeugen, die umwerfend aussehen oder außerordentlich funktionieren, sondern die auch ein bemerkenswertes Gefühl vermitteln. Beim Mac mini bedeutet das, den Schalter zu verbergen, um ein glatteres, einheitlicheres Erscheinungsbild zu schaffen und gleichzeitig eine optimierte Benutzungsqualität sicherzustellen.
Erlebnis über Bequemlichkeit
Apple sagt häufig, Technologie sei am besten, wenn sie nicht im Wege steht. Beim Mac mini möchte Apple, dass Sie sich nicht um Belanglosigkeiten wie das Einschalten der Hardware kümmern müssen, sondern sich darauf konzentrieren, was Sie tatsächlich mit der Hardware machen. In einigen Fällen ist die Auseinandersetzung mit der Funktionsweise der Hardware unvermeidbar, beispielsweise beim Anschluss von Peripheriegeräten. Doch wenn Apple einen alltäglichen Aspekt wie den Ein-/Aus-Schalter verstecken kann, um ein nahtloseres Erlebnis zu bieten, dann tut es das.
So kam Apple zur Entscheidung, dem Mac mini und der Magic Mouse ein Detail hinzuzufügen, das wie eine unorthodoxe Designwahl wirken könnte. Diese Elemente sind keine dauerhaften Hindernisse, sondern eine Einladung zu einem nachhaltigeren Erlebnis. Apple wettet darauf, dass der positive Effekt solcher Lösungen bei jeder Anwendung fühlbarer wird als die gelegentliche, minimale Herausforderung in der Bedienung.