- Fraunhofer IAO arbeitet mit Partnern an einem umfassenden Software Stack für Quantencomputer. . Ziel ist ein vereinheitlichtes Framework für das Leitprojekt »QC Next« zur Integration von Quantencomputing-Technologien. . Das Framework umfasst alle Schichten des Quantencomputing Software Stacks, von Firmware bis Anwendungssoftware. . Ein interdisziplinäres Konsortium mit Fraunhofer IAO, KIT und Kipu Quantum arbeitet zusammen. . Unterstützung kommt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Förderprogramms »Entwicklung digitaler Technologien«.
Das Fraunhofer IAO arbeitet in Kollaboration mit diversen Partnern an einem Vorprojekt zur Entwicklung eines umfassenden Software Stacks für Quantencomputer. Diese Initiative zielt darauf ab, ein vereinheitlichtes Framework für das Leitprojekt »QC Next« zu etablieren, welches eine nahtlose Integration von Quantencomputing-Technologien vom Labor bis zur praktischen Anwendung fördern soll.
Quantencomputing ist ein noch junges, jedoch schnell wachsendes Forschungsfeld. Die Bedeutung der Wissensgenerierung und der Vorbereitung der Anwendungsfähigkeit in diesem Bereich ist immens. Aufgrund der Komplexität der Technologie ist die Vorbereitungszeit für die Integration von Quantencomputing in Unternehmen länger als bei herkömmlichen Computing-Technologien.
Umfassendes Framework geplant
Das vom Fraunhofer IAO geleitete Vorprojekt konzentriert sich darauf, bestehendes Wissen in ein umfassendes Framework zu überführen. Diese Framework soll alle Schichten des Quantencomputing Software Stacks umfassen: von der Firmware und Betriebssystemen über Programmiersprachen, Compiler und Assembler bis hin zu Algorithmen und Anwendungssoftware. Ein besonderer Augenmerk wird auf die Durchgängigkeit und Integration der verschiedenen Schichten sowie die Schaffung von Schnittstellenlösungen und Standardisierungen gelegt.
Philipp Kunst, Projektleiter und Mitarbeiter im Team Quantencomputing am Fraunhofer IAO, betont: »Unser Ziel ist es, die Potenziale der Quantencomputing-Technologien vom Labor in die praktische Anwendung zu überführen.« Durch die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Forschung und Industrie wird ein belastbares und breit akzeptiertes Framework angestrebt, um die technologische Souveränität Deutschlands und Europas im Quantencomputing zu stärken. Bestandteil des Konsortiums sind das Fraunhofer IAO, das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) sowie das deutsche Start-up Kipu Quantum, die gemeinsam über umfangreiche Expertise und Projekterfahrung in den Bereichen Quantencomputing, Software-Engineering und Plattformentwicklung verfügen.
Interdisziplinäre Kooperation
Die frühzeitige Einbindung der Quantencomputing-Community hat hohe Priorität. Zunächst erfolgt eine Kartierung und Bestandsaufnahme bestehender konzeptioneller und technischer Infrastrukturen. Danach erarbeitet das interdisziplinäre Konsortium eine fundierte Vision für ein zukunftsweisendes Architektur-Framework. Diese Vision wird in Workshops mit Stakeholdern aus Wirtschaft und Forschung vorgestellt und kritisch diskutiert. Abschließend werden spezifische Forschungs- und Entwicklungsfragen formuliert, welche als Entscheidungsgrundlage für das anschließende Leitprojekt »QC Next« dienen.
Das Vorprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Förderprogramms »Entwicklung digitaler Technologien« unterstützt und läuft noch bis Ende des Jahres.
Einladung zum Mitgestalten
Ein zentraler Aspekt dieses Innovationsprojekts ist der Austausch mit Stakeholdern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Am 6. November 2024 findet dazu ein exklusiver Workshop in Berlin statt.