- Der Berliner Künstler schuf in wenigen Stunden das Kunstwerk “Galaxy Wolf”, das später weithin bekannt wurde. Ursprünglich nur als Test gedacht, verbreitete sich “Galaxy Wolf” schnell auf Social Media und wurde von vielen unrechtmäßig genutzt. Jödicke fand seine Kunst auf unzähligen Produkten verkauft, ohne seine Zustimmung. Ein Streit mit Aaron Carter brachte ihm schließlich eine fünfstellige Entschädigung und motivierte ihn zu weiteren rechtlichen Schritten gegen Kunstdiebstahl. Der Erfolg ermöglichte es Jödicke, sich stärker auf den Schutz seiner Werke und Gesetzesreformen zu konzentrieren.
Der Berliner Künstler benötigte lediglich einige Stunden, um das Kunstwerk zu erschaffen, das sein Leben verändern würde. Damals ahnte er nicht, welche Bedeutung es erlangen würde. Ursprünglich war es nur ein Test, wie Jödicke erklärt. Er hatte in Photoshop das Bild eines Wolfskopfes erschaffen, gekrönt von Sternen, geteilt in eine sommerdämmerungsfarbene und eine blassblaue Seite. Es erinnerte an das T-Shirt eines Fantasy-liebenden Gothic-Kids. Jödicke wollte lediglich seinen eigenen Dreh an einen bestehenden Trend bringen.
Historische Bedeutung einzelner Werke
Vor Jödicke gab es bereits “Galaxy Wolves,” aber seines ist das, an das sich alle erinnern, wenn sie an die Mitte der 2010er Jahre denken. Das Bild wurde auf Hoodies gedruckt, auf Tassen, Federmäppchen und sogar Toilettensitze verkauft. Überall tauchte es auf. Sein Schwager entdeckte es in einem deutschen Hotelzimmer über dem Bett hängend, und ein Freund fand es riesengroß an der Wand einer Hotellobby in Vietnam. Jödickes “Galaxy Wolf” war überall. Das Problem dabei: Es war alles gestohlen.
Wie viele Künstler der 2010er-Jahre baute Jödicke seine Marke online auf. Damals war Social Media für Künstler eine goldene Ära. Die Plattformen boten greifbare Reichweite und Wachstum. Nachdem er im Februar 2016 eine Version von “Where Light and Dark Meet” gepostet hatte, verbreitete sich das Bild im Internet mit einer alarmierenden Geschwindigkeit.
Kampf gegen die Kunstdiebe
Nicht nur Fans verbreiteten seine Arbeit. Bei der Suche nach “Galaxy Wolf” auf Plattformen wie eBay oder Alibaba fand Jödicke hunderte von Läden, tausende Produkte und Verkäufe, die seine Kunst nutzten. Lange fühlte er sich den Dieben hilflos ausgeliefert, unfähig, etwas gegen diejenigen zu unternehmen, die mit seiner Kunst Geld verdienten. Bekannte Künstler, die ihre Kreationen online teilen, kennen dieses Gefühl. Besonders, wenn sie befürchten, dass ihre Werke von Tools abgeschöpft werden.
Viele Nutzer sind sich nicht bewusst, dass ihre Verwendung des Werkes die Rechte des Künstlers verletzt. Laut deutschem Urheberrecht ist ein Werk mit seiner Schaffung geschützt. So bald Jödicke also sein “Galaxy Wolf” malte, war es rechtlich geschützt. Mit Hilfe des Digital Millennium Copyright Act konnte er einige seiner Werke von US-basierten Websites wie Amazon entfernen lassen, aber er war bald von den vielen Anfragen überwältigt.
Carter-Eklat und seine Folgen
2020 erlebte Jödicke eine Wende, als der Popsänger Aaron Carter eines seiner anderen Werke, “Brotherhood”, verwendete, um seine Bekleidungslinie zu promoten. Jödicke forderte öffentlich Anerkennung und Entfernung, was oft auf taube Ohren stößt. Hier aber reagierte Carter mit Sticheleien und Drohungen. Die öffentliche Natur dieses Austauschs zog IP-Anwälte an, die den Fall übernahmen.
Nach einem Jahr Gerichtsstreit ergatterte Jödicke schließlich eine fünfstellige Entschädigungssumme. Es motivierte ihn, weitere rechtliche Schritte gegen Kunstdiebstahl zu unternehmen. Die Anwaltskanzlei Edwin James unterstützte ihn dabei und verfolgt unermüdlich Verstöße weltweit, auch aus Regionen mit lascherer Urheberrechtsgesetzgebung wie China.
Die Flut an Fällen bleibt ungebrochen, aber der Erfolg erlaubt es Jödicke, sich weniger um finanzielle Sorgen zu kümmern und weiter gegen die Verletzung seiner Rechte vorzugehen. Dabei fordert er auch die Anpassung der internationalen Gesetze an die moderne Technologie und die Herausforderungen durch KI.