- Das KBA führt den digitalen Fahrzeugschein ein, doch der digitale Führerschein lässt auf sich warten. Die iKfz-App ist für die digitale Beantragung des Fahrzeugscheins notwendig und setzt einen elektronischen Personalausweis voraus. Im Ausland ist der digitale Fahrzeugschein bisher ungültig, weshalb der Papiefahrzeugschein noch erforderlich ist. Der digitale Fahrzeugschein kann leicht geteilt werden, birgt aber Sicherheitsrisiken bei der Datenweitergabe. Die Einführung des digitalen Führerscheins könnte bis zu fünfeinhalb Jahre dauern, je nach EU-Gesetzgebung.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Initiative ergriffen, um die Fahrzeugpapiere in die digitale Ära zu überführen. Ab der zweiten Jahreshälfte haben Autobesitzer die Möglichkeit, den Fahrzeugschein digital auf ihrem Smartphone zu speichern – ein Schritt in Richtung modernerer Verwaltung und mehr Komfort. Die lang erwartete Digitalisierung des Führerscheins lässt jedoch weiterhin auf sich warten.
Nutzung der iKfz-App
Zur digitalen Beantragung des Fahrzeugscheins wird die iKfz-App benötigt, die in Zusammenarbeit zwischen dem KBA und der Bundesdruckerei entwickelt wurde. Diese Anwendung befindet sich momentan in der Pilotphase und ist daher noch nicht in den gängigen App-Stores verfügbar. Neben der App ist ein elektronischer Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion sowie die entsprechende PIN erforderlich. Alternativ kann bei der Anmeldung ein spezieller QR-Code genutzt werden. Die digitalen Papiere sind als rechtliche Alternative anerkannt, zumindest innerhalb Deutschlands.
Einschränkungen im Ausland
Jedoch gibt es deutliche Einschränkungen: Auf Reisen ins Ausland ist der digitale Fahrzeugschein bislang nicht gültig, sodass der herkömmliche Papierschein weiterhin mitgeführt werden muss. Für die Hauptuntersuchung ist ebenfalls der Papiernachweis erforderlich, da gemäß der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung nur das originale Dokument mit den entsprechenden Siegeln eine vollständige Untersuchung ermöglicht.
Vorteile und Sicherheitsfragen
Der digitale Fahrzeugschein bietet den Vorteil, dass er problemlos geteilt werden kann, wodurch Familienmitglieder denselben Schein ohne zusätzliche Umstände nutzen können. Des Weiteren ist das Risiko eines Verlustes oder Diebstahls geringer. Doch wie es bei digitalen Technologien oft der Fall ist, gibt es Sicherheitsbedenken. Die Daten wandern in die Hände von Subunternehmen, teils außerhalb von Deutschland, unterliegen dort anderen Datenschutzrichtlinien und werden bei der App-Installation an Unternehmen wie Apple oder Google in den USA weitergeleitet. Auch trägt der Nutzer das Risiko der Datenweitergabe, da das KBA die Verantwortung bei Leichtsinn oder Missbrauch ausschließt.
Blick in die Zukunft
Der digitale Führerschein steht in den Startlöchern, doch die Umsetzung kann sich noch über Jahre ziehen. Sollte das geplante Gesetz der EU-Kommission angenommen werden, haben die Mitgliedsstaaten insgesamt bis zu fünfeinhalb Jahre Zeit, die Einführung des einheitlichen digitalen Führerscheins zu realisieren. Währenddessen bleibt die Einführung digitaler Fahrzeugpapiere ein zukunftsweisender Meilenstein auf dem Weg zu einer rundum digitalisierten Verkehrsverwaltung in Deutschland.