- Black Mirror kehrt mit Staffel 7 und sechs neuen Episoden zurück, die erneut unsere komplizierte Beziehung zur Technik untersuchen. Themen wie KI-Bewusstsein, Abonnement-Preismodelle und die Privatisierung des Gesundheitswesens stehen im Fokus. Die Episode “Hotel Reverie” spiegelt das alte Hollywood der 40er Jahre in einem virtuellen KI-Erlebnis wider, bleibt aber hinter der Magie von “San Junipero” zurück. “Common People” beleuchtet die beklemmende Abhängigkeit von technologischen Abonnement-Modellen in Beziehungen. Die Episode “Eulogy” thematisiert die Vergänglichkeit von Liebe und Erinnerungen in einer bewegenden Darstellung.
Täglich scheint die Welt tiefer in eine dystopische Realität zu fallen. Maßgebliche Entscheidungen wie die von Präsident Donald Trump, Zölle auf bewohnte Inseln zu erheben, oder die Ernennung neuer Köpfe im Gesundheitswesen werfen bedeutende Fragen auf. Für all jene, die bereits von Orwell’schen Befürchtungen geplagt sind, gibt es nun eine neue Herausforderung: Black Mirror kehrt mit der siebten Staffel und sechs brandneuen Episoden zurück.
Ein Spiegelbild unserer Ängste
Diese Anthologie-Serie wirft erneut ein kritisches Licht auf unsere scheinbar komplizierte Beziehung zur Technik. Themen wie die Entwicklung von KI-Bewusstsein, Abonnement-Preismodelle, verlorene Lieben, Schulrivalitäten und die Privatisierung des Gesundheitswesens werden angegangen. Auch in dieser Staffel gibt es eine Mischung aus Action, Romantik und einem erschütternden Techno-Schrecken. Wie bei jeder Anthologie-Serie gibt es sowohl Höhe- als auch Tiefpunkte, und Staffel 7 stellt hier keine Ausnahme dar. Diese Vielfalt macht es umso spannender, die Episoden zu bewerten.
Die komplexe Welt von Black Mirror
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Episode “Hotel Reverie”. Sie greift das alte Hollywood der 1940er Jahre auf und verwandelt es in ein virtuelles, KI-gestütztes Erlebnis. Issa Rae und Emma Corrin glänzen in den Hauptrollen, doch die Romantik wirkt hohl und das Konzept unplausibel. Als Hommage an versteckte Sexualitäten der 40er Jahre fühlt es sich zuweilen konstruiert an. Der Versuch, die Magie von “San Junipero” zu erreichen, bleibt trotz aller Bemühungen unvollkommen.
Die Dualität der Technologie
In der Episode “Common People” werden soziale und technologische Missstände beleuchtet. Chris O’Dowd und Rashida Jones porträtieren ein Paar, das mit technologischen Neuerungen zu kämpfen hat, die ihre Beziehung und ihre Existenz auf die Probe stellen. Der Gedanke, das eigene Leben an ein Abonnement-Modell zu binden, verstärkt existenzielle Ängste und wirkt beklemmend, auch wenn die Richtung der Handlung schnell ersichtlich wird.
Eine Reise in die Vergangenheit
Nicht zuletzt ist “Eulogy” eine bewegende Episode, die sich mit Erinnerungen, Missverständnissen und der Vergänglichkeit von Liebe befasst. Hier wird die Frage gestellt, wie wir mit den Überbleibseln vergangener Beziehungen umgehen und was sie über uns aussagen. Paul Giamatti brilliert in der Rolle des Mannes, der in der Retrospektive versucht, ein klares Bild seiner verlorenen Liebe zu rekonstruieren.
Insgesamt bietet Black Mirror Staffel 7 eine facettenreiche und tiefgründige Erkundung moderner technologischer und sozialer Dilemmata, die in gewohnt provokanter Weise unsere eigene Gegenwart spiegeln.