- Im Gehirn arbeiten Milliarden vernetzter Nervenzellen, die in verschiedenen Areale unterschiedliche Aufgaben haben
- Die Digitalisierung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern die Lernprozesse im Gehirn.
- ChatGPT und ähnliche Programme werden nach Ansicht von Fachleuten einen großen Einfluss auf das Bildungswesen haben.
- Es darf nicht dazu kommen, dass der aktive Lernprozess an ChatGPT ausgelagert wird und das Gehirn nicht gefordert wird, betont Bildungswissenschaftler Peter Gerjets vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen.
- Das Abgeben kognitiver Arbeitsleistungen an KI ist immer mit der Frage verbunden, ob dadurch Freiräume entstehen, die das Gehirn für andere Aufgaben nutzen kann.
Im Gehirn arbeiten Milliarden vernetzter Nervenzellen, die in verschiedenen Areale unterschiedliche Aufgaben haben. Die Digitalisierung und die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verändern die Lernprozesse im Gehirn. ChatGPT und ähnliche Programme werden nach Ansicht von Fachleuten einen großen Einfluss auf das Bildungswesen haben. Die kompetente und sinnvolle Nutzung von ChatGPT ist dabei keineswegs einfach.
Die Auswirkungen von ChatGPT auf das Bildungswesen
Es darf nicht dazu kommen, dass der aktive Lernprozess an ChatGPT ausgelagert wird und das Gehirn nicht gefordert wird, betont Bildungswissenschaftler Peter Gerjets vom Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen. Es ist wichtig, was im Kopf passiert und was als echte Lernleistung herauskommt. Ob das mit oder ohne Unterstützung von GPT passiert, ist letztlich nicht entscheidend.
Die Herausforderung des kognitiven Off-Loading
Das Abgeben kognitiver Arbeitsleistungen an KI ist immer mit der Frage verbunden, ob dadurch Freiräume entstehen, die das Gehirn für andere Aufgaben nutzen kann. Wird eine bestimmte Fähigkeit nicht mehr benötigt, dann werden die Hirnareale, die diesen Skill implementieren, geschwächt.
Die Auswirkungen von KI auf das Gehirn
Das Nutzen technischer Geräte wie Tablets beim digitalen Lernen erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit und Energie. Die Bedienung der Technik beansprucht Konzentration, was sich auf bestimmte Hirnareale auswirkt, insbesondere auf den präfrontalen Cortex im Frontallappen, der für die Aufgabenverteilung zuständig ist.
Die Veränderung von Hirnstrukturen durch KI
Die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT könnte langfristig auch zu Veränderungen der Hirnstrukturen führen. Eine Bitkom-Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Bürger in Deutschland sich für den Einsatz von KI im Bildungswesen ausspricht.
KI in der Hochschulwelt
Auch in der Hochschulwelt ist KI längst angekommen. Ein Test des Instituts für Medizindidaktik zeigte, dass Studierende oft nicht zwischen Multiple-Choice-Fragen, die von Menschen oder von KI stammen, unterscheiden können. Die Schwierigkeit der Aufgaben wurde als praktisch identisch eingeschätzt. Dies zeigt, wie stark die KI bereits in Bildungsprozesse integriert ist.