- Die Auseinandersetzung zwischen Drake und Kendrick Lamar hat durch juristische Anträge einen neuen Höhepunkt erreicht. Drakes Unternehmen beschuldigt Universal Music Group der Manipulation von Streamingzahlen durch zwielichtige Praktiken. UMG soll Apple dafür bezahlt haben, dass Siri Nutzer zu bestimmten Songs lenkt, um den Streaming-Erfolg zu beeinflussen. Die rechtlichen Anträge beleuchten, wie tief der moderne Hip-Hop im digitalen Kosmos verwurzelt ist. Die Fehde zeigt, wie sehr Technologien den Streit zwischen den Hip-Hop-Künstlern anheizen können.
In der facettenreichen Welt der Hip-Hop-Konfrontationen hat die Auseinandersetzung zwischen Drake und Kendrick Lamar einen neuen Höhepunkt erreicht. Eine jüngst veröffentlichte Gerichtsdokumentation, genauer gesagt zwei voneinander unabhängige Anträge von Drake, legt gleichermaßen Einspruch und Aufruhr dar, indem sie den Einfluss von Streaming-Plattformen auf die Popularität der Musik thematisiert. In dem ersten Antrag, der in New York eingereicht wurde, beschuldigt Drakes Unternehmen, Frozen Moments, das Plattenlabel Universal Music Group (UMG), Drakes Streamingzahlen durch zwielichtige Praktiken manipuliert zu haben. Eine der auffälligsten Behauptungen: UMG hätte Apple bezahlt, damit Siri Benutzer auf den Song “Not Like Us” verweist, wenn sie eigentlich Drakes Album “Certified Loverboy” anforderten.
Manipulation durch Streamingdienste?
Die Petition erhebt Vorwürfe, dass Apple in Zusammenarbeit mit UMG die Nutzer durch Siri unbewusst in eine bestimmte musikalische Richtung lenkte, indem originalgetreue Abfragen in irrführenden Vorschlägen endeten. Es wird zudem angemerkt, dass UMG Spotify reduzierte Lizenzgebühren gewährte, um Lamar’s Track prominenter zu platzieren. Dies verdeutlicht, wie tief verstrickt der moderne Hip-Hop im digitalen Kosmos operiert. Der zweite Antrag, eingereicht in Texas, ist nicht weniger brisant. Er zielt darauf ab, offenzulegen, ob UMG Schritte unternommen hat, um die Verbreitung fraglicher Inhalte auf “Not Like Us” zu unterbinden oder zu modifizieren.
Der Krieg jenseits der Musik
Der erbitterte verbale Schlagabtausch zwischen den beiden Ikonen ist seit dem Frühling auf einem Höhepunkt, und die rechtlichen Anträge enthüllen das Ausmaß, in dem Technologien diesen Disput befeuern können. Während hip-hop-puristische Debatten um die ‘Gewinner’ solcher Fehden nie enden werden, zeigen Drakes neue Schritte eine erstaunliche Dimension von Revanche in der durch und durch zahlengesteuerten Musikbranche. Kommentare zu dieser juristischen Schlammschlacht sind mittlerweile allgegenwärtig und die teils humorvollen, teils polemisierenden Memes überschwemmen die sozialen Netzwerke scharenweise. Das Gedächtnis des Internets kombiniert Kalauer mit Kolportage, und schon sind Drakes rechtliche Manöver im Morast von Streamingdiensten und Siri-Kooperationen versunken.