- Die Auburn Avenue Research Library initiiert ein Programm zur selbstbestimmten Bewahrung afroamerikanischer Geschichte. WARC lehrt digitale Bewahrungsmethoden auf Basis einer Ethik der Fürsorge. Die politische Landschaft unter Trump erhöht die Dringlichkeit, kulturelle Vielfalt zu bewahren. Teilnehmer von WARC sollen zukünftige Gedächtnisbewahrer mit digitalen Kompetenzen werden. Digitale Plattformen werden als Widerstand gegen Zensur und Manipulation historischer Wahrheiten genutzt.
Inmitten der kulturellen Landschaft Atlantas begann kürzlich in der Auburn Avenue Research Library eine Initiative, die die Bewahrung der Geschichte der afroamerikanischen Gemeinschaft in die Hände der Menschen selbst legen will. Dieser Ansatz soll fernab von Institutionen gedeihen, die oftmals ihre Unterstützung zurückziehen, wenn es für sie opportun wird. WARC, ein neuartiges Ausbildungsprogramm, lehrt Praktiker Methoden der digitalen Bewahrung, die auf einer Ethik der Fürsorge basieren. „Was bedeutet es für eine Gemeinschaft von Schwarzen, zusammenzukommen und selbst zu bestimmen, was bewahrt werden soll?“ fragt Makiba Foster, Mitbegründerin des Programms.
Das Dringlichkeitsempfinden des Augenblicks
Besonders in Zeiten, in denen die politische Landschaft unter Präsident Donald Trump durch aggressive Maßnahmen gegen Diversität, Gleichheit und Inklusion geprägt ist, gewinnt ein solches Vorhaben an Dringlichkeit. Trumps Administration hat gezielt DEI-Programme ins Visier genommen, indem sie deren Finanzierung offen kritisiert und gekürzt hat. Solche Bestrebungen zur Homogenisierung bedrohen die kulturelle Vielfalt und das historische Erbe, indem sie versuchen, es als “spaltend” zu diskreditieren. Die Initiatoren von WARC, darunter Bergis Jules, sehen dies als Versuch, Menschen ihrer Menschlichkeit zu berauben, indem ihnen ein autonomes historisches Bewusstsein verwehrt wird.
Die erste Kohorte des WARC umfasst 22 Teilnehmer mit unterschiedlichen Hintergründen in Bibliothekswissenschaften sowie visuellen und auditiven Künsten. Ihnen allen gemein ist das Ziel, zukünftige „Gedächtnisbewahrer“ zu werden, die mit den digitalen Werkzeugen ausgestattet sind, um ihre eigenen Geschichtsinteressen zu erhalten. In Anbetracht des raschen schulterschlussartigen Verhaltens innerhalb öffentlicher und privater Institutionen gegenüber Trumps Anordnungen, bleibt Foster entschlossen, bei dieser Aufgabe nicht auf althergebrachte Institutionen zu vertrauen.
Die Bedeutung von Widerstand und Erinnerung
Der kulturelle Kampf geht weit über die Mauern traditioneller Bildungseinrichtungen hinaus. Als alternative Widerstandsbewegung setzen Aktivisten vermehrt auf digitale Plattformen wie X oder TikTok, um gegen die Zensur historischer Wahrheiten zu protestieren. Solche Online-Plattformen fungieren heutzutage als wichtige Kommunikationswege, besonders, da KI und unzureichende Moderation die Manipulation von Fakten erleichtern. Währenddessen kommen immer mehr Forscher zu der Erkenntnis, dass zentrale Kräfte aktiv daran arbeiten, den Zugang zu bildungsrelevanten Informationen zu beschneiden.
Die aktuelle Initiativen demonstrieren, wie Graswurzelbewegungen weiterhin versuchen, Fortschritte zu sichern, indem sie sich dem durch Behörden diktierten Geschichtsrevisionismus widersetzen. Nicht nur werden alternative Archive aufgebaut, auch bildet sich ein stetig wachsendes und vielfältiges Netzwerk an Unterstützern, die an der kollektiven Aneignung und Bewahrung der Geschichte mitwirken. Diese zivilgesellschaftlichen Bemühungen erinnern daran, dass wahre Fortschritte ohne eigenständige Kulturarbeit und Wahrheitsbewahrung unvorstellbar sind.