- Die US-Regierung hat zwölf führende Persönlichkeiten von Kaspersky mit Sanktionen belegt. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Integrität des digitalen Raums der USA zu sichern und Bürger vor Cyberbedrohungen zu schützen. Der Verkauf der Kaspersky-Software ist ab dem 20. Juli verboten, und ab dem 29. September sind keine Updates mehr erlaubt. Kaspersky wies die Vorwürfe zurück und beabsichtigt, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um seine Aktivitäten weiterzuführen. Kaspersky bedient mehr als 400 Millionen Privat- und 270.000 Firmenkunden weltweit und hat die Daten seiner westlichen Kunden 2020 in ein Schweizer Datenzentrum verlegt.
Die US-Regierung hat kürzlich zwölf führende Persönlichkeiten von Kaspersky mit Sanktionen belegt. Dies geht einher mit dem Verbot der weit verbreiteten Antiviren-Software des russischen Unternehmens, das ebenfalls mit der nationalen Sicherheit begründet wurde. Laut einer Mitteilung des Finanzministeriums in Washington sollen durch diese Maßnahmen die „Integrität des digitalen Raums“ der USA gesichert und die Bürger vor „bösartigen Cyberbedrohungen“ geschützt werden.
Bereits das Verbot der Kaspersky-Software stützte sich auf Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit. Ein Sprecher des US-Außenministeriums betonte, die Firma unterliege der „Rechtsprechung, Kontrolle oder Führung der russischen Regierung“. Diese könnte den „privilegierten Zugang“ der Software nutzen, um an heikle Daten zu gelangen, was ein „inakzeptables Risiko“ für die nationale Sicherheit der USA und ihrer Bürger darstelle.
Verordnungen und Deadlines
Der Verkauf der Kaspersky-Software wurde ab dem 20. Juli verboten. Ab dem 29. September sind auch keine Updates mehr erlaubt, was die Effektivität der Software gegen neue Bedrohungen erheblich einschränken wird. Die Übergangsfrist soll den Nutzern Zeit geben, zu anderen Anbietern zu wechseln, wobei das Büro für Industrie und Sicherheit die Bedeutung dieses Schrittes hervorhob.
Die Ursache des Verbots liegt angeblich in den Cyberangriffsfähigkeiten der russischen Regierung und ihrer möglichen Einflussnahme auf Kaspersky. Software des Unternehmens könnte dazu genutzt werden, Informationen von US-Unternehmen und Bürgern zu sammeln und diese zu missbrauchen, warnte die Behörde.
Kreml und Kaspersky’s Reaktionen
Kaspersky wies die Vorwürfe entschieden zurück und erklärte, das US-Handelsministerium habe seine Entscheidung aufgrund des „aktuellen geopolitischen Klimas und theoretischer Bedenken“ getroffen. Das Unternehmen beabsichtige, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um seine Aktivitäten weiterführen zu können. Am Freitag beschuldigte der Kreml die USA in Moskau der „unlauteren Konkurrenz“.
Laut den Angaben des US-Handelsministeriums hat Kaspersky Niederlassungen in 31 Ländern und bedient mehr als 400 Millionen Privat- sowie 270.000 Firmenkunden in über 200 Ländern. Kaspersky hatte bereits seit Jahren Schwierigkeiten im Westen und seit 2017 ist die Installation der Software auf US-Behördengeräten verboten. Das Unternehmen stritt stets ab, Verbindungen zu russischen Geheimdiensten zu haben und verlegte die Daten seiner westlichen Kunden im Jahr 2020 in ein Datenzentrum in der Schweiz, um den Vorwürfen entgegenzuwirken.