- Der digitale Produktpass enthüllt den gesamten Lebenszyklus eines Produkts und fördert umweltfreundlichere Kaufentscheidungen. Der Pass unterstützt die Kreislaufwirtschaft, indem er Informationen zu Materialtyp, Transportwegen und Recyclingfähigkeit berücksichtigt. Pilotmodelle werden in einem deutsch-österreichischen Projekt getestet, um eine flexible Architektur für verschiedene Produktkategorien zu entwickeln. Gaia-X schützt sensible Daten innerhalb der Lieferkette, sodass nur autorisierte Nutzer Zugriff auf diese haben. Durch Open-Source-Technologien soll die Integration des Produktpasses erleichtert und europäische Dateninfrastrukturen gestärkt werden.
Der digitale Produktpass revolutioniert den Konsum, indem er Informationen über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts offenlegt. Ziel dieses EU-Projekts ist es, Kaufentscheidungen transparenter zu gestalten, indem etwa der CO2-Fußabdruck sichtbar gemacht wird. Man stelle sich vor, man erwirbt einen Artikel im Bewusstsein, wie seine Reise von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling verläuft. Dies könnte die Bereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten fördern, umweltfreundlichere Produkte zu wählen.
Der digitale Produktpass, ein Herzstück der Kreislaufwirtschaft, verspricht bessere Umweltleistungen von Artikeln jeglicher Art, sei es für Textilien, Elektronik oder Stahl. Er berücksichtigt Faktoren wie Materialtyp, Transportwege und Recyclingfähigkeit. Produkte, die lokal gefertigt werden, könnten nun klarer als umweltfreundliche Alternativen herausgestellt werden. Erste Pässe sollen bald verfügbar sein, was den Weg zur Nachhaltigkeit in greifbare Nähe rückt.
Organisationsstruktur und technische Herausforderungen
In einem deutsch-österreichischen Projekt wird die Machbarkeit dieser digitalen Werkzeuge untersucht. Die EU hat delegierte Rechtsakte für unterschiedliche Produktkategorien erlassen, um spezifische Anforderungen zu adressieren. Im Rahmen des Projekts dienen Textilien, Elektronikkomponenten und Skier als Pilotmodelle. Forscher des AIT entwickeln Standardlösungen, die auf andere Produktgruppen übertragen werden können. Ziel ist es, eine flexible, leicht anpassbare Architektur zu etablieren.
Die Daten des Produktpasses sind nicht nur für Endverbraucher gedacht. Einkaufsabteilungen, Wartungsdienste und Recyclingunternehmen profitieren ebenfalls von dieser Transparenz. Innerhalb der Lieferkette wird das EU-Datenökosystem Gaia-X genutzt. Es schützt empfindliche Daten und erlaubt den Zugriff nur für autorisierte Nutzergruppen, sodass Konkurrenten sich nicht in die Karten schauen lassen müssen. Das Ziel: Ein System, das den Gebrauch vereinfacht, ohne die Geheimnisse der Hersteller zu gefährden.
Praktische Implementierung in der Industrie
Eine nachhaltige Integration des Produktpasses erfordert Kooperation aller Beteiligten. Forscher setzen auf Open-Source-Technologien, die speziell kleinen und mittelgroßen Unternehmen den Einstieg erleichtern. Unterstützt von Unternehmen wie Löffler, Atomic und dem Start-up Silana, wird der Pass intelligent in Produkte eingearbeitet, zum Beispiel in die Nähte von Textilien. Für die Konsumentinnen und Konsumenten wird es ebenso einfach gemacht: Ein QR-Code öffnet die Tür zu umfassenden Produktinformationen und fördert bewusste Kaufentscheidungen. Dieses Projekt ist ein integraler Bestandteil der EU-Ökodesign-Verordnung und zielt darauf ab, die Abhängigkeit von internationalen IT-Giganten zu reduzieren, indem europäische Dateninfrastrukturen gestärkt werden.