- Polyend Tracker+ ist eine weiterentwickelte samplebasierte Groovebox, die moderne Technologien mit der benutzerfreundlichen Oberfläche ihrer Vorgänger kombiniert. . Der Tracker+ bietet 16 Spuren, acht für Stereo-Samples und acht zur Steuerung externer Geräte via MIDI oder die integrierten virtuellen Synthesizer. . Große Verbesserungen umfassen die Unterstützung von Audio über USB und die fünf neuen Soft-Synthesizer mit einer breiten Klangpalette. . Die Hardware des Tracker+ ist leichter, robuster und leichter zu transportieren, mit verbesserten Tasten und einem helleren Display. . Trotz des Preises von $799 bietet der Tracker+ bemerkenswerte kreative Flexibilität, bleibt jedoch ein Nischeninstrument für bestimmte Musiker.
Der Polyend Tracker+ stellt ein signifikantes Update seiner kraftvollen, wenn auch etwas anachronistischen, samplebasierten Groovebox dar. Was den ursprünglichen Tracker so einzigartig und zugleich verwirrend machte, war seine Natur als “Tracker” in Hardwareform. Tracker waren eine frühe Form der Musikproduktionssoftware, die in den späten 80ern aufkam. Ursprünglich wurden sie hauptsächlich für Videospielmusik genutzt, fanden aber schließlich Anklang bei einer bestimmten Sorte elektronischer Musiker, darunter der berühmte Aphex Twin. Sie waren Produkte ihrer Zeit und auf die Begrenzungen damals existierender Heimcomputer zugeschnitten. Der neue $799 Tracker+ nutzt moderne Technologien, bleibt jedoch der benutzerfreundlichen Oberfläche seiner Vorläufer treu.
Die grundlegenden Spezifikationen
Der Tracker+ ist eine 16-Spur-Groovebox. Acht dieser Spuren unterstützen Stereo-Samples, die anderen acht können externe Geräte via MIDI oder eine der fünf integrierten virtuellen Synthesizer steuern. Alle Spuren sind monophon, was bedeutet, dass das Spielen eines Akkords mehrere Spuren beansprucht, es sei denn, man verwendet ein Akkord-Sample. Spuren sind nicht bestimmten Instrumenten zugeordnet, sodass man, beispielsweise, Kicks und Snares auf Spur eins kombinieren und den Bass zwischen Hi-Hats auf Spur zwei einfügen kann. Die Spuren können bis zu 128 Schritte lang sein, wobei jeder Schritt Instrument- und Notendaten sowie zwei Effektslots enthalten kann. Diese Effekte beinhalten Dinge wie Timing und Roll-Effekte, die Ihrer Musik eine individuelle Note verleihen.
Ein weiteres großes Upgrade vom originalen Tracker ist die Unterstützung von Audio über USB. Dadurch kann der Tracker+ direkt an den Computer angeschlossen werden und 14 Stereo-Spuren in Ihre digitale Audio-Workstation schicken. Dies erleichtert es, die letzten Feinheiten einer Komposition direkt auf dem Tracker+ zu bearbeiten.
In der Praxis
Polyend hat die Hardware des ursprünglichen Trackers fast perfekt gestaltet. Der Tracker+ führt einige kleinere, aber bedeutende Änderungen ein. Er ist leichter, einfacher zu transportieren, und bleibt dennoch robust. Die Tasten haben eine neue Soft-Touch-Oberfläche und sind leicht klickend. Der große Drehgeber bietet etwas mehr Widerstand, und das Display ist heller. Das 48-Pad-Raster bleibt unverändert und ist, bestenfalls, nutzbar. Für den Einsatz der eingebauten Synthesizer empfiehlt es sich jedoch, ein MIDI-Keyboard anzuschließen, da die kleinen Pads nicht besonders natürlich zu spielen sind.
Polyend hat sich Mühe gegeben, um die Benutzeroberfläche nicht zu ermüdend zu gestalten. Es gibt Shortcuts, um schnell komplette Spuren mit Daten zu füllen. Beispielsweise kann man mit wenigen Tastenanschlägen ein Bassdrum-Muster oder eine Melodie in einer spezifischen Skala erzeugen oder die Anschlagsdynamik auf einer Hi-Hat zufällig variieren, um eine natürlichere Klangfarbe zu erhalten.
Für den Fall, dass man mal nicht weiter weiß, gibt es in der Benutzeroberfläche zahlreiche Tipps und Erklärungen. Ein kurzer Tastendruck zieht ein Erklärungsfeld aus dem FX-Menü heraus, das alle möglichen Textcodes beschreibt. Die Tasten sind klar beschriftet, und die Benutzeroberfläche ist relativ intuitiv, sodass die meisten Benutzer die Grundlagen durch Ausprobieren schnell verstehen werden.
Synthesizer und Stereo-Samples
Die beiden wichtigsten Verbesserungen gegenüber dem ursprünglichen Tracker sind die Unterstützung von Stereo-Samples und die neuen Soft-Synthesizer, die erstmals auf Polyends anderer Groovebox erschienen. Die ursprüngliche Mono-Sample-Unterstützung war ein weit verbreiteter Kritikpunkt; dennoch bieten Stereo-Samples eine größere Tiefe und Detailtreue. Die fünf neuen Synthesizer – ACD, FAT, VAP, WTFM und PERC – bieten eine breite Klangpalette. ACD ist ein relativ einfacher, ein-Oszillator-Virtual-Analog-Synthesizer, während FAT und VAP komplexere Virtual-Analog-Optionen mit vielseitigen Modulationsmöglichkeiten darstellen. WTFM ist ein überraschend leistungsfähiger FM-Synthesizer, der einige der besten Klänge der Gruppe liefert. PERC ist ein Mehrteil-Schlagzeugsynthesizer, der Sounds von retro bis modern erzeugen kann.
Der Tracker+ ist trotz seines Preises von $799 eine beeindruckende Groovebox, die sich klar vom Rest der Konkurrenz abhebt. Während die Benutzeroberfläche nicht jedermanns Sache ist, bietet sie erstaunliche kreative Flexibilität. Diejenigen, die gerne mit ihrer Tastatur und Maus Musik komponieren, werden hier sicherlich ihren Spaß haben. Der Tracker+ bleibt jedoch ein Nischeninstrument für eine bestimmte Art von Musiker.