- Katastrophenfilme erlebten in den 1970er Jahren eine Blütezeit mit Erfolgen wie “Earthquake” und “Flammendes Inferno”. “Flammendes Inferno” vereinte eine beeindruckende Besetzung und spektakuläre Effekte, was zu acht Oscar-Nominierungen führte. Irwin Allen überzeugte 20th Century Fox und Warner Bros., gemeinsam an diesem Großprojekt zu arbeiten. Die Besetzung um Steve McQueen und Paul Newman hatte maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg des Films. Der Film bestach durch handwerklich realisierte Spezialeffekte, lange vor der Ära der computergenerierten Effekte.
In den 1970er-Jahren erlebten Katastrophenfilme eine Blütezeit, vergleichbar mit den Superheldenfilmen von heute. Sie zogen Filmfans in Scharen in die Kinos und führten zu Kassenschlagern wie “Earthquake” und “Airport”. Doch ihren Höhepunkt erreichte die Ära vor 50 Jahren mit “Flammendes Inferno”. Dieser monumentale Film prägte das Genre nachhaltig. In den 90er-Jahren war der Einfluss von “Flammendes Inferno” auch in späteren Katastrophenfilmen unübersehbar. Der Streifen vereinte eine beeindruckende Besetzung mit spektakulären Effekten und erreichte beachtliche Erfolge, darunter acht Oscar-Nominierungen. Trotz seines Alters sind die finanziellen Erfolge des Films beeindruckend: 203,3 Millionen Dollar bei einem Budget von lediglich 14 Millionen.
Der Architekt des Erfolges
Irwin Allen, der als Produzent von Science-Fiction-Serien Berühmtheit erlangte, erwies sich als echter Meister seines Fachs. Mit “Flammendes Inferno” gelang ihm ein noch größerer Wurf als mit “Die Höllenfahrt der Poseidon”. Allen konnte die großen Studios 20th Century Fox und Warner Bros. überzeugen, gemeinsam an diesem riesigen Projekt zu arbeiten. Durch diese Kooperation gelang es, Charaktere und Handlungselemente aus zwei verschiedenen Romanen zu vereinen, was dem Film eine üppige Laufzeit von fast drei Stunden bescherte. Der geschickte Einsatz der Geschichten aus beiden Buchvorlagen verlieh dem Werk gleichzeitig Tiefe und Breite.
Ein markantes Merkmal von “Flammendes Inferno” war die beeindruckende Besetzung, zu der unter anderem Steve McQueen und Paul Newman gehörten. Beide Stars wollten gleichberechtigt genannt werden, und so lösten die Studios dies mit einer einzigartigen Gestaltung der Credits. McQueen war zwar der bekanntere Star, doch die Handlung drehte sich mehr um Newmans Charakter, den Architekten Doug Roberts, der sich mutig den Flammen entgegenstellte. McQueens Auftritt als Feuerwehrchef Michael O’Hallorhan setzte jedoch ebenfalls wichtige Akzente.
Ein Ensemble mit Strahlkraft
Neben den beiden Ikonen spielten auch Fred Astaire und Jennifer Jones bemerkenswerte Rollen, deren Sub-Plot dem Film emotionale Tiefe verlieh. Astaire verkörperte einen Gauner, der versucht, eine ältere Dame um den Finger zu wickeln. Diese Beziehung bildet einen subtilen Gegenpol zu der Dramatik des Hauptplots. Jones stieg nach diesem Film aus dem Hollywood-Geschäft aus, doch sie und Astaire nutzten die Gelegenheit, um mit einer erstklassigen Darbietung aufzutrumpfen.
Die restliche Besetzung, darunter Größen wie William Holden und Faye Dunaway, trug ebenfalls zur dichten Atmosphäre bei. Der Umstand, dass viele Charaktere das Inferno nicht überlebten, verlieh der Geschichte eine packende und emotionale Anspannung. Gerade dies verlieh dem Film einen besonderen Realismus und eine Authentizität, die ihn bis heute bemerkenswert erscheinen lassen.
Beeindruckende Effekte ohne CGI
In einer Zeit lange vor computergenerierten Effekten bestach “Flammendes Inferno” mit handwerklich realisierten Spezialeffekten. Vor allem die Feuereffekte beeindrucken durch ihre Authentizität. Die Detailliebe im Umgang mit Flammen und der sorgfältigen Inszenierung von Katastrophenszenen geben dem Film eine zeitlose Qualität. Zuschauer kamen in die Kinos, um das Spektakel eines brennenden Wolkenkratzers zu sehen, und wurden nicht enttäuscht. Auch nach so vielen Jahren stehen die praktischen Effekte qualitativ auf einem Niveau, das manchen modernen Effekten überlegen ist.
Spannung bis zum Finale
Ein moderneres Publikum mag davon irritiert sein, dass der Film nicht gleich mit der Katastrophe beginnt. Zunächst wird die fehlerhafte Verkabelung des Gebäudes thematisiert, bevor es richtig brenzlig wird. Diese anfängliche Ruhe schenkt den Charakteren Tiefe, etwa der sich anbahnenden Romanze zwischen Claiborne und Lisolette. Die Einführung dieser Beziehungen intensiviert die dramatischen Ereignisse und erhöht die emotionale Wirkung der tragischen Schicksale noch mehr. Denn der Tod greift schnell und oft unerwartet, und es wird unmissverständlich klar, dass auch die Hauptfiguren nicht sicher sind.
“Flammendes Inferno” endet auf einem emotionalen Höhepunkt, der den Opfern der Flammen ein Denkmal setzt. Regisseur John Guillermin und Produzent Irwin Allen gaben dem Film ein Herz, das auch nach 50 Jahren noch nachhaltig rührt. Für viele bleibt der Film ein unverzichtbarer Meilenstein in der Geschichte des Katastrophenkinos, der durch seine Vielschichtigkeit und packende Inszenierung Kulturgeschichte geschrieben hat.