- “The Breakthrough” basiert auf einem Buch und behandelt die zweitgrößte Kriminaluntersuchung in der schwedischen Geschichte. Die Serie verwendet eine neue DNA-Analyse-Methode, die entscheidend zur Lösung eines 16 Jahre alten Falls beiträgt. Im Zentrum der Serie stehen die emotionalen und persönlichen Auswirkungen der langwierigen Ermittlungen. “The Breakthrough” bietet tiefgründige Charakterporträts und komplexe Erzählstränge anstelle von reißerischer Darstellung. Die Serie wird als Geheimtipp im True-Crime-Genre angesehen und reiht sich in Netflix’ erfolgreiche internationale Produktionen ein.
Eine der faszinierenden neueren Netflix-Produktionen, “The Breakthrough”, ist eine vierteilige Miniserie, die auf dem Buch der Journalistin Anna Boden und des Genealogen Peter Sjölund basiert. Sie befasst sich mit der zweitgrößten Kriminaluntersuchung in der schwedischen Geschichte. Obwohl die Serie bereits auf Netflix’ Top-10-Liste gelandet ist und eine hohe Bewertung von 77 % auf Rotten Tomatoes erreicht hat, blieb sie dennoch relativ im Schatten. Dies ist unerwartet, da die Serie das Potenzial hat, das nächste große internationale Krimidrama zu werden, ähnlich wie “The Killing” oder “Broadchurch”. [Ein unvergesslicher Fall]
Am 19. Oktober 2004 wurden ein achtjähriger Junge und eine 56-jährige Frau im hellen Tageslicht in der kleinen schwedischen Stadt Linköping ermordet. Einzig eine lokale Radfahrerin war Zeugin des Verbrechens, konnte jedoch den flüchtenden Täter nicht identifizieren. Die rohe Gewalt des Verbrechens schockte die stille Stadt. Mangels konkreter Spuren und harter Beweise wurde der Fall kalt. Erst 16 Jahre später kam Bewegung in die Angelegenheit, durch die Einführung einer neuen DNA-Analyse-Methode durch den Genealogen Per Skogvist, dargestellt von Mattias Nordkvist. Diese Methode half zuvor, den berüchtigten „Golden State Killer“ zu überführen. In Schweden wurden DNA-Proben von Freiwilligen verwendet, um eine Verbindung zwischen den Tatort-Spuren und der Gemeinschaft herzustellen. Dieses Vorgehen brachte jedoch schnell ethische und rechtliche Bedenken mit sich.
Ein abweichendes Krimidrama
Im Gegensatz zur gängigen Praxis konzentriert sich “The Breakthrough” weniger auf den Täter, sondern auf die Auswirkungen der langen Ermittlungsjahre auf die Beteiligten. Protagonist ist vielmehr die Zeit selbst und der emotionale Tribut, den der Fall an den Ermittlern und den Familien der Opfer fordert. Regisseur Lisa Siwe und Drehbuchautor Oskar Söderlund legen das Augenmerk auf die persönliche Belastung der Ermittler und die Familien der Opfer, wobei Mitgefühl und Geduld im Vordergrund stehen. Statt einer reißerischen Darstellung bietet die Serie tiefgründige Charakterportraits und komplexe Erzählstränge, die das Ethos der Kriminalverfahren in Frage stellen und zeigen, dass Gerechtigkeit oft lange auf sich warten lässt.
Der Netflix-Erfolg
Ein weiterer Grund, sich “The Breakthrough” anzusehen, ist Netflix’ Reputation im True-Crime-Genre. Der Streaming-Dienst hat bereits mit Serien wie “Making a Murderer”, “The Keepers” und fiktionalen Erfolgen wie “Mindhunter” hohe Standards gesetzt. Darüber hinaus ist “The Breakthrough” mit nur vier Episoden eine überschaubare Angelegenheit, perfekt für ein Wochenende. Netflix hat sich mit internationalen Akquisitionen als zuverlässig erwiesen, und der Erfolg von Adaptionen wie “Dark” und “Lupin” spricht ebenfalls für diese Serie. Mit solch einer Erfolgsbilanz ist “The Breakthrough” definitiv einen Blick wert – ein Geheimtipp, den Sie nicht bereuen werden.