- “Fury Road” hat eine filmische Exzellenz erreicht, die das Mad Max-Universum neu definiert hat. Die Verfilmung beeindruckt durch ihre reine, unverfälschte Wucht und den mutigen Verzicht auf den sicheren Weg. Die Charakterdarstellung, insbesondere Charlize Therons Figur Furiosa, verleiht dem Film eine berührende Dimension. Trotz seiner unkonventionellen Natur hat der Film aufgrund seines einzigartigen Stils zahlreiche Auszeichnungen erhalten und den modernen Blockbuster-Kanon herausgefordert. “Fury Road” bleibt ein filmisches Meisterwerk, dessen Einzigartigkeit in einer Ära kalkulierter Produktionen selten ist.
Kaum jemand konnte ahnen, dass das Verlangen nach diesem filmischen Meisterwerk so tiefgreifend sein würde. Nach drei Jahrzehnten gab es eine Fortsetzung, die sich wie ein unerwartetes Wunder anfühlte. Praktisch ganz in der Wüste angesiedelt, faszinierte der Film durch seine schiere Größe und Intensität und zog wegen seiner eigenwilligen Art zahlreiche Auszeichnungen auf sich. Dass es sich um ein außergewöhnliches Kinoerlebnis handelt, steht außer Frage.
Ein filmisches Phänomen
Zehn Jahre nach seiner Veröffentlichung hat sich der Ruhm von “Fury Road” nur noch vergrößert. Während es weitere Werke gibt, die gleichsam imponieren, ist Millers erster Ausflug zurück in das Mad Max-Universum nicht nur durch seine filmische Exzellenz hervorstechend, sondern auch durch seinen kulturellen Abdruck. In einer Zeit, in der solche Filme eine Seltenheit darstellen, überrascht es kaum, dass er so heftig diskutiert wird. Die pure Wucht dieses Films hat das Genre geprägt und birgt eine Vielzahl von Elementen, die kein anderer Regisseur gewagt hätte.
Eine außergewöhnliche Leistung
“Fury Road” hätte leicht in purem Chaos enden können, doch seine unbestechliche Umsetzungsweise sorgte für einen überwältigenden Erfolg. Der Film entfaltet sich weitgehend unter freiem Himmel, wo selbst die Stars nicht immer das volle Ausmaß ihrer Rollen begriffen. Charlize Theron gestand, dass sie während der Dreharbeiten oftmals den Eindruck hatte, nicht ganz zu verstehen, in welchem epischen Narrativ sie eingebunden war. Die Schaffung dieser filmischen Brillanz könnte an vielen Stellen fehlschlagen, doch ihre konzertierte Darstellung eines kinetischen Meisterwerks war von tadelloser Ausführung. Ein echtes Beispiel für perfektes Action-Kino.
Kraftvolle Figuren in einem epischen Narrativ
Im Zentrum des Films steht eine Darbietung, die Generationen übergreift. Therons Imperator Furiosa ist eine so prägnante Figur, dass Miller sich inspiriert fühlte, ein ganzes Prequel zu ihr zu produzieren. Als Furiosa ist sie entschlossen, rachsüchtig und doch schützend. Der emotionale Kern dieser Geschichte gehört ihr allein und verleiht dem Film eine zusätzliche, berührende Dimension. Es beeindruckt zudem, wie Furiosa gekonnt die Rolle von Max übernimmt und dass der Film diese schrittweise Übergabe kunstvoll orchestriert, stets getränkt von authentischem Ausdruck, der die Darsteller bei jedem Schritt unterstützt.
Ein riskantes Unterfangen
“Fury Road” begeistert gerade, weil es nie den sicheren Weg beschreitet. Sein Wesen ist rein oder katastrophal – von halben Sachen keine Spur. Die Natur von heutigen Blockbustern, die mit Bedacht jedwede Provokation vermeiden, steht dem entgegen. “Fury Road” hingegen wagte es, durch seine unkonventionellen Bildelemente zu faszinieren, die bei manchen durchaus Polarisierung hervorriefen. Sein Erfolg fußt nicht auf gigantischen Einspielergebnissen, sondern darauf, dass es eine seltene Mundpropaganda-Ehrerbietung erreichte. Ein filmisches Templeackt, das wir immer wieder feiern sollten, denn eine Wiederholung solch eines Experiments steht in den Sternen.