- In abgeschiedenen Gegenden Deutschlands bleibt ein stabiler Handyempfang ein seltenes Gut. Die Funkloch-App der Bundesnetzagentur ermöglicht Nutzern das automatische Melden ihrer Netzverfügbarkeit. Eine von RND ausgewertete Karte zeigt die Netzabdeckung bis auf Straßenebene und stellt empfangslose Zonen dar. Besonders Rheinland-Pfalz, speziell der Pfälzer Wald und die Südwestpfalz, hat hohe Netzprobleme. Netzbetreiber bemühen sich, Funklöcher zu schließen, vor allem in dünn besiedelten Gebieten und entlang wichtiger Verkehrswege.
„Ich kann dich leider nicht verstehen, der Empfang ist so schlecht.“ Ein Satz, der bei Handykonversationen allmählich der Vergangenheit angehört. Doch in einigen abgeschiedenen Winkeln Deutschlands bleibt ein makelloser Handyempfang ein seltener Luxus. Laut Daten, die von der Bundesnetzagentur mithilfe der Funkloch-App erhoben wurden, ist die mobile Konnektivität in gewissen Landstrichen immer noch unzuverlässig. Nutzerinnen und Nutzer dieser App haben die Möglichkeit, ihre Netzverfügbarkeit automatisch mitzuteilen. So können sie eigenständig dokumentieren, ob sie gerade Empfang haben.
Räumliche Analyse des Empfangs
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat diese Daten detailliert ausgewertet und funkfreie Zonen auf einer Deutschlandkarte visualisiert. Diese Karte enthüllt, bis auf Straßenebene, den Stand der Datenübertragung und deckt auf, wo Empfang ein Wunschtraum bleibt. Die erhobenen Daten umfassen den Zeitraum bis zum 30. September 2024 und beziehen sich auf deutsche Netzbetreiber wie Telekom, Vodafone und Telefónica (O2). Andere Anbieter greifen auf diese Netzwerke zurück. Ein Punkt auf der Karte entspricht einem Radius von 500 Metern. Gibt es in einem Bereich keine Abdeckung, sind dort meist keine Daten vorhanden, häufig aufgrund von geografischen Gegebenheiten wie Seen oder dicht bewaldeten Regionen.
Jenseits von Stadt und Land
Die farbliche Markierung der Kreise auf der Karte zeigt die eingesetzten Mobilfunktechnologien wie 2G, 4G oder 5G. Ein Gebiet, das überwiegend ohne Empfang ist, wird rot dargestellt. Diese kartografische Darstellung verdeutlicht regionale Unterschiede im Handyempfang. Während im nordwestlichen Teil Deutschlands weniger als ein Prozent der Flächen unzureichend mit Netz versorgt sind, ist die Situation im Südwesten weitaus prekärer. Rheinland-Pfalz weist mit Regionen wie dem Pfälzer Wald und der Südwestpfalz besonders viele Empfangsprobleme auf, wobei Letztere mit 6,7 Prozent die Liste anführt.
Fortschritte und Perspektiven
Durch gemeinsame Anstrengungen der Netzbetreiber sind Funklöcher auf dem Land mittlerweile seltener geworden. Telekom und Vodafone haben zahlreiche Lücken geschlossen und bieten gegenseitigen Zugang zu ihren Antennen. Dennoch sind die Netzbetreiber verpflichtet, die verbleibenden Funklöcher, speziell in dünn besiedelten Gebieten, zu minimieren. Ein Ziel, das Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, klar formuliert hat: Die ländliche Mobilfunkversorgung soll im Mittelpunkt stehen. Auch entlang wichtiger Verkehrsachsen wie Bundesstraßen und Staatsstraßen soll die Netzqualität kontinuierlich verbessert werden.