- Das Roguelike-Genre beeindruckt durch prozedural generierte Dungeons und Neubeginn nach Scheitern. Shiren the Wanderer bleibt ein reines Roguelike ohne Fortschrittsbeibehaltung und fordert Spieler unerbittlich heraus. Das Spiel überrascht selbst erfahrene Spieler mit zunehmender Herausforderung auf höheren Ebenen. Der Frust des Scheiterns wird durch die Genugtuung erfolgreicher Läufe übertroffen, wobei Lernen im Vordergrund steht. Shiren bietet eine erfrischende Alternative zu belohnenden Progressionsmechanismen und feiert den Triumph über Herausforderungen.
In der Welt der Videospiele gibt es wenige Genres, die solch einen bedeutenden Einfluss hatten wie das “Roguelike”-Genre. Diese Spiele beeindrucken durch ihren kontinuierlichen Zyklus: Spieler kämpfen sich durch prozedural generierte Dungeons, scheitern und beginnen von vorn. Diese Struktur ist der Grund für ihre anhaltende Beliebtheit. Im Jahr 2024 ragen Spiele wie “Hades 2”, “Balatro” und “The Rogue Prince of Persia” heraus. Doch eines sticht besonders hervor, weil es den Spieler auf unerbittliche Weise herausfordert: “Shiren the Wanderer: The Mystery Dungeon of Serpentcoil Island”.
Die Kunst des Roguelike
Begriffe wie “Roguelites” sind heutzutage allgegenwärtig. Spiele dieser Art erlauben es den Spielern, nach einem Scheitern einen gewissen Fortschritt beizubehalten. Doch Shiren bleibt von solcher Großzügigkeit unberührt. Hierbei handelt es sich um ein reines Roguelike. Versagen bedeutet, alles zu verlieren und wieder am Fuße des Mount Jatou anzufangen. In einem Jahr voller herausfordernder Spiele könnte Shiren tatsächlich das anspruchsvollste sein – eine bemerkenswerte Leistung, wenn man bedenkt, dass es zeitgleich mit dem berüchtigten DLC “Shadow of the Erdtree” für “Elden Ring” erschien.
Durchhaltevermögen testen
Shiren the Wanderer erstmals zu erleben, kann entmutigend sein. Obwohl es das sechste Spiel der Serie ist, überrascht es selbst erfahrene Dungeon-Crawler-Veteranen. Nachdem man Spiele wie “Slay the Spire” oder “Dead Cells” erlebt hat, könnte man eine ähnliche Erfahrung erwarten: erste Schritte auf den unteren Ebenen sind überschaubar. Doch das Spiel entfaltet seine wahre Natur sobald man tiefer in den Dungeon vordringt. Mit jedem Stockwerk steigt die Herausforderung, und der Aufstieg zum Gipfel des Mount Jatou wird zur epischen Reise.
Der Frust des ständigen Scheiterns wird nur von der Genugtuung eines endlich erfolgreichen Laufes übertroffen. Shiren verlangt Taktik, Geduld und die Bereitschaft, aus Fehlschlägen zu lernen. Der einzigartige Reiz des Spiels liegt darin, keine Vergebung zu zeigen und gleichzeitig die Lernkurve in den Vordergrund zu stellen. Lange nach einem ersten erfolgreichen Durchlauf enthüllt das Spiel neue Dungeons und Gameplay-Modifikatoren, die Shiren’s Welt erweitern und vertiefen.
Die größte Errungenschaft
Shiren zeigt, dass wahres Erfolgsgefühl nicht aus Beständigkeit oder belohnender Progression resultiert. Stattdessen liegt es im Triumph über herausfordernde Hindernisse. In einer Zeit, in der Gamer im Westen oft wert auf Entwicklungsmechanismen legen, bietet Shiren eine erfrischende Alternative. Es ist eine Einladung an all jene, die sich einer unverfälschten Herausforderung voller Risiko und Belohnung stellen wollen. Shiren the Wanderer ist ein Beweis dafür, dass man selbst ohne greifbares Vorankommen die tiefste Befriedigung finden kann.