- Forschende von Salzburg Research entwickeln ein digitales Trainingssystem für Reiter, das automatisches Feedback bietet. Sensoren im Reit-Equipment erfassen in Echtzeit kritische Parameter wie Wadendruck und Körperneigung. Die gesammelten Daten werden in ein 3D-Modell integriert, um Reitbewegungen genau zu analysieren. Ziel des Projekts ist ein benutzerfreundliches, erschwingliches Feedbacksystem für Reiter. Das Projekt wird vom European Digital Innovation Hub unterstützt, um Transformationen im Tourismus- und Sportsektor zu fördern.
Forschende von Salzburg Research haben sich auf eine innovative Reise begeben, um Reiten auf eine digitale Ebene zu heben. Ein Weg wurde eingeschlagen, der es ermöglicht, dass Reitende selbständig trainieren und dennoch wertvolles Feedback erhalten. Die grundsätzliche Idee hinter diesem Projekt ist es, eine technologische Unterstützung zu bieten, die an den korrekten Sitz erinnert und Anregungen zur Verbesserung gibt.
Der Schlüssel zu effektivem Reiten liegt im Gleichgewicht: Das Körpergewicht des Reiters sollte harmonisch verteilt sein, während kleinste Veränderungen in der Körperhaltung und subtile Schenkelhilfen das Pferd dirigieren. Jedwede Bewegung des Reiters kann das Pferd beeinflussen, und daher ist eine ruhige Haltung der Hände essenziell. Besonders Neulinge im Reitsport können schnell überfordert sein, wenn sie plötzlich ohne Hilfe zurechtkommen müssen. Selbst erfahrene Reiter verlieren im Alleingang manchmal den Blick für die perfekte Ausführung.
Technologie in der Reitkunst
Ein Beweis für die Innovationsfreude war der Umgang mit alltäglichen Büromöbeln als Prototypen. Forscher befestigten die ersten Sensoren auf einem Bürostuhl, der als Stellvertreter eines Pferdes diente, um grundlegende Daten zu sammeln. Dieser kreative Einstieg führte schließlich zu praktischen Tests in der Reithalle. Ziel war es, die Sensortechnik einzig und allein Reitern anzupassen, um Fehlhaltungen zu identifizieren. Das Reit-Equipment wurde großzügig mit 25 kleinen, aber präzisen Sensoren ausgestattet, um Daten in Echtzeit zu sammeln und auszuwerten. Diese Sensortechnik konnte kritische Parameter wie den Wadendruck und die Neigung des Oberkörpers messerscharf erfassen.
Auf dem Weg zur perfekten Reitsimulation
Die Erkenntnisse aus den Tests flossen in ein detailliertes 3D-Modell ein, das eine computergestützte Auswertung der Reitbewegungen ermöglichte. Der Fokus liegt nicht nur auf dem Reiter, sondern auch auf dem Wohlbefinden der Pferde, welches durch eine optimale Reitweise gefördert wird. Es basiert darauf, dass Tiere nicht unter den Bewegungen des Reiters leiden dürfen. Die Vision der Forschenden umfasst ein einfach zu bedienendes und erschwingliches Feedbacksystem, das auch für den breiten Nutzermarkt zugänglich ist. Die Entwicklung dieses Projekts wird durch den European Digital Innovation Hub gefördert, um wirtschaftliche Transformationen im Bereich Tourismus und Sport zu unterstützen. Obschon die Finanzierung eines vollständigen Systems noch ungewiss bleibt, liegen die Grundlagen bereit. Bis zur Marktreife bleibt der klassische Reitunterricht die beste Quelle für Ratschläge und Unterstützung.