- “Léon: Der Profi” hatte in den USA einen bescheidenen Start, war international jedoch ein riesiger Erfolg mit 380 Millionen Dollar. Der Film wurde aufgrund der Beziehung zwischen Léon und Matilda neu bewertet, die heute kontrovers betrachtet wird. Jean Reno wurde durch den Film international bekannt und Natalie Portman gab ihr beeindruckendes Leinwanddebüt darin. Gary Oldmans Darstellung des schillernden Bösewichts stärkt die intensive Spannung des Films. Trotz Kontroversen bleibt “Léon” ein Meilenstein im Actiongenre.
Vor genau drei Jahrzehnten debütierte “Léon: Der Profi” in den USA mit einem bescheidenen Start von 5,3 Millionen Dollar am ersten Wochenende, was zu einer Gesamtsumme von 19 Millionen Dollar in Nordamerika führte. International jedoch war der Film ein gigantischer Erfolg mit 380 Millionen Dollar weltweit. Auf Heimvideo und Kabel verstärkte er seine Wirkung sowohl für die Hauptdarsteller als auch für den Regisseur und Drehbuchautor Luc Besson erheblich.
Ein Film mit beständiger Wirkung
Im Laufe der Zeit hat sich “Léon” zu einem der herausragendsten Actionfilme entwickelt, wobei er auch nach 30 Jahren immer noch eindrucksvoll wirkt. Dennoch wurde der Film wegen der verstörenden Anklänge in der Beziehung zwischen Léon und Matilda, einem zwölfjährigen Mädchen, das er unter seine Fittiche nimmt, einer Neubewertung unterzogen. In der heutigen Zeit würde ein solcher Film wahrscheinlich immense Kontroversen auslösen, denn es ist schwer, diese Elemente bei einer Retrospektive zu ignorieren.
Diese Ambivalenz verleiht “Léon” ein komplexes Erbe. Die Frage, ob die großartigen Aspekte des Films ausreichen, um seine problematischen Momente zu überstrahlen, bleibt offen.
Ein Schauspieler im Rampenlicht
Jean Reno, ein Relikt des französischen Kinos seit fast fünf Jahrzehnten, wurde durch “Léon: Der Profi” zu einem internationalen Star und eroberte die amerikanische Filmindustrie. Seine Rolle, die nicht unähnlich dem Status eines Koryphäenmetamorphors im Actionsgenre ist, zeigt Léon als abgebrühten Profi im Töten, der einem strengen Kodex folgt: keine Frauen und Kinder. Außer seiner Zimmerpflanze, der er größte Aufmerksamkeit schenkt, öffnet er sein Herz schließlich auch für Matilda. Für dieses Mädchen wird er zum Helden, nicht nur zum bestraffenden Vollzieher.
Der Beginn einer Karriere
Natalie Portman gab in der Rolle der Matilda ihr Leinwanddebüt. Heute, drei Jahrzehnte später, ist ihr Aufstieg zur Ikone der Branche eindeutig erkennbar, unter anderem durch prominente Rollen auf Apple TV+. Bereits in diesem Film war ihr Potenzial offensichtlich, besaß sie doch im zarten Alter von zwölf Jahren eine enorme Präsenz und brachte die schwierige Dynamik mit ihrer Familie meisterhaft zur Geltung. Matilda hegt tiefe Bewunderung für Léon und nimmt seine Lektionen ernst, was den natürlichen Ausgang ihrer Entwicklung innerhalb des Films perfekt widerspiegelt. Während Reno seine Rolle eindrucksvoll spielt, ist es Portman, die den Film auf ihren jungen Schultern trägt.
Ein eindrucksvoller Bösewicht
Gary Oldman bietet eine schillernde Vorstellung als Norman Stansfield. Direkt zu Beginn des Films verleiht seine Figur der Handlung ein unheilvolles Flair, als er mit seinem bizarren Verhalten den Vater von Matilda in die Enge treibt. Seine Darstellung ist überaus intensiv und beibehält ihren schaurigen Reiz bis zum dramatischen Schluss. Oldmans Charakter generiert eine potentielle Gefahr, der nur Léon gewachsen ist, und treibt die Spannung in schwindelerregende Höhen.
Diese retrospektive Betrachtung offenbart eine reichhaltige Geschichte, die hinter “Léon: Der Profi” steckt. Trotz der Kontroversen bleibt der Film ein Meilenstein seines Genres.