- Ecosia arbeitet mit der französischen Suchmaschine Qwant zusammen, um einen eigenen Webindex namens European Search Perspective (EUSP) zu erstellen. Christian Kroll, Geschäftsführer von Ecosia, strebt danach, umweltfreundlichere Suchergebnisse unabhängig von Google und Bing bereitzustellen. Die Zusammenarbeit fokussiert sich auf die Bedürfnisse europäischer Nutzer und das Herabstufen ethisch fragwürdiger Unternehmen. Technologische Fortschritte ermöglichen kostengünstigere Indexierung und bieten eine Alternative zu steigenden Bing-Lizenzgebühren. Ecosia und Qwant planen, bis Ende 2025 verbesserte Suchergebnisse in Deutschland zu präsentieren und als Vorbild für andere Märkte zu dienen.
Die zunehmende Digitalisierung und Globalisierung beeinflusst den Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinen. Dies veranlasst Unternehmen wie Ecosia aus Berlin dazu, neue Wege zu beschreiten. Der Geschäftsführer von Ecosia, Christian Kroll, ist bestrebt, umweltfreundlichere Alternativen zu präsentieren. Bahnfahrten beispielsweise, die gegenüber Flügen die umweltverträglichere Option darstellen. Momentan jedoch zeigt Ecosia oftmals spezifische Flugangebote an, da die Suchergebnisse von Google und Bing lizenziert sind. Diesen Umstand möchte Kroll verändern und sucht aktiv nach neuen Möglichkeiten, die Kontrolle über die Suchergebnisse zurückzugewinnen.
Kooperation und neue Perspektiven
In einem strategischen Schritt arbeitet Ecosia nun mit der französischen Suchmaschine Qwant zusammen. Gemeinsam möchten sie einen eigenen Webindex unter dem Namen European Search Perspective (EUSP) erstellen. Diese Initiative könnte sowohl für kleinere Unternehmen als auch für alle Interessierten eine Möglichkeit schaffen, sich unabhängiger von den Giganten Google und Bing zu machen. Der Fokus dieser Zusammenarbeit liegt auf den Bedürfnissen europäischer Benutzer und der Möglichkeit, Ergebnisse von ethisch fragwürdigen Unternehmen herabzustufen. Gleichzeitig wird betont, dass Ecosia weiterhin das finanzielle und datentechnische Rückgrat liefert, während Qwant die erforderlichen Arbeitskräfte zur Verfügung stellt.
Technische Herausforderungen und Chancen
Der Aufbau eines umfassenden Webindex ist keine einfache Aufgabe und eine echte Herausforderung, angesichts der jahrzehntelangen Erfahrung von Google in diesem Bereich. Doch Kroll zeigt sich optimistisch. Technologische Fortschritte bedeuten, dass die Indizierung heute kostengünstiger möglich ist. Zudem steigen die Lizenzgebühren von Bing, was den Anreiz erhöht, eine eigene Infrastruktur zu schaffen. Durch technische Partner wie OVHcloud, der gemeinsam mit Qwant das Infrastruktur-Know-how liefert, könnte EUSP in die Position kommen, wettbewerbsfähige Geschwindigkeiten zu erzielen.
Trotz Herausforderungen zum Ziel
Ecosia und Qwant möchten bis Ende 2025 erste, verbesserte Suchergebnisse in Deutschland präsentieren. Dabei hoffen sie, für Europa das zu werden, was Naver für Südkorea ist. Aber es gibt auch andere Märkte, wie etwa Äthiopien, die potenzielle Chancen bieten. Hier haben jüngste Studien gezeigt, dass bestehende Suchmaschinen oft unangemessene oder irreführende Ergebnisse liefern. Ein maßgeschneiderter Ansatz, der die kulturellen und sozialen Gegebenheiten berücksichtigt, könnte diesen Ländern erheblich zugutekommen.
Ecosia mit seinem umweltorientierten Ansatz hat möglicherweise bereits einen Vorsprung. Insbesondere in einer Zeit, in der die großen Technologieunternehmen gezwungen sind, sich an dynamische Veränderungen und zunehmenden Konkurrenzdruck anzupassen. Die Anstrengungen, eine europäische Suchmaschine mit lokalem Fokus zu entwickeln, könnten einen bedeutenden Beitrag zur Diversifikation der globalen Suchlandschaft leisten.