- Ecosia hat ein Angebot gemacht, die Führung von Google Chrome für zehn Jahre zu übernehmen. Google Chrome soll in eine Stiftung ausgelagert werden, während Eigentumsrechte bei Alphabet bleiben. Gewinne aus dem Vorstoß sollen in Umweltprojekte und als Kompensation an Google fließen. Perplexity AI und andere Interessenten zeigen ebenfalls Interesse an Chrome. Google steht wegen seiner Monopolstellung unter regulatorischem Druck.
Die Berliner Suchmaschine Ecosia hat einen bemerkenswerten Vorstoß in die technologische Arena gewagt. Ecosia hat dem globalen Technologie-Giganten Alphabet ein Angebot unterbreitet, die Führung des Browsers Google Chrome zu übernehmen. Diese ungewöhnliche Offerte umfasst einen Zeitraum von zehn Jahren. Gemäß dem Vorschlag würde Google einen neuen rechtlichen Weg beschreiten: Chrome würde in eine Stiftung ausgelagert, während Eigentumsrechte und geistiges Eigentum bei Alphabet verblieben. Ecosia plant, die Gewinne aus diesem Manöver zum Teil in Umweltprojekte zu investieren, während der Rest als Kompensation an Google zurückfließen soll. Von Seiten Googles gibt es bisher keine Stellungnahme zu diesem interessanten Vorstoß.
Drei Milliarden im Fokus
Es ist bemerkenswert, dass Ecosias Vorstoß nicht der einzige ist. Auch die aufstrebende KI-Suchmaschine Perplexity AI hat kürzlich ihr Interesse an Chrome bekundet. Mit mehr als drei Milliarden Nutzern weltweit stellt Chrome einen begehrten Zugang für Unternehmen dar, die im AI-Sektor Fuß fassen möchten. Perplexitys Gebot bleibt jedoch hinter den Erwartungen zurück, da ein Preis von mindestens 50 Milliarden Dollar im Raum steht. Dies wurde vom CEO der konkurrierenden Suchmaschine DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, als potenzieller Verkaufswert für den Fall eines erzwungenen Verkaufs angegeben. Auch andere große Player wie Yahoo und Apollo Global Management zeigen Interesse an dem Browser, was die Wettbewerbslandschaft aufmischt.
Regulierungsdruck auf Google
Derzeit steht Google unter dem wachsamen Auge der Regulierungsbehörden, da das Unternehmen mit seiner Marktmacht zunehmend unter Druck gerät. Besonders in den USA wird ein Kartellverfahren gegen den Konzern angestrengt, das darauf abzielt, eine mögliche Zerschlagung oder den Verkauf von Unternehmensteilen wie Chrome zu prüfen. Der verantwortliche Richter des Verfahrens in Washington, D.C. hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass Google eine Monopolstellung im Bereich der Online-Suche und der zugehörigen Werbeindustrie inne hat. Entscheidungen seitens der Justiz zu möglichen Maßnahmen gegen Google werden noch diesen Monat erwartet, was die Technologiebranche und Anleger gleichermaßen in Atem hält.