- Das Aufladen von Elektroautos könnte bis 2025 durch einen neuen Standard einfacher werden. SAE International und Partner arbeiten an einem Plug-and-Play-Lademodell, das wie Tesla’s Supercharger funktionieren soll. Der offene Standard basiert auf ISO-Norm 15118 und soll die Zusammenarbeit zwischen Ladeinfrastruktur und Automobilherstellern verbessern. Vehicle-to-Grid-Technologie könnte durch das Projekt ebenfalls vorangetrieben werden. Die Initiative ermöglicht eine einfachere Nutzung und Integration von Elektrofahrzeugen ins Stromnetz.
Das Betanken eines Fahrzeugs mit Benzin ist eine Routineangelegenheit, bei der meist nur eine Kreditkarte oder Bargeld benötigt wird. Ganz anders gestaltet sich das Aufladen eines Elektrofahrzeugs an einer DC-Schnellladestation. Hier kann eine Vielzahl von Systemen zum Einsatz kommen: ein Kreditkartenlesegerät, eine App für das spezifische Ladenetzwerk, ein funktionsfähiger Touchscreen – und jede Ladestation ist anders. Diese Komplexität könnte sich jedoch bald ändern.
Eine Revolution in der Elektroautoladung?
Mit dem Vorstoß von SAE International, einer Allianz von Elektroautoherstellern und Ladestationen, könnte sich 2025 grundlegend etwas ändern. Ziel ist es, das Laden eines Elektrofahrzeugs einfacher zu machen als das traditionelle Tanken: Einstecken, das Fahrzeug und die Ladestation klären die Zahlungsdetails über eine Cloud-Verbindung und schon kann es losgehen. Einige Systeme bieten bereits eine solche Funktionalität durch individuelle Vereinbarungen, wie man es etwa von Tesla und seinen Superchargern kennt. Jetzt werden weitere Akteure diesem Plug-and-Play-Lademodell beitreten, wodurch das spontane Laden an verschiedensten Stationen vereinfacht wird.
Standardisierung für die Zukunft
Das Projekt beruht auf einem offenen Standard, basierend auf der ISO-Norm 15118, welcher die Authentifizierung und Autorisierung von Elektroautos an Ladestationen beschleunigt und sicherer macht. Eine Reihe von Zertifikaten gewährleistet in jedem Schritt des Ladevorgangs die notwendigen Sicherheiten, unterstützt durch eine zertifizierte Vertrauensliste. Diese Standardisierung schafft Raum für neue Ladenetzwerke und Fahrzeughersteller, um besser zusammenzuarbeiten.
Für die Verbraucher könnte dies eine erhebliche Erleichterung darstellen, müssen sie doch nicht mehr umständlich herausfinden, welche Ladeoptionen unterwegs die besten sind. Zudem verspricht die Initiative, das sogenannte Vehicle-to-Grid-Charging (V2G) voranzutreiben. Hierbei könnten die großen Batterien von Elektroautos genutzt werden, um das regionale Stromnetz auszugleichen und so dessen Resilienz zu stärken.
Fazit: Ein Blick in die Zukunft
Die Aussicht ist faszinierend: Ein zukünftiges Szenario, in dem der Fahrer eines Elektroautos einfach einstecken, laden und weiterfahren kann, während das Netzwerk eigenständig die Zahlungsabwicklung im Hintergrund regelt. “Diese Initiative ist ein entscheidender Schritt hin zu einem bidirektionalen Laden und einer echten Integration der Fahrzeuge ins Stromnetz”, äußerte sich Gabe Klein, Geschäftsführer des Joint Office of Energy and Transportation, begeistert. Dieses Joint Office ist eine Zusammenarbeit der Ministerien für Energie und Verkehr.
Die Perspektive auf eine nachhaltigere Zukunft scheint vielversprechend, trotzdem bleibt abzuwarten, wie sich politische Veränderungen, wie zum Beispiel die Positionierung zu den Elektromobilitätsstrategien, auf diese Entwicklungen auswirken werden.