- Eton College verbietet Smartphones für neue Schülerjahrgänge und stellt einfache Nokia-Handys zur Verfügung. Psychische Gesundheit und Minimierung von Unterrichtsablenkungen als Hauptgründe für das Verbot. Eton College ist bekannt für seine prominenten Absolventen, darunter 20 britische Premierminister. Schüler dürfen iPads für Bildungszwecke nutzen, aber keine sozialen Medien. Zeitgleich erwägt die Labour-Regierung ein ähnliches Verbot sozialer Medien für Kinder.
Eine der renommiertesten Schulen im Vereinigten Königreich hat angekündigt, die Nutzung von Smartphones für ihre kommenden Schülerjahrgänge zu verbieten. Damit die Schüler dennoch in Verbindung bleiben können, werden sie ein einfaches Nokia-Handy erhalten, das lediglich Telefonate und SMS ermöglicht.
Diese neue Regelung wurde am elitären Eton College eingeführt, das sich jährlich rund 64.000 US-Dollar kostet, aufgrund zunehmender Bedenken über den Einfluss von Smartphones auf die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden junger Menschen. Zudem hofft die Schule, durch das Verbot Ablenkungen im Unterricht zu minimieren und das Verhalten zu verbessern.
Tradition und Fortschritt im Eton College
Eton College, in der Stadt Windsor westlich von London gelegen, wurde vor fast 600 Jahren gegründet und ist bekannt dafür, Generationen von politischen Führern hervorgebracht zu haben. Zu den berühmten Absolventen zählen unter anderem 20 britische Premierminister, darunter Boris Johnson und David Cameron. Auch prominente Persönlichkeiten wie die Prinzen William und Harry, der Schriftsteller George Orwell, der James-Bond-Erfinder Ian Fleming und der Oscar-prämierte Schauspieler Eddie Redmayne sind Eton-Absolventen.
Ab diesem September dürfen die neuen 13-jährigen Schüler des Colleges zu keiner Zeit ein Smartphone verwenden. Mike Grenier, stellvertretender Direktor von Eton, schrieb kürzlich an die Eltern der neuen Internatsschüler, dass die SIM-Karte ihres Kindes vom Smartphone in das von der Schule ausgegebene Nokia-Handy übertragen wird. Es ist unklar, um welches spezifische Nokia-Modell es sich handeln wird, aber möglich wäre zum Beispiel das kürzlich erschienene Nokia 3210. Dieses Modell wird von Nokia mit dem Slogan beworben: „Keine Apps. Kein Stress. Machen Sie eine Pause vom Scrollen und verbinden Sie sich wieder mit dem, was wirklich zählt“. Für die Schüler bedeutet dies, auf TikTok, Instagram und Snapchat zu verzichten. Aber das Kultspiel Snake ist dabei.
Fokus auf Bildung und Gesundheit
Die Schule wird den Schülern zudem die Nutzung von iPads für Bildungszwecke ermöglichen. Mike Grenier betonte: „Wenn Smartphones verantwortungsbewusst und in Maßen genutzt werden, können sie ein wichtiger Bestandteil des Lebens eines modernen Teenagers sein. Sie schaffen positive soziale Netzwerke und bieten Zugang zu Nachrichten und Ansichten aus der ganzen Welt.“ Trotz dieser positiven Aspekte gebe es jedoch auch Herausforderungen und potenzielle Problemfelder, insbesondere in Bezug auf Sozialisation, Missbrauch und Übernutzung sowie deren Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit, fügte er hinzu. Für andere Jahrgänge bleiben altersgerechte Kontrolleinstellungen bestehen.
Das Smartphone-Verbot in Eton fällt in eine Zeit, in der die kürzlich gewählte Labour-Regierung des Vereinigten Königreichs ebenfalls darüber nachdenkt, soziale Medien für Kinder zum Schutz ihrer psychischen Gesundheit zu verbieten. Studien von Common Sense Media ergaben, dass etwa 91% der Kinder in den USA bis zum Alter von 14 Jahren ein Smartphone besitzen, was dort ähnliche Handyverbote in Schulen veranlasst hat. Daten des US-Bildungsministeriums aus dem Schuljahr 2021-2022 zeigen, dass etwa 76% der Schulen die nicht-akademische Nutzung von Smartphones verbieten.